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Blutrote Kuesse

Titel: Blutrote Kuesse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaniene Frost
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hätte. Anscheinend hatte ich im Schlaf immer wieder »Bones« gemurmelt. Ich nuschelte irgendetwas über Friedhöfe, und sie ließ das Thema fallen, aber ich musste der Wahrheit ins Auge sehen. Falls Bones und ich uns nicht eines Tages trennten - oder mich jemand kaltmachte -, würde ich ihr unsere Beziehung irgendwann beichten müssen. Ehrlich gesagt jagte mir das größere Angst ein als die Sache mit Hennessey.
    Meine Großeltern überließen mir den Pick-up, was ich sehr nett fand. In letzter Zeit hatte ich ihnen wenig Anlass zur Freude gegeben, aber beide umarmten mich steif, als die Stunde des Abschieds gekommen war. Meine Mutter fuhr in ihrem Wagen hinter mir her. Wie erwartet wollte sie sich vergewissern, dass ich auch gut ankam.
    »Pass auf dich auf, und lerne fleißig«, knurrte Großvater Joe, als ich losfahren wollte. Ich spürte, wie mir die Tränen kamen, schließlich verließ ich gerade das einzige Zuhause, das ich kannte.
    »Hab euch lieb, ihr beiden«, schniefte ich.
    »Und geh immer schön in die Bibelstunde mit diesem netten jungen Mädchen«, gab Großmutter mir noch streng mit auf den Weg. Jesus, Maria und Josef, wenn sie gewusst hätte, was sie da sagte.
    »Oh, bestimmt treffe ich mich bald mal wieder mit ihr.« Sehr bald.
    »Catherine, das ist... es ist... du kannst auch gern daheim wohnen bleiben und pendeln.«
    Als mir die offensichtliche Bestürzung auffiel, die meine Mutter beim Anblick meiner Wohnung überkommen hatte, musste ich ein Lächeln verbergen. Nein, sie war nicht fein, aber mein.
    »Ist schon in Ordnung, Mom. Wirklich. Wenn wir erst geputzt haben, sieht bestimmt alles schon viel besser aus.«
    Nach drei Stunden gemeinsamer Schinderei sah allerdings gar nichts besser aus. Jetzt brauchte ich mir aber wenigstens keine Sorgen mehr wegen Ungeziefer zu machen.
    Um acht Uhr abends gab mir meine Mutter einen Abschiedskuss, umarmte mich und drückte mich so heftig, dass es schon fast wehtat.
    »Ruf an, wenn du etwas brauchst, versprich es. Sei vorsichtig, Catherine.«
    »Versprochen, Mom. Bin ich.«
    Oh, welch verworrenes Netz wir weben... Was ich nun tun würde, war alles anderes als vorsichtig, aber ich machte es trotzdem. Kaum war sie weg, griff ich zum Telefon und wählte.
    Während ich auf Bones wartete, duschte ich und zog frische Sachen an. Keine Nachtwäsche, das erschien mir dann doch etwas zu dick aufgetragen, sondern etwas ganz Alltägliches. Die Woche ohne Bones war schwer auszuhalten gewesen, und das lag nicht nur an der beängstigenden Tatsache, dass ich ihn vermisste. Meine Mutter hatte ihre alte Leier angeschlagen, ihrer Meinung nach hatten alle Vampire den Tod verdient, und ich sollte ihnen nur weiter nachstellen. Noch dazu ermahnte sie mich ständig, immer schön fleißig zu lernen. Jedes Mal wenn ich nicken und ihr beipflichten musste, damit sie keinen Verdacht schöpfte, nagte das schlechte Gewissen an mir.
    Mein Haar war noch nicht trocken, da hörte ich ihn auch schon zweimal klopfen. Ich öffnete die Tür... und die letzten Tage waren vergessen. Bones trat ein, schloss hinter sich ab und zog mich sofort in seine Arme. Gott, er war so schön, mit seinen markanten Wangenknochen und der bleichen Haut, sein Körper hart und verlangend. Sein Mund legte sich auf meinen, bevor ich auch nur einmal Atem holen konnte, und dann war atmen unwichtig, zu sehr war ich damit beschäftigt, ihn zu küssen. Meine Hände zitterten, als ich sie heben und ihn bei den Schultern packen wollte, dann, als seine Finger sich unter meinen Hosenbund schoben, ballten sie sich zu Fäusten.
    »Ich kriege keine Luft«, keuchte ich.
    Sein Mund wanderte zu meiner Kehle, Lippen und Zunge glitten über die empfindliche Haut.
    »Ich habe dich vermisst«, knurrte er und streifte mir ungeduldig die Kleider vom Leib. Er packte mich, hob mich hoch und wollte nur eines wissen. »Wo?«
    Mit einer ruckartigen Kopf bewegung deutete ich in Richtung Schlafzimmer, vollauf damit beschäftigt, seine Haut zu schmecken, zu fühlen, zu riechen. Er trug mich in das kleine Zimmer und warf mich beinahe aufs Bett.
    Am nächsten Morgen ließ mich ein zaghaftes Klopfen an der Wohnungstür aufstöhnen. Ich drehte mich im Bett um. Der Wecker zeigte halb zehn. Kurz vor der Morgendämmerung war Bones gegangen, hatte mir aber noch zugeflüstert, er würde später wiederkommen. Er meinte, er könne nicht in meiner Wohnung schlafen, weil sie zu exponiert sei. Was immer das heißen sollte.
    Schlaftrunken zog ich mir einen Bademantel

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