Blutrubin Trilogie - Band 2: Der Verrat (German Edition)
verloren. Zog ich den Tod magisch an? Vielleicht waren alle, die sich in meiner Nähe befanden, in Gefahr und es wäre besser, ich würde einfach von hier verschwinden.
Ich wollte doch einfach nur ein wenig Beständigkeit und Normalität in meinem Leben. War das zu viel verlangt? Und nun stellte sich auch noch heraus, dass James durch mein Blut eine Art Verbindung zu mir hatte, die es ihm ermöglichte, mich überall zu finden.
Mich beschlich der schreckliche Verdacht, dass dies noch lange nicht alles war, was mein so "außergewöhnliches" Leben für mich an Überraschungen bereithalten würde.
»Das wächst mir langsam alles über den Kopf«, flüsterte ich mehr zu mir selbst und schüttelte resigniert den Kopf. Balthasar räusperte sich.
»Es gäbe da eine Möglichkeit, wie du die Blutverbindung zu James lösen könntest.« Er klang, als sei es ihm unangenehm, darüber zu reden. Doch wenn ich James daran hindern konnte, mich überall aufzuspüren, wäre mir fast jedes Mittel recht.
»Wie?«, wollte ich wissen. Balthasar sah mich nicht an, als er sprach.
»Das, was euch jetzt verbindet, ist fast dasselbe, was mir damals ermöglicht hat, in deinen Geist einzudringen, nachdem ich dich gebissen und dir mein Blut eingeflößt habe«, erklärte er.
Daran konnte ich mich nur zu gut erinnern. Dadurch war eine Verbindung entstanden, die Balthasar ermöglicht hatte, in meinen Geist einzudringen. Erst als James mein Gefährte wurde, hatte sich diese Verbindung gelöst. Zuvor musste ich einen Blutrubin tragen, um ihn aus meinem Kopf zu verbannen. Anscheinend glaubte er, ich müsse nur einen Blutrubin tragen, um vor James sicher zu sein. Leider wusste Balthasar noch nicht, dass die Blutrubine zerstört waren. Ich hatte noch niemandem davon erzählt. Genauso wenig, wie von der Tatsache, dass sich mein Vater geopfert hatte, um die Blutrubine zu vernichten.
»Du willst mir sagen, dass ein Blutrubin die Lösung für mein Problem mit James ist, nicht wahr?«
Balthasar schüttelte den Kopf und seine Miene wurde ernst.
»Nein, ein Blutrubin wird diese Verbindung nicht brechen. Nicht bei einem Ubour.«
»Was meinst du dann?« In dem Moment, als die Frage meinen Mund verlassen hatte, wusste ich es. Ich starrte Balthasar mit großen Augen an. Das konnte doch nicht sein Ernst sein, oder? »Du schlägst mir allen Ernstes vor, dass ich mir einen neuen Gefährten suchen soll, um zu verhindern, dass es eine Verbindung zwischen mir und James gibt?« Balthasar erhob sich und trat vor mich, dann kniete er sich nieder und nahm meine Hand.
»Doch, genau das meine ich. Claire, es wäre mir eine Ehre, wenn du meinen Vorschlag annimmst und meine Gefährtin werden würdest. Ich würde dich mit meinem Leben beschützen und du hättest keinerlei Verpflichtungen mir gegenüber«, erklärte er ruhig. Ich konnte mich nicht rühren, so geschockt war ich über seine Worte.
»Du … du meinst das wirklich ernst, oder?«, stammelte ich. Sofort sah ich den Schmerz in seinen Augen. »Bitte versteh mich nicht falsch, Balthasar, du bist mir ein wirklich guter Freund geworden und bedeutest mir viel, aber … also ... dieser Vorschlag kommt so unerwartet, dass ich nicht weiß, wie ich reagieren soll.« Er runzelte nachdenklich die Stirn. Nach einer Weile glätteten sich seine Züge wieder und er schenkte mir ein zaghaftes Lächeln.
»Du musst dich nicht sofort entscheiden, sondern sollst in Ruhe über alles nachdenken. Lass dir dennoch nicht zu viel Zeit, denn wir haben keine Ahnung, wie lange es dauern wird, bis James sich auf die Suche nach dir macht.«
Konnte es eigentlich noch schlimmer werden? Ein gutaussehender Vampir bot mir an, seine Gefährtin zu werden. Und der Vampir, den ich immer noch liebte, der sich jedoch in eine Bestie verwandelt hatte, war von nun an mein Stalker.
Mein Leben hatte sich in den letzten Monaten so drastisch geändert, wie ich es nie für möglich gehalten hätte und es sah nicht so aus, als würde sich daran in naher Zukunft etwas ändern.
Balthasars Angebot rührte mich, denn ich wusste, dass er mir damit seinen Schutz anbot. In seinen Augen las ich jedoch mehr, als nur den Wunsch mich zu beschützen. Ich sah ihn lange an und überlegte, dann fasste ich mir ein Herz.
»Empfindest du etwas für mich, Balthasar?«, fragte ich gerade heraus. Er zog erstaunt die Augenbrauen nach oben, dann nahm sein Gesicht ein leuchtendes Rot an und er sah verlegen zu Boden.
»Ich will ehrlich zu dir sein, Claire. Schon von dem Moment
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