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Blutrubin Trilogie - Band 1: Die Verwandlung (German Edition)

Blutrubin Trilogie - Band 1: Die Verwandlung (German Edition)

Titel: Blutrubin Trilogie - Band 1: Die Verwandlung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Röder
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begannen wieder zu zittern. Plötzlich fühlte ich mich in die dunkle Gasse zurückversetzt, wo er mir so bedrohlich gegenübergestanden hatte. Er sah mich einige Sekunden überrascht an, dann verzog er die Mundwinkel zu einem Lächeln, das viel zu siegessicher wirkte.
    James hatte mittlerweile seine Angreifer erneut abgewehrt, und während sich die beiden Vampire mühsam aufrappelten, sah er sich um und unsere Blicke trafen sich. Als ihm bewusst wurde, dass Balthasar mich erkannt hatte, weiteten sich seine Augen.
    »Verschwinde hier Claire«, schrie er, doch meine Beine hatten nicht vor, seiner Anweisung, zu gehorchen. Stattdessen stand ich noch immer, wie angewurzelt, in der Tür und rührte mich keinen Zentimeter vom Fleck. Ich sah auf den silbernen Kerzenständer in meiner Hand und fragte mich, was ich damit gegen einen unsterblichen und unmenschlich starken Vampir ausrichten wollte? Es war wirklich höchste Zeit, dass ich begann, erst nachzudenken und dann zu handeln.
    Balthasar musterte mich noch immer und der Ausdruck in seinem Gesicht machte mir Angst. Er griff sein Schwert, umrundete den Schreibtisch und bewegte sich langsam auf mich zu. James konnte mir nicht zu Hilfe kommen, denn er musste die Klingen der beiden anderen Vampire abwehren. Ich fragte mich, wie lange er noch gegen zwei Gegner standhalten konnte und am liebsten wäre ich zu ihm gelaufen, um ihm zu helfen, doch da war ja noch Balthasar, der mit jedem Schritt ein Stück näher kam.
    »Lauf weg«, schrie James und wehrte einen der Vampire ab, der sich ihm von hinten genähert hatte. Er versuchte sich den Weg zu mir freizukämpfen doch es gelang ihm nicht. Als Balthasar mich fast erreicht hatte, blieb er stehen und neigte den Kopf zur Seite. Diese Geste kannte ich schon von unserem ersten Zusammentreffen und genau wie vor ein paar Tagen, stellten sich mir auch jetzt die Nackenhaare auf. Meine Hand zitterte so sehr, dass ich Angst hatte, der Kerzenständer könnte zu Boden fallen und so umschloss ich ihn noch fester. Vorsichtig wich ich zurück und wäre um ein Haar gestolpert. Ich konnte den Sturz nur durch einen beherzten Griff an den Türrahmen verhindern.
    »Es war ein großer Fehler, vor mir wegzulaufen«, sagte Balthasar mit seiner tiefen, kehligen Stimme und hob drohend sein Schwert. »Wo ist der Blutrubin?«
    Ich schluckte und warf einen verstohlenen Blick zu James, der sich gerade umdrehte und einen der Vampire mit einem gezielten Schlag enthauptete. Der Kopf schlug dumpf auf dem Steinboden auf und kullerte einige Meter weiter, bis er in Balthasars Nähe zum Liegen kam. Der sah kurz auf den abgetrennten Schädel, drehte sich dann wieder zu mir und sah mich mit finsterem Blick an.
    »Ich habe dich etwas gefragt!«, sagte er nun sichtlich verärgert.
    »Und ich habe dir nicht geantwortet«, entgegnete ich patzig. Mir war übel, mein Puls raste und das Blut rauschte in meinen Ohren.
    Wieder huschte ein Lächeln über sein Gesicht, so als fände er die ganze Situation äußerst amüsant. Die übermenschlich schnelle Bewegung, die dann folgte, erkannte ich erst, als es zu spät war. Balthasar schoss nach vorne und sein Schwert bohrte sich, mit einem widerlich schmatzenden Geräusch, tief in meinen Bauch, dann zog er es mit einer fließenden Bewegung wieder heraus.
    Ich starrte erst entsetzt auf die blutverschmierte Klinge in Balthasars Hand, dann auf den dunklen Fleck auf meiner Bluse, der sich rasch ausweitete. Ein unvorstellbarer Schmerz fuhr durch meinen Körper. Ich presste automatisch beide Hände auf die Wunde und war mir sicher, dass ich jetzt endgültig sterben würde, denn eine solche Verletzung konnte kein Mensch überleben.
    Dann vernahm ich James Stimme, der einen so lauten Wutschrei ausstieß, dass Balthasar sich erschrocken zu ihm drehte. Meine Hände lagen noch immer auf meinem Bauch, doch zu meinem Erstaunen war der Schmerz verschwunden. Das musste am Adrenalin liegen, dachte ich und wartete darauf, dass meine Knie nachgaben und ich zu Boden ging, doch nichts dergleichen geschah. Ich blickte an mir hinunter und dann sah ich es, das große Loch in meiner neuen Bluse und ich verlor augenblicklich die Beherrschung.
    Wutentbrannt stürmte ich auf Balthasar zu, der noch immer auf James konzentriert war, und stieß ihm beide Hände gegen die Brust, so dass er einen Schritt nach hinten machen musste. Er sah mich verdutzt an und in seinem Gesicht spiegelte sich Fassungslosigkeit. Dann holte ich weit aus und verpasste ihm eine schallende

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