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Blutrubin Trilogie - Band 2: Der Verrat (German Edition)

Blutrubin Trilogie - Band 2: Der Verrat (German Edition)

Titel: Blutrubin Trilogie - Band 2: Der Verrat (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Röder
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mich irgendwie beruhigte. Wir hatten beschlossen es nicht zu Hause zu lassen und so trugen wir beide nun unseren Blutrubin, auch wenn ich ihn eigentlich nicht mehr benötigte.
    Als wir in einen Wald fuhren, schreckte ich hoch. Vor uns, an einen Baum gelehnt, erkannte ich wieder den Mann, den ich schon zuvor bei Baobhan Shins Hütte gesehen hatte.
    »Halt sofort an«, schrie ich und Aiden trat so abrupt auf die Bremse, dass ich erst fluchend gegen den Fahrersitz prallte und dann zurück auf den Rücksitz geworfen wurde. Während ich mich aufrappelte und mir den Kopf rieb, sahen mich die drei Männer fragend an, doch ich hatte keine Zeit für großartige Erklärungen. Ich riss die Autotür auf und stürzte nach draußen. Der Mann stand immer noch an der gleichen Stelle, etwa 30 Meter von uns entfernt, direkt im Lichtkegel des Scheinwerfers und sah mich an.
    Als ich mich langsam auf ihn zu bewegte, hob er warnend die Hand und ich blieb augenblicklich stehen.
    »Was willst du?«, rief ich gegen den eisigen Morgenwind, der mir ins Gesicht peitschte. Der Mann deutete auf die Straße vor uns, die in einiger Entfernung eine scharfe Rechtskurve machte. Ich sah ihn fragend an und hob die Schultern, um ihm mitzuteilen, dass ich nicht verstand, was er von mir wollte. Wieder deutete er auf die Straße und dann öffnete er den Mund.
    »Ubour! Nutze die Macht deines Blutes.« Sofort versteifte ich mich und James, der mittlerweile neben mir stand, sah mich besorgt an.
    »Siehst du wieder diese Gestalt?«, wollte er wissen und blickte grob in die Richtung, in welcher der Mann stand und gerade langsam verblasste.
    »Ja, aber er löst sich gerade auf«, erklärte ich ihm ohne die Augen abzuwenden. James packte mich an den Schultern und drehte mich zu sich, so dass ich ihn ansehen musste.
    »Was wollte er?«, erkundigte er sich.
    »Er hat auf die Straße da vorn gezeigt und ...«
    »Und was?«, fragte nun Aiden, der hinter James stand.
    »Er sagte Ubour, und dass ich die Macht meines Blutes nutzen soll«, antwortete ich. Sofort versteiften sich die drei Vampire und sahen sich suchend um. James drehte sich blitzschnell zu mir und packte mich an den Armen.
    »Wir werden nachsehen und du bleibst genau hier. Sollte sich ein Ubour nähern, dann lauf so schnell du kannst in den Wald und versuche dich dort solange zu verstecken, bis einer von uns kommt.« Ich starrte ihn ungläubig an und wollte gerade widersprechen, als neben uns im Wald ein lautes Knacken zu hören war. Sofort war uns allen klar, dass dieses Geräusch nicht von einem Tier stammte. Dann folgten weitere Laute, so als ob eine ganze Armee durch den Wald auf uns zusteuerte.
    »Lauf«, befahl James und gab mir einen Stoß in die entgegenliegende Richtung. Ich gehorchte ihm und lief in das dunkle Dickicht vor mir, sah mich aber immer wieder nach ihm um.
    Dann plötzlich erkannte ich sie und meine Nackenhaare sträubten sich. Mindestens ein Dutzend Ubour kamen aus dem Wald und stürzten sich mit gefletschten Fangzähnen auf die drei Vampire. Aiden, Robert und James reagierten sofort und zogen ihre Eisenpflöcke hervor. Ich selbst war hin und her gerissen von dem Wunsch, zurückzulaufen und ihnen zu helfen und dem Drang tiefer in den Wald zu laufen und James' Anweisung zu befolgen.
    Ich entschied mich für Letzteres, denn schon zu oft hatte ich nicht auf ihn gehört und mich damit jedes Mal in Schwierigkeiten gebracht. Während hinter mir lautes Gebrüll und vereinzelnd Schreie erklangen, lief ich immer tiefer in den nachtschwarzen Wald.
    Während sich meine Beine wie von selbst bewegten und mich immer tiefer in den Wald trugen, betete ich, dass James nichts geschah. Alle drei Vampire waren hervorragende Kämpfer, das wusste ich, aber jetzt kämpften sie gegen eine Übermacht an Ubour.
    Langsam verstummten die Schreie hinter mir und ich verlangsamte meine Schritte. Ich fasste an meinen Gürtel und tastete nach dem Eisenpflock, den James mir gegeben hatte. Als ich ihn fand, atmete ich erleichtert auf und blieb stehen. Um mich herum war der Bewuchs mittlerweile so dicht geworden, dass die kleinen Äste mir das Gesicht zerkratzt hatten und auch meine Kleidung war nicht verschont geblieben. Einige Meter neben mir erblickte ich einen breiten Baumstamm, der von dichtem Gestrüpp umgeben war. Ich eilte hinüber und hechtete in einen der Büsche, der – wie sollte es auch anders sein - voller Dornen war.
    Als ich gut verborgen am Boden kauerte, versuchte ich meine Atmung etwas zu beruhigen

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