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Blutrubin Trilogie - Band 1: Die Verwandlung (German Edition)

Blutrubin Trilogie - Band 1: Die Verwandlung (German Edition)

Titel: Blutrubin Trilogie - Band 1: Die Verwandlung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Röder
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war mehr eine Feststellung als eine Frage.
    »Du bist doch nicht ganz bei Verstand«, entgegnete ich und schob mir den kläglichen Rest meines dritten Muffins in den Mund. »Ich finde ihn ganz nett und zum Dank, dass er mir geholfen hat, gehe ich jetzt mit ihm aus, mehr ist da nicht«, beteuerte ich ihr, doch insgeheim wusste ich, dass da viel mehr war, als ich mir selbst eingestehen wollte.
    Ich wusste ja selbst nicht, was mich an ihm so faszinierte aber ich musste ihm nur in die Augen sehen und alles andere um mich herum wurde unwichtig.
    »Mir kannst du nichts vormachen. Ich habe gesehen, wie du ihn angestarrt hast. Du hast dich verliebt, das sieht doch ein Blinder und James scheint auch nicht völlig abgeneigt zu sein«, sagte sie grüblerisch und sah dabei auf eine der tief hängenden Lampen.
    »Nicht völlig abgeneigt?«, wiederholte ich empört, »das hört sich ja an als müsse er sich zwischen Lepra oder den Pocken entscheiden.«
    Ich schnaubte laut und würdigte meine Schwester keines weiteren Blickes, stattdessen studierte ich konzentriert die Speisekarte und überlegte welche der dort angebotenen Torten sich wohl so richtig auf meinen Hüften festsetzten würde.
    Kimberly kannte mich nur zu gut und wusste, dass es keinen Sinn hatte, weiter zu bohren und so wechselte sie rasch das Thema, wofür ich ihr wirklich dankbar war. Bald saßen wir kichernd auf unseren Stühlen, lästerten über die an uns vorüberziehenden Passanten und wischten uns die Tränen aus den Augen, ganz so, wie in alten Zeiten.
    Als wir das Café verließen und uns auf den Heimweg machten, dämmerte es bereits und ich war erstaunt, wie schnell die Zeit vergangen war.
     
    Unsicher begutachtete ich das Kleid im Spiegel des Gästezimmers und besah es mir von allen Seiten, während ich mich dabei unnatürlich verrenkte. Es hatte ein ziemlich tiefes Dekolleté und einen noch tieferen Rückenausschnitt und ich fragte mich, ob es nicht ein wenig zu offenherzig wirkte. Als Christopher den Kopf zur Tür hereinstreckte, drehte ich mich zu ihm um.
    »Sei bitte ganz ehrlich zu mir. Ist das ein "Ohlala Kleid", oder wirkt es auf dich eher wie ein "Nimm mich jetzt auf der Stelle Fummel"? Er sah mich mit einem verzweifelten und gleichzeitig irritierten Gesichtsausdruck an, dann rief er hilfesuchend nach Kim.
    Nachdem beide mir beteuert hatten, dass ich darin wundervoll aussah und meine Garderobe keinesfalls zu freizügig war - sie mussten es schwören - entschied ich mich es anzubehalten.
    Ich war normalerweise nicht der Kleidertyp und wäre am liebsten in Jeans und Turnschuhen ausgegangen, aber James zu Liebe wollte ich heute Abend eine Ausnahme machen und ihm meine feminine Seite präsentieren.
    Kim hatte mir ihre teuren, schwarzen High Heels geliehen und so eierte ich nun auf neun Zentimeter hohen Absätzen durch die Wohnung und versuchte, nicht der Länge nach hinzufallen und mir dabei sämtliche Knochen zu brechen. Für jemanden, der sonst nur bequemes Schuhwerk trug, war das eine echte Herausforderung.
    »Wie der Storch im Salat«, stellte Kimberly trocken fest und tänzelte fast spielerisch in ihren nochmals drei Zentimeter höheren Pumps an mir vorbei.
    »Vielen Dank«, knurrte ich grimmig und übte weiter an einem unwiderstehlichen Gang, bis es klingelte und James kurz darauf in der Tür stand.
    »Atmen, du darfst das Atmen nicht vergessen«, ermahnte ich mich in Gedanken, als ich ihn in seiner Jeans und der braunen Lederjacke dort stehen sah. Er hatte sein Haar im Nacken zu einem Zopf zusammengebunden und sah einfach unwiderstehlich gut aus.
    »Hallo Claire. Wie geht es dir?«, sagte er mit seiner tiefen, samtigen Stimme und musterte mich von oben bis unten. »Du sieht einfach wundervoll aus«, stellte er anerkennend fest, während ich verlegen am Henkel meiner Handtasche herum knubbelte.
    »Danke, es geht mir gut, bis auf die Tatsache, dass ich mich noch immer an nichts erinnern kann«, antwortete ich und warf einen verstohlenen Blick zu Kimberly und Christopher, die gerade zusammen aus dem Schlafzimmer kamen und geheimnisvoll tuschelten. James nahm meine Hand zwischen seine beiden und sah mir tief in die Augen.
    »Mach dir keine Sorgen, das wird schon wieder«, versicherte er mir und strahlte dabei eine derartige Ruhe auf mich aus, dass es einer Hypnose nahe kam und ich kurz meinen Kopf schütteln musste, um halbwegs zur Besinnung zu kommen.
    »Wohin geht ihr denn zum Essen?«, unterbrach uns Kim, die nun Arm in Arm mit Christopher in der

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