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Blutrubin Trilogie - Band 2: Der Verrat (German Edition)

Blutrubin Trilogie - Band 2: Der Verrat (German Edition)

Titel: Blutrubin Trilogie - Band 2: Der Verrat (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Röder
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erklärte er ernst und hob ergeben die Hände.
    »Von James' Notar?«, fragte ich und öffnete den Umschlag. Als ich das Schriftstück herausgezogen und gelesen hatte, musste ich mich wieder auf den Boden setzen.
    Es war eine Schenkungsurkunde, in der mir James all seine Besitztümer vermacht hatte. Laut diesem Dokument war ich nun die Eigentümerin von Castle Hope, einiger anderer Immobilien und einer ganzen Stange Geld.
    »Heiliger Bimbam ... was ...«, stammelte ich und konnte den Blick nicht von dem Schriftstück abwenden. Aiden setzte sich neben mich und legte einen Arm um meine Schultern.
    »James war schon immer jemand, der gerne im Voraus geplant hat. Ich denke, er wollte dich versorgt wissen, für den Fall, dass ihm etwas zustoßen sollte und aus diesem Grund hat er das hier gemacht«, erklärte er und deutete mit dem Finger auf die Urkunde. »Er hat die richtige Entscheidung getroffen, denn du liebst Castle Hope und bei dir ist die Burg in guten Händen.« Ich sah zu ihm auf.
    »Was soll ich denn mit dieser riesigen Burg anfangen?«, stöhnte ich und rieb mir die Schläfen. Hatte James allen Ernstes geglaubt, ich könne für immer hier leben, an einem Ort, wo mich alles an ihn erinnerte? Andererseits würde ich es auch niemals übers Herz bringen, Castle Hope zu verkaufen und das hatte er ganz genau gewusst. Hier hatte ich die schönste Zeit meines Lebens verbracht, auch wenn sie viel zu kurz war. Hier hatten wir miteinander gelacht, gestritten und uns geliebt. Doch jetzt würde ich nie mehr seine melodische Stimme hören, die mir zuflüsterte, wie sehr er mich liebte. Nie wieder würde ich sein schiefes Lächeln sehen, oder seine zärtlichen Berührungen spüren.
    Ich wurde traurig und plötzlich war da wieder die Leere in meinem Herzen, die sich seit James Verwandlung immer mehr auszudehnen schien. Diese Schenkungsurkunde war wie ein Testament und einmal mehr begriff ich, dass James niemals zurückkommen würde. In diesem Moment war es, als wäre er tot.
    »Er fehlt mir auch«, flüsterte Aiden und drückte mich fest an sich. Einige Zeit saßen wir beide nur da und sagten nichts. Irgendwann sah ich ihn an und stellte die Frage, die mir schon seit geraumer Zeit unter den Nägeln brannte.
    »Hat es jemals einen Ubour gegeben, der wieder zurück in einen Vampir verwandelt wurde?« Aiden sah mich mit großen Augen an, dann verlor sich sein Blick in der Ferne. Als er sich wieder auf mich konzentrierte, schüttelte er kaum merklich den Kopf.
    »Nicht, dass ich wüsste. Jedenfalls ist mir kein Fall bekannt. Suchst du immer noch nach einem Weg, um James zu retten?«, wollte er wissen und strich mir mitfühlend über den Oberarm.
    »Es war nur so ein Gedanke«, antwortete ich enttäuscht. »Mein Verstand weiß, dass es keine Möglichkeit gibt, aber mein Herz sagt etwas anderes.«
    »Wenn du möchtest, kann ich Samuel fragen, er kennt viele Geschichten und Legenden von früher und außerdem könnte ich ein wenig in den alten Schriften stöbern, vielleicht ist dort etwas zu finden«, versuchte er mich aufzumuntern.
    »Ja, das wäre nett«, antwortete ich leise, auch wenn ich nicht daran glaubte, dass Samuel etwas finden würde. Wenn es schon einmal einen ähnlichen Fall gegeben hätte, dann wüsste jemand davon, aber dem war nicht so. Aiden wollte mir mit seinen Worten neue Hoffnung geben und dafür war ich meinem Freund dankbar. Aber auch er ahnte, dass es für James keine Rettung gab.
    Ich erhob mich und streckte ihm eine Hand entgegen, um auch ihm hoch zu helfen, dann klopfte ich mir den Staub von der Hose und sah ihn an.
    »Danke für alles«, sagte ich und drückte ihm einen Kuss auf die Wange. Anschließend drehte ich mich um und verließ den Trainingsraum.
     
    Zurück in meinem Zimmer duschte ich und versuchte etwas zu schlafen, doch in meinem Kopf kreisten so viele Gedanken herum, dass ich keine Minute Ruhe fand. Jetzt stand ich am Fenster und blickte auf die untergehende Sonne. Es hatte keinen Sinn, weiterhin alles, was mich bedrückte zu verdrängen. Ich musste baldmöglichst einige Entscheidungen treffen.
    Da war zum einen das Problem mit James und unserer Blutverbindung, die ich nur unterbrechen konnte, wenn ich mir einen neuen Gefährten nahm.
    Zum anderen war ich jetzt die Besitzerin von Castle Hope und ich hatte keine Ahnung, was ich mit dieser verdammten Burg anfangen sollte.
    Würde ich in Schottland bleiben, oder zurück nach New York gehen? Oder sollte ich mir einfach jemanden suchen, der mir den

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