Blutsbande: Die Rachel-Morgan-Serie 10 - Roman (German Edition)
es wehgetan, damit den Zauber zu schleudern. Trent wirkte wütend, und ich dachte an unsere Begegnung im Park zurück, wo er gleichzeitig so frustriert und anziehend ausgesehen hatte.
Als ich weiterhin schwieg, nickte er, als wäre er nicht überrascht. Mit jetzt finsterer Miene drehte er sich um. Panik erfasste mich, ohne dass ich wusste, warum. »Es tut mir leid. Ich hätte rangehen sollen. Ich weiß nicht, warum ich es nicht getan habe«, platzte ich heraus. »Die I. S. hat schon etwas in der Art gesagt. Sie wollen mich als Sündenbock einsetzen, wenn sie MegPaG nicht finden, also werden sie sich wohl nicht auf dich einschießen.«
Er zögerte, während sein Fuß schon über der nächsten Stufe schwebte. Langsam drehte er sich wieder zu mir um und die Anspannung in seinen Schultern ließ nach. Es war nur eine winzige Veränderung, aber ich bemerkte sie auch im dämmrigen Licht des Neonschildes über unserer Tür. »Ich dachte mir schon, dass sie mich deswegen dorthin beordert haben«, erklärte er wachsam und kam langsam wieder nach oben. »Auch wenn sie mir erzählt haben, dass sie meine Einschätzung wollten, in Bezug auf die Frage, ob du es getan haben könntest. Ich habe ihnen gesagt, dass du es auf keinen Fall warst. Ich hatte gehofft, dich zu erreichen, bevor sie dich dorthin bringen.«
»Es hätte keinen Unterschied gemacht«, flüsterte ich.
Trent atmete langsam durch und warf einen kurzen Blick auf Wayde, bevor er näher trat. »Das ist nicht der einzige Grund, warum ich hier bin. Rachel, hast du mal darüber nachgedacht, das Armband abzunehmen?«
Ich wich mit einem unguten Gefühl im Magen zurück. Die Kirche ragte wie ein sicherer Hafen hinter mir auf, und doch hatte ich Angst. »Nein.«
Er biss die Zähne zusammen und kam noch näher. »Welchen Ärger du auch immer mit den Dämonen hast, ich kann helfen. Ich habe dir das Armband gegeben, damit du eine Wahl hast, aber du nutzt sie nicht. Du lässt deine Entscheidungen von deiner Angst treffen.«
»Angst!«, rief ich, und die letzten Pixies zogen sich tiefer in die Kirche zurück.
Er senkte für einen Moment den Kopf. Als er ihn wieder hob, konnte ich seinen Zorn deutlich erkennen. Und ich wusste genau, dass mir seine nächsten Worte überhaupt nicht gefallen würden. »Du bist momentan kein Dämon«, sagte er und stieg einfach über Wayde hinweg. »Du bist auch keine Hexe. Du versteckst dich, und dafür habe ich dir das Armband nicht gegeben.«
Es wurmte mich, dass er recht hatte. Als ich hastig zurückwich, glänzte das Silber an meinem Arm wie ein bösartiges Geheimnis. »Ich versuche einfach, ich selbst zu sein, okay? Aber sie lassen mich nicht. Ich musste diesen dämlichen Auftrag annehmen, nur um meinen Führerschein zurückzukriegen.«
Trent wirkte plötzlich frustriert. »Das ist toll, Rachel, aber willst du den Rest deines Lebens damit verbringen, Drecksarbeit zu machen, um das zu bekommen, was dir eigentlich zusteht?«
Verdammt, ich hasste es, wenn er recht hatte, aber noch mehr hasste ich es, es ihm gegenüber zuzugeben. »Wenn ich das abnehme, bin ich im Jenseits«, sagte ich und wedelte mit dem Armband vor ihm herum. Inzwischen war ich mir sicher, dass Ivy und Jenks uns belauschten. »Ich stecke für den Rest meines Lebens im Jenseits fest, mache den Abwasch und wehre mich gegen aufdringliche Dämonen. Mir gefällt es dort nicht, okay?«
»Ich habe doch gesagt, dass ich dir helfen werde«, sagte er schnell. Wahrscheinlich war er unendlich frustriert, weil ich so unvernünftig war, aber ich konnte einfach nicht anders. Der Mann machte mir Angst, und ich wusste nicht, warum. Bis jetzt hatte er das nie geschafft. Mir helfen? Warum sollte er mir helfen? Und kann ich darauf vertrauen?
»Du musst die Gefahr bedenken, in die du dich und alle um dich herum bringst, indem du dich der Fähigkeit beraubst, schnelle, anpassungsfähige Magie zu wirken«, erklärte er leise und überzeugend. Seine wunderschöne Stimme drängte mich, ihm einfach … zuzuhören.
Ich ließ den Kopf sinken und sah an Trent vorbei zu Wayde, der mit dem Gesicht auf dem Boden lag und schwach seine Hand bewegte. »Ich kann nicht, Trent«, flüsterte ich. »Wenn ich anfange, Leuten wehzutun, dann fange ich auch an, sie zu töten. So jemand möchte ich nicht sein.«
Ich sah auf und war überrascht, wie verständnisvoll er wirkte. Ich blinzelte. Sofort verbarg er seine Empfindungen, indem er sich am Ohr kratzte und den Kopf senkte. »Ich verstehe, was du damit sagen
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