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Blutrubin Trilogie - Band 2: Der Verrat (German Edition)

Blutrubin Trilogie - Band 2: Der Verrat (German Edition)

Titel: Blutrubin Trilogie - Band 2: Der Verrat (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Röder
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kam ein übertriebenes Stöhnen, dann lachte er.
    »Da kann ich dir nicht widersprechen, zumal mehr als die Hälfte von den Typen hier echte Vollidioten sind«, erklärte er und nahm einen weiteren Zug von seiner Zigarette. Plötzlich wurde er mir richtig sympathisch. Wenn man ihn alleine antraf, war er ganz anders.
    »Hattet ihr Streit?«, wollte ich wissen und wunderte mich darüber, dass ich mich so ungezwungen mit ihm unterhalten konnte.
    »Streit würde ich es nicht unbedingt nennen, eher eine kleine, aber nicht unbedeutende Meinungsverschiedenheit. Man sollte doch denken, dass Vampire, die Hunderte von Jahren alt sind, etwas mehr Ahnung haben, aber dem scheint wohl nicht so zu sein«, berichtete er und schnippte seine Zigarette von sich. Nun war meine Neugierde geweckt und ich hakte nach.
    »Um was ging es denn?«
    »Um James und die Blutrubine«, sagte er so gleichgültig, als rede er über das Wetter.
    »Ihr habt über James geredet?«, fragte ich und mein Puls beschleunigte sich. Was hatte das zu bedeuten? Wieso unterhielten sich die Anderen in meiner Abwesenheit über ihn?
    »Ja, klar.« Er zog eine neue Zigarette aus der Packung und zündete sie sich an.
    »Himmel, jetzt erzähl schon und lass dir nicht alles aus der Nase ziehen«, sagte ich aufgebracht und machte eine auffordernde Handbewegung. Evan sah mich einen Moment mit gerunzelter Stirn an, dann glätteten sich seine Züge und er begann zu erzählen.
    »Sie haben beraten, wie sie ihn zur Strecke bringen können. Ich habe lediglich gefragt, warum sie nicht zuerst den sechsten Blutrubin suchen.«
    Mit offenem Mund starrte ich Evan an, während mein Gehirn die eben erhaltenen Informationen verarbeitete.
    »Was redest du da von einem sechsten Blutrubin?«, wollte ich wissen. War er vielleicht betrunken, oder erlaubte er sich nur einen dummen Scherz mit mir?
    Evan verdrehte die Augen. Bevor er antwortete, machte er einen langen Zug an seiner Zigarette und stieß den Rauch lautstark aus.
    »Für eine Vampirin hast du aber sehr wenig Ahnung«, seufzte er und schüttelte den Kopf. Dann fuhr er fort. »Die Steine sind aus dem Blut der fünf Schattenwächter erstanden. Jeder von ihnen gab sein Blut für einen einzigen Rubin. Alle fünf Steine zusammen besaßen große Macht und einzeln schützten sie vor dem Tageslicht und anderen diversen Vampirgaben, wie Manipulationen des Geistes, oder dem Löschen von Erinnerungen.« Er sah mich an als wolle er überprüfen, ob ich ihm noch folgen konnte.
    »Und weiter?«, sagte ich.
    »Damals, als man sie erschuf, beschloss die Trinität einen Bann auf die fünf Steine zu legen, der besagte, dass sie sich selbst zerstören würden, wenn einer der Schattenwächter ums Leben kam.«
    »Die Trinität?«, wiederholte ich verwirrt und blinzelte einige Male. Jetzt hatte ich völlig den Faden verloren.
    »Die drei Bethen«, erklärte er kopfschüttelnd.
    »Die was?« Ich verstand nur noch Bahnhof.
    »Himmel, du bist aber auch nicht die Hellste. Da habe ich ja intelligentere Lebewesen auf meinem Duschvorhang«, brummte er sichtlich genervt.
    »Ich knall dir gleich eine«, drohte ich mit hochrotem Kopf. Was bildete sich dieser Schnösel eigentlich ein? Evan lächelte und holte tief Luft, als müsse er sich zwingen weiterzureden.
    »Tut mir leid, aber ich bin nicht besonders geschickt mit Worten und du kannst ja nichts dafür, dass keiner dir etwas erzählt hat. Also, die Trinität, oder auch die Mächtigen genannt, bestehen aus den drei Bethen. Wilbeth, sie verkörpert Licht, Weisheit und Schicksal, Borbeth, sie steht für Heilung und Schutz und Ambeth, die Göttin der Fruchtbarkeit und Wiedergeburt. Diese drei keltischen Göttinnen nennt man die Trinität.«
    Ich stand mit weit geöffnetem Mund vor ihm, kaum fähig etwas zu sagen.
    »Du meinst, ... willst du damit sagen, dass diese Trinität, oder wie immer man sie nennt, die Mächtigen sind, die meinem Vater seine Kraft gegeben und wieder genommen haben.«
    »Dein Gehirn scheint ja doch noch zu funktionieren«, entgegnete er grinsend. »Hat dir denn niemand etwas von ihnen erzählt?«
    Ich schüttelte den Kopf. Evan fuhr sich mit einer Hand durchs Haar. »Naja, jedenfalls ist diese Dreifaltigkeit die Urmutter des keltischen Glaubens und dementsprechend alt. Sie haben die Schattenwächter aus ihrer eigenen Macht erschaffen und somit dem Blut der Wächter eine unvorstellbare Kraft verliehen, woraus wiederum die fünf Blutrubine entstanden sind. Was die Trinität jedoch nicht

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