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Blutrubin Trilogie - Band 2: Der Verrat (German Edition)

Blutrubin Trilogie - Band 2: Der Verrat (German Edition)

Titel: Blutrubin Trilogie - Band 2: Der Verrat (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Röder
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an, als ich dich zum ersten Mal sah, hatte ich Gefühle, die ich nicht wahrhaben wollte. Du hast mich fasziniert und es war mir sofort klar, dass es für mich niemals eine andere Frau geben würde. Als ich dann von der Verbindung erfahren habe, die du mit James eingegangen bist, hat es mir fast das Herz gebrochen, aber ich habe es akzeptiert.« Ich saß da und hörte ihm zu, ohne ihn auch nur ein einziges Mal zu unterbrechen.
    Nie im Leben wäre mir in den Sinn gekommen, dass Balthasar etwas für mich empfinden würde. Nun, da er es aussprach, war es ein Schock für mich. Jede andere Frau wäre ihm vor lauter Entzückung wahrscheinlich um den Hals gefallen, denn er war schließlich das, was man gemeinhin als Traummann bezeichnete, doch ich verspürte keinerlei Freude.
    Balthasar war mir ein guter Freund geworden. Da mein Herz immer James gehören würde, war mir niemals in den Sinn gekommen, dass aus unserer Freundschaft mehr werden könnte.
    »Habe ich dich jetzt in Verlegenheit gebracht?«, riss mich Balthasars Stimme aus meinen Gedanken. Ich holte tief Luft und schenkte ihm ein schwaches Lächeln, während ich überlegte, ob er Recht hatte.
    »Jein«, antwortete ich nach einigen Sekunden. »Dein Geständnis kam nur so unerwartet und ich frage mich gerade, warum ich von deinen Gefühlen für mich nichts bemerkt habe?«
    »Das liegt wohl daran, dass ich so gut wie möglich versucht habe, es vor dir zu verbergen. Das war nicht immer leicht, das kannst du mir glauben«, entgegnete er lächelnd. »Du und James … also … ihr beide wart wie füreinander geschaffen und es wäre mir niemals in den Sinn gekommen, mich zwischen euch zu drängen. Ganz abgesehen davon, dass es sowieso nichts gebracht hätte.«
    Es schmerzte ihm zuzuhören und ich wäre am liebsten aufgestanden und davongerannt, doch das konnte ich nicht. Balthasar hatte sich in mich verliebt und gegen die Liebe war man machtlos, das wusste ich nur zu gut. Ich konnte ihm keinen Vorwurf machen. Plötzlich erinnerte ich mich an unsere erste Begegnung in New York und an das, was Kimberly zu mir gesagt hatte.
    Damals, auf dem Friedhof hatte sie mir erklärt, dass sie Balthasar auf mich angesetzt hatten, um mich zu töten. Er hatte mich aber nicht umgebracht, sondern versucht, mich in einen Vampir zu verwandeln. Er hatte mich an sich binden wollen, was ihm auch fast gelungen wäre, hätte nicht James eingegriffen und mir das Gegenmittel verabreicht.
    »Hast du es deshalb damals in New York nicht fertiggebracht, mich zu töten?«, flüsterte ich fragend. Balthasar nickte und ich verstand.
     

Kapitel 19
     
     
     
    Gegen Mittag ging ich hinunter in den Trainingsraum und prügelte so lange auf eine der Übungspuppen ein, bis sie, in ihre Einzelteile zerlegt, vor mir am Boden lag. Dabei brüllte ich bei jedem Schlag laut, so als könne ich all meine Verzweiflung herausschreien. Irgendwann saß ich schwer atmend neben meinem zerfledderten Opfer am Boden.
    »Ich hoffe, du wirst niemals ernsthaft sauer auf mich«, sagte Aiden, der in der Tür stand und auf den Dummy deutete. »Musstest dir mal etwas Luft machen, was?«
    Ich nickte und löste das Haargummi, mit dem ich mir einen Pferdeschwanz gebunden hatte.
    »Ja, es ist alles ein bisschen viel im Moment«, antwortete ich. »Ich werde ihn natürlich ersetzen«, fügte ich hinzu, als mein Blick auf die Einzelteile der Übungspuppe fiel.
    Aiden grinste und trat nun ganz in den Raum. Sofort fiel mir der große Briefumschlag auf, den er in der Hand hielt.
    »Du musst dich nicht dafür entschuldigen, wenn du dein Eigentum zerstörst«, teilte er mir mit und reichte mir das Kuvert.
    »Mein Eigentum?«, wiederholte ich verwirrt. Nach kurzem Zögern stand ich auf, nahm den Brief entgegen und warf einen Blick darauf. Er war an mich adressiert und als Absender war ein "Ron Potter" angegeben. Unter dem Namen stand in fetter Druckschrift "Notar". Ich schnaubte und schüttelte den Kopf.
    »Wenn ihr mich verarschen wollt, dann macht es bitte richtig. Es müsste entweder Harry Potter oder Ron Weasley heißen, aber auf keinen Fall Ron Potter«, klärte ich ihn mürrisch auf. Ich wollte ihm den Brief zurückgeben, doch Aiden machte keine Anstalten ihn zurückzunehmen und starrte mich stattdessen nur fragend an.
    »Ich habe keine Ahnung, was du mir damit sagen willst und ich versteh auch nicht was dieser Brief mit Harry Potter zu tun haben soll. Er stammt von James' Notar. Ich kann auch nichts dafür, dass er diesen Namen trägt«,

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