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Blutsauger

Blutsauger

Titel: Blutsauger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Bomm
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»Man darf aber erwähnen, dass die Immobilie unbewohnt und leer war. Beschlagnahmungen hat es deshalb keine gegeben.«
    »Und welche Rolle spielen Ärzte an der Klinik?«
    »Kein Kommentar«, fuhr Ziegler dazwischen. »Ich sagte Ihnen bereits, Herr Sander, dass wir über das jetzt Gesagte hinaus keine Angaben machen werden. Das sollten auch Sie respektieren.«
    »Man hört so«, wagte Sander einen Vorstoß, »… man hört so, dass Dr. Stuhler, Dr. Moschin und Dr.Salbaisi in die Sache involviert seien.«
    Stille. Für drei, vier Sekunden schien es Sander, als habe er alle Anwesenden verblüfft – einschließlich seiner Fernsehkollegin.

54
    Kerstin war trotz vereister Straßen in den kleinen Weiler Kuchalb gefahren. Sie hatte noch einmal die richtige Frau von Willersbach angerufen, um ihren kurzen Besuch anzukündigen. Eigentlich wollte sie keine bedeutenden Fragen stellen – und wenn, dann wäre dies auch am Telefon möglich gewesen. Aber inzwischen war ihr klar geworden, weshalb Mike und Häberle so großen Wert darauf legten, möglichst jeden Beteiligten persönlich zu treffen, und möglichst an deren gewohnter Umgebung. Die Fahrt über die Stöttener Steige zur Hochfläche hinauf war alles andere als angenehm: Die Fahrbahn schneebedeckt und im Scheinwerferlicht die Eiskristalle funkelnd. Mike hatte ihr geraten, auf der Hochfläche nicht die kleine Verbindungsstraße zu nehmen. Diese war, das sah sie jetzt im Vorbeifahren, nicht geräumt. Stattdessen entschied sie sich, auf der besser ausgebauten Straße zu bleiben, obwohl diese im Ort Stötten noch weiter anstieg. Der Tacho pendelte sich bei knapp über 40 ein, als sie an tief verschneiten und mit Raureif bedeckten Bäumen vorbeikam und links oberhalb die roten Blinklichter des Funkturmes und einiger Windkraftanlagen auftauchten.
    Kerstin bemühte sich, den Reifenspuren zu folgen, die vor ihr ein Auto im Schnee hinterlassen hatte. Als es abseits des Turms wieder hinunterging, reduzierte sie das Tempo erneut. Ihre Gedanken drehten sich im Kreis. Einerseits war sie gespannt, wie diese Frau von Willersbach aussah – denn nur auf das kam es ihr an –, andererseits hatte sie mit Mike anschließend Pizza essen gehen wollen. Es würde das allererste Mal sein, dass sie sich außerhalb des Dienstes trafen. Er hatte bereits angedeutet, dass sie anschließend noch ein Gläschen bei ihm trinken könnten. Bislang war sie sich unsicher, ob sie diese Einladung annehmen würde. Und wenn ja, dann nur, um ihre Neugier über seine Wohnung zu stillen. Jedenfalls argumentierte sie insgeheim so gegen eine innere Stimme.
    Als das Ortsschild von Schnittlingen auftauchte, bog sie links auf die Straße nach Donzdorf ein. Mike hatte ihr den Weg geschildert. Die Fahrbahn war zwar geräumt, aber weiß. An den Rändern lag der Schnee wie zu einer Mauer aufgeschichtet. Nach einigen Hundert Metern tat sich links eine Öffnung auf; dort mündete jene Straße ein, die Mike ihr empfohlen hatte. Weiter ging es auf einer schmalen Verbindungsstraße über Oberweckerstell nach Kuchalb. Die Scheinwerfer strichen über das gleichmäßige Weiß und reflektierten sich vieltausendfach in den Eiskristallen. Kerstin suchte den Knopf für die Zentralverriegelung, doch so etwas gab es in der Billigversion des Dienst-Golfs nicht. Das Geäst eines alten Baumes erinnerte sie an einen Gruselfilm, den sie als Kind einmal gesehen hatte. Wenig später traf das Fernlicht die Gebäude einer Hofstelle. Vermutlich war dies Oberweckerstell, dachte sie und folgte konzentriert dem Straßenverlauf. Hier gab es im frisch gefallenen Schnee keine Spuren. Obwohl es erst ein paar Minuten nach 18 Uhr war, schien die Gegend an so einem Februarabend gottverlassen zu sein, besonders in dieser Kälte.
    Sie war am äußersten Haus des Gehöfts gerade um die Rechtskurve gebogen, als ein heller Lichtstrahl sie traf. So plötzlich und unerwartet, dass sie kräftig auf die Bremse trat und sie reflexartig nach rechts sah, von wo das Licht gekommen war. Der Wagen rutschte. Unterm rechten Fuß spürte sie das Rattern des ABS-Bremssystems, das sich anfühlte, als habe sie in ein Zahnrad getreten.
    Kerstin konnte eine Schrecksekunde lang nicht zuordnen, was die aufgeblendeten Scheinwerfer zu bedeuten hatten, die sie von rechts trafen. Da stand ein Auto, realisierte sie schließlich. Eines, das in diese Verbindungsstraße hatte einbiegen wollen und gerade noch zum Stillstand kam. Warum jetzt? Ausgerechnet heute Abend.
    Kerstin bemerkte,

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