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Blutrubin Trilogie - Band 2: Der Verrat (German Edition)

Blutrubin Trilogie - Band 2: Der Verrat (German Edition)

Titel: Blutrubin Trilogie - Band 2: Der Verrat (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Röder
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Herzen, dass Du diesen Brief niemals lesen wirst, denn sollte dies doch der Fall sein, bin ich entweder tot oder habe mich in eines dieser Monster verwandelt.
    Wenn Ersteres der Fall ist, so suche bitte umgehend Baobhan Shin. Vielleicht kann sie den Gefährten-Schwur von dir nehmen, so dass du mir nicht in den Tod folgen musst. Sollte ich tot sein, so bleiben dir ungefähr noch zwei Wochen Zeit, um sie zu finden. Womöglich schützt dich aber auch das Blut deines Vaters vor diesem Schicksal, doch ich möchte dich trotzdem bitten ihren Rat einzuholen, nur um sicherzugehen.
    Wenn ich mich in eine dieser Bestien verwandelt haben sollte, besteht für dich keine Gefahr.
    Erinnerst du dich an das Versprechen, das wir uns gegeben haben, falls sich einer von uns beiden in einen Ubour verwandelt?
    Wir haben uns geschworen, den anderen zu töten, wenn dies eintreten sollte. Wenn du diesen Brief liest, kann es gut möglich sein, dass ich nun einer von ihnen bin und wenn es wirklich so ist, habe ich einen letzten Wunsch an dich, den du mir nicht verwehren darfst.
    Vergiss den Schwur und versuche unter keinen Umständen mich selbst zur Strecke zu bringen. Bitte Aiden, Vasili oder Balthasar dies zu tun, falls sie noch am Leben sind. Unternimm bitte nichts auf eigene Faust.
    Claire, ich liebe dich über alles und hätte mir nichts sehnlicher gewünscht, als auf ewig mit dir zusammen zu sein, doch so wie es scheint, hatte das Schicksal andere Pläne für mich.
    Der Schmerz, den du jetzt empfindest, wird vergehen und irgendwann bleibt nur noch die Erinnerung an uns und an die wundervolle Zeit, die wir miteinander hatten, auch wenn sie viel zu kurz war. Ich wünsche mir nichts sehnlicher, als dass du dein Leben weiterlebst und vielleicht wieder jemanden findest, der dich so liebt, wie ich es getan habe und dem auch du dein Herz öffnen kannst.
    Trauere nicht um mich, sondern sehe nach vorn und genieße dein Leben, mein Engel. Egal, was aus mir geworden ist, ein Teil von mir wird immer bei dir sein und du wirst immer ein Teil von mir sein, egal was, oder wo ich gerade bin.
     
    Ich liebe Dich.
    Dein James
     
     
    Ich starrte auf das Pergament in meinen Händen und überflog den Brief ein zweites und drittes Mal, bis ich vor lauter Tränen nur noch ein verschwommenes Wirrwarr aus Buchstaben vor mir sah.
    »Er hat es geahnt«, flüsterte ich und schüttelte den Kopf. James musste gespürt haben, dass etwas schief gehen würde, und hatte aus diesem Grund den Brief an mich geschrieben. Ich heulte, wie noch nie zuvor in meinem Leben und zu allem Überfluss bekam ich nun wieder diesen blöden Schluckauf.
    Es war sein letzter Wunsch, dass ich ihn nicht selbst töten sollte und bei dem Gedanken dies nicht zu respektieren bildete sich ein fester Klumpen in meinem Magen. Der letzte Wunsch eines Menschen war für mich immer etwas gewesen, was man unbedingt einhalten und erfüllen musste, es sei denn, es war etwas zu Absurdes oder Kriminelles. Andererseits war James nicht tot und ich musste mir selbst keine Vorwürfe machen, wenn ich seine letzte Anweisung ignorierte, oder?
    Ich presste den Brief an mein Herz und rollte mich auf dem Bett zusammen. Warum hatte man mir die Liebe meines Lebens genommen? Weshalb gönnte man uns dieses Glück nicht? Ich wurde von heftigen Schluchzern geschüttelt, als ich einen regelrechten Weinkrampf bekam, der nicht mehr enden wollte. Und so heulte ich mich in einen unruhigen Schlaf.
    Ein Blick auf den Wecker verriet mir, dass ich fast zwölf Stunden geschlafen hatte und ich fuhr erschrocken hoch. Dummerweise kam mit dem Erwachen auch wieder der Schmerz zurück, den ich empfand, als ich an James dachte. Ich schloss kurz die Augen und stellte mir vor, er würde jetzt gerade neben mir liegen. Ein Lächeln umspielte meine Lippen, als ich ihn im Geist vor mir sah. Doch als ich die Augen wieder öffnete und auf den leeren Platz neben mir starrte, verschwand das Lächeln.
    Ich stand auf und ging hinüber zum Fenster, wo ich den Vorhang beiseite schob. Heute würde ich Gewissheit bekommen. Heute würde ich erfahren, ob James noch am Leben war und die Vorstellung, ihn zu sehen, ließ mein Herz rasen.
    Nachdem ich mich geduscht und angezogen hatte, zog ich den Baldachin zur Seite und tastete nach dem Stein, den man bewegen musste, um den Mechanismus des Safes in Gang zu setzen.
    Wieder dauerte es eine ganze Weile, bis ich ihn gefunden hatte und vor mir der Tresor auftauchte. Ich gab die Zahlenkombination ein und drückte auf

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