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Blutrote Schwestern

Blutrote Schwestern

Titel: Blutrote Schwestern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jackson Pearce
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aufnehmen, aber ich kann das nicht.«
    »Ist schon in Ordnung«, sage ich, obwohl meiner Stimme wohl eher das Gegenteil zu entnehmen ist. Wenn wir der Spur nicht sofort folgen, ist es sinnlos. Wir wissen beide, dass die Wölfe bei Tageslicht längst über alle Berge sind.
    »Wir werden ihn finden.« Silas’ Stimme klingt ernst, und er hebt einen niedrig hängenden Zweig auf meiner rechten, meiner blinden Seite an, damit ich darunter hindurchgehen kann. Ich hätte ihn nicht gesehen.
    »Was macht dich da so sicher? Dass wir ihn wiederfinden, meine ich«, frage ich mit gerunzelter Stirn, als wir zurück auf die Straße gehen.
    Silas lacht. »Weil du es
schaffst,
Lett.«
    Ich zucke zustimmend mit den Schultern. »Weil
wir
es schaffen«, korrigiere ich ihn mit einem Seitenblick.
    Silas verdreht freundschaftlich die Augen und nickt, als wir uns auf den Rückweg zu Rosie machen.

[home]
Kapitel 14
    Rosie
    N ichts«, seufzt Scarlett. »Das war’s. Ich bin jedes Buch in der ganzen Bibliothek durchgegangen, das irgendwas mit Werwölfen oder Fenris zu tun hat. Ich habe sieben Dutzend Seiten aus dem Internet ausgedruckt – nichts. Gar nichts.« Scarlett schaut aus dem Fenster.
    Der Himmel hängt voller regenschwerer Wolken, taucht das Apartment in kaltes blaues Licht. Ich falte ein paar unserer alten Notizen zu Origami-Fröschen und hoffe, dass meine Schwester mich nicht fragt, wo ich das gelernt habe.
    Die Erlebnisse in der Bowlinghalle liegen drei Tage zurück. Zuerst schien Scarlett glücklich zu sein, wenigstens zwei Fenris erwischt zu haben. Aber dann wurde sie nur noch fanatischer, noch motivierter, den Welpen aufzuspüren und sich dem Pfeil-Alpha ein weiteres Mal zu stellen. Ich stehe immer noch ab und zu nachts senkrecht im Bett, sehe die Klaue des Wolfs über meinem Kopf und fühle mich, als könnte ich nichts weiter tun, als den Schlag hinzunehmen. Wenn Silas nicht gewesen wäre …
    »Uns läuft die Zeit davon«, sagt Scarlett und steht auf, um sich ein Glas Wasser einzugießen. Sie fischt in den zerbrochenen Resten einer Tüte mit Tierkeksen herum. Wie um sie zu verhöhnen, schlägt draußen die Kirchenglocke einmal zur Viertelstunde. Sie seufzt. »Es muss einen Weg geben, mehr zu tun. Ohne den Alpha hätten wir die Gruppe an der Bowlingbahn fertigmachen können. Vielleicht sollten wir so etwas noch mal probieren.«
    »Aber bestimmt nicht mit dem Pfeil-Rudel«, unterbricht Silas sie, der auf der Couch liegt und einen Tennisball in die Luft wirft. »Ich kann mir vorstellen, dass der Alpha das gesamte Rudel vor uns dreien gewarnt hat. Und nebenbei bemerkt: Wollten wir nicht eigentlich hauptsächlich jagen, um Informationen über den Welpen zu bekommen?«
    »Wir können ein ganzes Rudel Wölfe nicht einfach ignorieren.« Scarlett schüttelt den Kopf, eine Spur Verzweiflung in der Stimme. »Außerdem gibt es auch noch Glocke. Und Münze. Deren Alphas wissen nicht, wer wir sind …«
    »Oh ja. Und sie werden wahrscheinlich genau in diesem Moment, da wir miteinander reden, von Pfeil absorbiert«, presst Silas zwischen den Zähnen hervor und setzt sich auf. »Sie organisieren sich. Ein vereinigtes Rudel wird viel schwerer zu bekämpfen sein als drei einzelne.«
    »
Was
willst du damit sagen, Silas? Hast du einen Vorschlag?«, blafft Scarlett und schmettert ihr Glas so hart auf den Küchentresen, dass Klette aus dem Raum flüchtet.
    Silas seufzt.
    »Keine Ahnung. Ich versuche dich nicht anzufahren – ich sage nur, dass wir seit fast drei Wochen hier sind und nichts weiter wissen, als dass der Welpe eine bestimmte Person ist, dass er nur in einer bestimmten Zeit verwandelt werden kann und dass er nur alle sieben Jahre eine aktive Mondphase hat. Das trifft auf den halben Planeten zu, und die ganze Kiste mit dem Vollmond nach dem Geburtstag hilft auch nicht wirklich weiter. Außer du fängst damit an, Geburtstagsfeiern von Fremden zu überwachen. Diese Aufgabe könnte zu groß für uns sein, Lett. Vielleicht sollten wir uns aufs Jagen konzentrieren, statt die Wölfe mit dem Welpen zu ködern.« Seine feste Stimme hat er anscheinend für Scarlett reserviert.
    »Mit wem jagen? Mit dir? Oder mir? Soll Rosie die ganze Stadt alleine ködern? Wenn wir den Welpen nicht haben, können wir nicht einmal an der Oberfläche der Population kratzen!«
    »Du hast vorher also nicht einmal an der Oberfläche gekratzt? Bevor der Welpe auf den Plan trat, warst du absolut zufrieden damit, die verfügbaren Wölfe zu jagen!«
    Ich höre

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