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Blutsauger

Blutsauger

Titel: Blutsauger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Bomm
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erwidert würden.«
    Häberle verschränkte die Arme und nickte väterlich. »Das ist nichts Schlechtes«, kommentierte er und spürte, wie die Frauen Vertrauen gewannen.
    Auch Caroline wagte deshalb eine Bemerkung: »Als dann in der Samstagnacht die Sache mit Dr. Fallheimer geschehen ist, hat uns das ziemlich geschockt.«
    »Aber die Reise absagen wollten wir nicht«, fügte Melanie an.
    Nachdem der Redefluss stockte, versuchte ihn Häberle wieder in Gang zu bringen: »Und zwischen was, meinen Sie, sind Sie geraten?«
    Melanie strich sich die langen Haare aus dem Gesicht und steckte sie hinter die Ohren. »Dass da etwas lief, hat man vermutet, gerüchteweise. Nichts Konkretes. Aber irgendetwas, mit dem Dr. Brugger und Dr. Fallheimer zu tun hatten.«
    »In welche Richtung?« Häberle dämpfte seine Stimme, weil ein älteres Ehepaar auf der benachbarten Sitzgruppe Platz nahm.
    »Wir haben uns nicht wirklich dafür interessiert«, ergänzte Caroline. »Wissen Sie, da wird viel geklatscht und getratscht.«
    »Und hier?«, blieb Häberle gelassen, obwohl er innerlich immer unruhiger wurde. Alle hatten irgendetwas gehört, aber niemand wusste Genaues. Er konnte sich des Eindrucks nicht erwehren, dass keiner mit der Sprache herauswollte. »Außer diesen komischen Typen haben Sie niemanden getroffen, der Ihnen merkwürdig erschienen ist?«
    »Keinen in diesem Zusammenhang«, lächelte Melanie beinahe überheblich. »Komische Typen lernen Sie als Frau natürlich mehr als genug kennen. Manche denken, zwei weibliche Singles seien Freiwild.«
    »In der Nacht zu gestern, als es passiert ist«, fuhr Häberle fort, »da ist Ihnen nichts aufgefallen?« Er wollte behutsam vorgehen.
    »Was soll uns aufgefallen sein? Wir waren ja nicht in den Dünen«, entrüstete sich Melanie. »Wir waren aus.« Sie fügte grinsend an: »Jede von uns mit einem anderen.«
    »Hm«, machte Häberle anerkennend. »Ich hoffe, es waren keine komischen Typen.«
    »Wie man’s nimmt«, erklärte Caroline, während Melanie schwieg.
    »Und von Bruggers Tod haben Sie erst am Vormittag erfahren«, stellte Häberle fest.
    »Ja, natürlich. Hier im Hotel«, antwortete Melanie. »Da draußen in den Dünen hat’s von Polizisten ja nur so gewimmelt.«
    »Wieso fragen Sie denn danach?«, wurde Caroline misstrauisch.
    »Nun … Sie haben sozusagen Tür an Tür mit ihm gewohnt. Da gab es keine Begegnung?«
    »Der hat hier gar nicht mehr gewohnt«, stellte Melanie klar. »Der ist geflüchtet.«
    »Geflüchtet? Vor wem hätte er denn flüchten sollen?«
    »Na, vor seinem Mörder natürlich. Vor wem denn sonst?«
    Häberle riskierte eine Breitseite. »Vor seinem Mörder oder seiner Mörderin?«
    »Wie bitte?« Melanie war darüber zuerst entsetzt. »Was sagen Sie da? Soll das etwa heißen, dass Sie …?«
    Sie wagte es nicht auszusprechen, dafür aber griff Caroline ein: »… dass wir ihn …?«
    »Bitte beruhigen Sie sich, meine Damen«, hob Häberle beschwichtigend die Unterarme. »Es sind nur Routinefragen, die ich so oder in ähnlicher Weise auch einigen anderen Personen stellen muss.«
    »Und jetzt werden Sie wissen wollen, was wir in dieser Nacht getan haben«, konstatierte Melanie.
    »Einen konkreten Anlass, Sie dies zu fragen, habe ich nicht. Aber es wäre hilfreich, wenn Sie mir in dieser Richtung weiterhelfen könnten.«
    »Was jetzt?«, keifte Caroline ungewöhnlich angriffslustig. »Wollen Sie’s nun wissen oder nicht?«
    »Es könnten sich natürlich auch für die spanische Polizei einige Fragen auftun. Vielleicht macht es deshalb Sinn, dass wir uns in diesem Kreis hier zunächst in Ruhe darüber unterhalten.«
    »Sie wollen also ein Alibi«, zeigte sich Melanie gereizt.
    Häberle ignorierte diese Feststellung. »Sie sagten, Sie waren aus«, resümierte er. »Wann sind Sie denn zurückgekommen?«
    Melanie antwortete unerwartet schnell: »Bei mir war’s gegen halb zwei. Und bei Caroline drei.«
    »Das wissen Sie so spontan und so genau?«, staunte der Kommissar.
    »Wir haben schon drüber gesprochen«, räumte Caroline ein.
    »Und Sie«, Häberle wandte sich an Melanie, »Sie haben Ihre Freundin um drei kommen hören?«
    »Hab ich nicht«, erwiderte sie und wurde eine Spur gereizter: »Sie wollen uns auseinanderdividieren – stimmt’s? Sie wollen uns was andichten. Zwei frustrierte Frauen, gegenseitig aufeinander eifersüchtig – und eine davon bringt den Liebhaber um.«
    »Wir können Ihnen gerne die Namen der Männer nennen, mit denen wir aus

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