Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blutsbraeute

Blutsbraeute

Titel: Blutsbraeute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margie Orford
Vom Netzwerk:
erwachsen.«
    Â»War jemand bei ihr? Oder ist ihr jemand gefolgt?«
    Â»Falls ja, muss er sich im Schatten gehalten haben, denn ich habe niemanden gesehen. Sie bog um die Ecke, dann war sie weg.«
    Â»Können Sie uns zeigen, wohin sie gegangen ist?«, fragte Riedwaan.
    Â»Klar«, sagte Sam. »Kommen Sie mit.« Er führte sie durch die Cafeteria auf den Balkon aus Holz. Auf jedem Tisch stand ein randvoller Aschenbecher.
    Â»Da ist sie entlanggegangen.« Er zeigte auf einen engen Durchgang, der sich durch die Wohnanlage schlängelte. Er führte durch die Marina zu den alten Hafenbecken und dem restaurierten Werftviertel. Die Masten der Jachten bildeten ein Muster am blauen Himmel.
    Â»Ich frage mich, ob sie zum Blue Room gegangen ist«, sagte Clare. »Ich meine, es wird Zeit, dass wir dem Lokal
einen weiteren Besuch abstatten. Du brauchst nach der Pressekonferenz doch sicher einen Whiskey. Willst du dich später dort mit mir treffen?«
    Riedwaan sah auf die Uhr. »O Mann, ich komme zu spät. Ich treffe mich in einer Stunde dort mit dir, okay?«
    Clare wandte sich dem Tontechniker zu. »Danke, Sam.«
    Er schaute hinunter auf den leeren Durchgang, wo er Theresa nicht einmal einen ganzen Tag früher gesehen hatte. »Ich habe eine Tochter in ihrem Alter«, sagte er. »Was macht man in so einem Fall?«
    Clare legte ihm die Hand auf den Arm. »Man wartet. Mehr kann man nicht machen.«

45
    Clare ging Theresa Angelos Weg ab. Sie überquerte die Straße, blieb vor dem Eingang zur Wohnanlage stehen. Der Wachmann war in seinem Häuschen. Sein rauschendes Radio beschallte die Straße mit einem Fußballspiel. Er sah Clare nicht, als sie unter der Schranke durchschlüpfte. Sie blickte zurück zum Balkon von Fusion Films. Sam war hineingegangen. Fünfzig Meter weiter stand eine Reihe städtischer Mülltonnen, abgeschirmt mit ein paar Bambusstauden. Clare sah zu den Wohnungen hinauf. Kein einziges Fenster ging auf den Durchgang hinaus.
    Sie ging in die Richtung des Jachthafens. Am anderen Ende des Durchgangs für die Müllabfuhr war ein Türgitter,
an dem innen ein versteckter Öffner angebracht war. Clare drückte darauf, und das Gitter öffnete sich. Dahinter lag der kleine Parkplatz, der zur Marina gehörte. Clare ging die Slipbahn mit dem beklemmenden Gefühl hinunter, dass Theresa auch diesen Weg genommen hatte. Sie betrat den Blue Room . Der Barkeeper war so sehr in das Polieren eines Glases vertieft, dass er eine Weile brauchte, bis er Clare zur Kenntnis nahm.
    Â»Was kann ich für Sie tun?« Seine Stimme klang unpersönlich. »Wir öffnen erst in einer halben Stunde.«
    Â»Hallo, Tyrone. Ich möchte nichts trinken. Ich will Ihnen ein paar Fragen stellen.«
    Er wurde bleich, als er sie erkannte. »Worüber? Ich hatte gestern Abend keinen Dienst. Ich kann Ihnen nicht helfen.«
    Â»Sie wissen also, dass ich nach jemandem suche?«
    Â»Ich habe es in den Nachrichten gehört, dass wieder ein Mädchen verschwunden ist.« Er stellte das Glas ab. »Und als ich Sie gesehen habe, da ging ich davon aus, dass Sie nach ihr suchen.«
    Â»Und warum, glauben Sie, sollte ich hier nach ihr suchen, Tyrone?«
    Er drehte sich um, räumte die sauberen Gläser ein. »Ich kann Ihnen nicht helfen. Ich war gestern Abend zu Hause.«
    Â»Wer war dann hier?«
    Er schaute auf das Glas in seiner Hand hinunter und polierte es noch einmal.
    Â»Ein Mädchen ist verschwunden, Tyrone. Drei sind tot. Wir können den Mörder nur fassen, wenn wir Informationen bekommen.« Sie legte eine ihrer Visitenkarten
auf die Bartheke. »Falls Sie meine Telefonnummer nicht mehr haben. Rufen Sie mich an.« Er sagte nichts, griff nicht nach der Karte.
    Â»Wir überprüfen Ihr Alibi«, sagte sie. An der Tür drehte sie sich noch einmal kurz um. Sie bemerkte, dass die Karte weg war, und trat hinaus in die Sonne. Sie zog den Gürtel des Mantels enger, stellte den Kragen auf und setzte sich auf eine Bank, um auf Riedwaan zu warten.
    Sam Napoli hatte gesagt, Theresas Fingernägel seien blau lackiert gewesen. Es war ihm aufgefallen, er hatte eine Bemerkung darüber gemacht, weil es untypisch für Theresa war und seltsam aussah. Clare klappte ihr Handy auf und gab Piet Moutons Handynummer ein.
    Â»Ja?«
    Â»Piet? Hier Clare. Können Sie ein Detail für mich überprüfen?«
    Â»Geht es um die

Weitere Kostenlose Bücher