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Blutrubin Trilogie - Band 2: Der Verrat (German Edition)

Blutrubin Trilogie - Band 2: Der Verrat (German Edition)

Titel: Blutrubin Trilogie - Band 2: Der Verrat (German Edition)
Autoren: Petra Röder
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und lauschte. Aus ganz weiter Ferne konnte ich noch schwache Schreie erkennen, doch es war zu weit weg, um sie jemandem zuordnen zu können. Wieder rang ich mit dem Gedanken einfach zurückzulaufen und den Männern zu helfen, doch plötzlich erregte ein weiteres Geräusch meine Aufmerksamkeit.
    Wie schon zuvor hörte ich ein Knacken, diesmal aus der Richtung, aus der ich gekommen war. Ich drehte meinen Kopf zur Seite und schloss die Augen, um mich noch besser auf das Geräusch konzentrieren zu können und jetzt vernahm ich es ganz deutlich. Es stammte eindeutig von einer Person, die über den Waldboden lief. Vielleicht war es James, der seine Gegner besiegt und sich auf die Suche nach mir gemacht hatte? Aber warum hatte er mich nicht mithilfe seines Geistes gerufen?
    Ich konzentrierte mich und mit meinen Gedanken nahm ich Verbindung mit ihm auf.
    » James, bist du das vor mir im Wald ?«
    » Nein, ich bin noch hier, aber wir haben sie fast erledigt. Versteck dich, Claire, ich versuche so schnell wie möglich bei dir zu sein «, antwortete er, dann brach die Verbindung ab, da er sich wieder auf seinen Gegner konzentrieren musste.
    Es war also nicht James, der sich ganz in meiner Nähe befand, sondern aller Wahrscheinlichkeit nach einer der Ubour, schlussfolgerte ich und diese Tatsache ließ mein Herz schneller schlagen. War ich stark genug, um gegen eine dieser Kreaturen zu kämpfen? Ich hatte kaum Erfahrung mit dem Pflock und keine Ahnung, wie lange es noch dauern würde, bis James mich hier fand.
    Ganz flach drückte ich meinen Körper auf den Waldboden und versuchte mich so still zu verhalten, wie es mir möglich war. Meine Hand glitt zu dem Eisenpflock an meinem Gürtel und ich zog ihn vorsichtig aus der Schlaufe. Wenn ich wirklich in die Situation kommen sollte und mich verteidigen musste, dann wollte ich vorbereitet sein. Ich schloss die Finger fest um den Pflock und lauschte.
    Plötzlich war es so still, dass ich die Befürchtung hatte, man könne mein Herz schlagen hören und ich runzelte die Stirn. War mein Verfolger stehen geblieben, oder hatte er beschlossen, wieder umzukehren? Noch einmal konzentrierte ich mich auf die Geräusche in meiner Umgebung, doch außer meiner eigenen flachen Atmung, hörte ich nichts.
    Langsam erhob ich mich, wobei ich zu hastige Bewegungen vermied und mich im Schutz des Baumstammes bewegte. Noch immer war nichts zu hören, was wohl bedeutete, dass der Ubour aufgegeben hatte mich zu suchen. Ich tat einen kleinen Schritt zur Seite um eine bessere Sicht zu haben und das war der Augenblick, in dem es geschah.
    Aus dem Augenwinkel nahm ich eine Bewegung wahr, doch mir blieb kaum Zeit, zu reagieren. Mit einem so harten Aufprall, dass jedes einzelne Organ in meinem Körper erschüttert wurde, prallte der Ubour mit seinem ganzen Gewicht gegen mich. Ich versuchte mich noch am Baum abzustützen, doch ich griff ins Leere und verlor den Halt. Als ich zu Boden ging, fiel mir der Pflock aus der Hand und landete in einiger Entfernung neben mir auf dem Boden.
    Kurz bevor ich aufschlug, drehte ich mich zur Seite und so gelang es mir, mich aus dem Griff des Ubours zu befreien. Während ich noch dabei war mich aufzurappeln und nach meinem Pflock zu tasten, war er schon wieder auf den Beinen.
    Mit einem einzigen Griff packte er mich an der Kehle und hob mich vor sich in die Höhe. Ich strampelte und schlug nach ihm, doch damit hatte er gerechnet und wich den Schlägen gegen seinen Kopf geschickt aus. Ich war zwar unsterblich, aber trotzdem spürte ich das beklemmende Gefühl, als er mir die Luft abdrückte und mit einem Mal kleine silberne Lichtblitze vor meinen Augen tanzten. Als ich den Punkt überschritten hatte, an dem ich als Mensch gestorben wäre, fühlte ich mich wieder besser, doch nun begann das Gleiche wieder von vorn. Es war, als ob ich immer wieder miterleben musste, wie ich starb.
    Verzweifelt suchte ich in meinen Erinnerungen, nach dem, was James und Robert mich gelehrt hatten. Ich überlegte, welche Schwachpunkte ich nutzen konnte, doch da schleuderte mich der Ubour plötzlich zu Boden.
    Ich fühlte, wie eine Rippe brach und sich in meine Lunge bohrte, doch ich verdrängte den Schmerz soweit es möglich war. Ich wollte nicht zulassen, dass mich diese Verletzung ablenkte, denn schließlich hatte ich schon ganz andere Blessuren überstanden.
    Vor zwei Monaten zum Beispiel hatte ich mir die Wirbelsäule gebrochen und beim Angriff vor zwei Tagen war es ein Schädelbruch gewesen, der mich
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