Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blutrubin Trilogie - Band 2: Der Verrat (German Edition)

Blutrubin Trilogie - Band 2: Der Verrat (German Edition)

Titel: Blutrubin Trilogie - Band 2: Der Verrat (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Röder
Vom Netzwerk:
saß mit verschränkten Armen in seinem Sessel und beobachtete sie dabei. Er schien immer noch etwas verstimmt darüber, dass ich ihm nicht vertraute, aber er schwieg. Berta sah auf und drehte den Kopf zu mir.
    »Es ist schwer zu lesen«, erklärte sie. Sofort klickte ich auf das Lupen-Symbol, um den Text zu vergrößern.
    »Besser?«, fragte ich. Sie nickte und sah konzentriert auf den Bildschirm. Unterdessen zog ich einen kleinen Block aus der Tasche, um alles aufzuschreiben, was sie übersetzte.
    »Dann leg mal los«, forderte ich sie auf.
    Nach geschlagenen zehn Minuten und einer sehr hitzigen Auseinandersetzung zwischen Evan und Berta, was die genaue Bedeutung eines der Worte betraf, hatten wir es geschafft. Im sprichwörtlich letzten Moment hatte ich verhindert, dass es zu Handgreiflichkeiten zwischen den beiden Streithähnen gekommen war.
    Als wieder etwas Ruhe eingekehrt war und sie sich nicht mehr gegenseitig an die Kehle springen wollten, blickte ich fassungslos auf den Notizblock in meiner Hand. Das, was ich eben gehört hatte, änderte alles und ich konnte es noch immer nicht so recht glauben.
    Wieso hatte mir mein Vater nichts von diesem Blutrubin erzählt? Einen kurzen Augenblick war ich deswegen wütend auf ihn, doch als ich daran dachte, wie er sich geopfert hatte, um mich zu retten, verflog diese Wut so schnell, wie sie gekommen war.
    Berta und Evan warfen sich noch immer giftige Blicke zu, schwiegen jedoch, während ich den Text noch einmal leise für mich überflog.
     
    "Aus dem mächtigen Blut der Schattenwächter wurden die fünf Rubine gefertigt, die den Nachtwesen als Schutz vor dem todbringenden Licht überreicht wurden.
    Doch im Geheimen wurde ein weiterer Blutrubin erschaffen. Er trägt das Blut aller fünf Schattenwächter in sich und seine Macht ist grenzenlos.
    Man brachte ihn an einen sicheren Ort, wo er gut behütet wartet, bis seine Zeit gekommen ist. Nur wer sehen kann, ohne die Augen zu benutzen, weiß, wo sich der Blutrubin befindet."
     
    Das war alles. Mehr stand nicht auf dem eingescannten Pergament. Es bestätigte jedoch Evans Geschichte und plötzlich war ich mir ziemlich sicher, dass es diesen sechsten Blutrubin wirklich gab. Und wenn dem so war, dann gab es vielleicht doch noch einen Weg, um James wieder zurückzuholen.
    Welche Macht er genau in sich barg, wurde nicht erklärt, nur, dass diese grenzenlos war. Es war mir auch herzlich egal, welche Kraft der Rubin hatte.
    Wichtig war nur, dass die Trinität ihn unbedingt haben wollte und nur sie konnten James in einen normalen Vampir zurückverwandeln.
    Ich las noch einmal den letzten Absatz, in dem erklärt wurde, wie man den Stein finden konnte. Doch auch beim dritten Mal wurde ich nicht schlau daraus.
    »Jetzt müsste man nur noch wissen, wo der Stein versteckt ist«, seufzte ich niedergeschlagen, ohne den Blick vom Bildschirm zu nehmen.
    »Aber das ist doch offensichtlich«, antwortete Evan.
     
     

Kapitel 20
     
     
     
    »Baobhan Shin?«, quiekte ich ungläubig und erkannte meine Stimme vor lauter Aufregung selbst kaum noch.
    »Sicher, wer sonst?«, antwortete Evan gelassen. Als ich nichts entgegnete und ihn stattdessen nur ziemlich dumm ansah, schnaubte er. »Mein Gott, Claire. Denk doch zur Abwechslung mal etwas nach. Wer kann sehen, ohne die Augen zu benutzen?«
    Ein herabstürzender Deckenbalken hätte mich nicht mehr wachrütteln können, als Evans Worte.
    »Du meinst, sie weiß, wo der Blutrubin ist?«, fragte ich fassungslos.
    »Sicher, wer sollte sonst damit gemeint sein. Ich kenne nur eine Seherin und das ist Baobhan Shin. Außerdem war sie schon zu der Zeit, als die Steine erschaffen wurden, eine mächtige Seherin.«
    Wenn Evan recht hatte und Baobhan Shin wusste, wo sich dieser verdammte Stein befand, würde ich nicht eher Ruhe geben, bis sie es mir verraten hatte. Ich war plötzlich so angespannt, dass ich vor lauter Aufregung laut nach Luft japste und sofort einen Schluckauf bekam.
    Konnte es wirklich so einfach sein? Ich musste nur zu ihr gehen und sie dazu bringen, mir den Ort mitzuteilen, wo sich der Blutrubin befand?
    Ich stand auf und lief aufgeregt im Zimmer umher. Mir war klar, dass Baobhan Shin noch immer verschwunden war und niemand wusste, wo sie sich aufhielt, aber davon würde ich mich nicht unterkriegen lassen. Jetzt, da mein Ziel so greifbar war, würde ich dieses Hindernis mit Leichtigkeit nehmen und die Seherin finden. Koste es, was es wolle.
     
    Eine halbe Stunde später saß ich auf

Weitere Kostenlose Bücher