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Blutsbraeute

Blutsbraeute

Titel: Blutsbraeute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margie Orford
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um deutlicher zu sehen, wie der Körper jämmerlich zuckte, als er dem Mädchen die kräftige Hand auf den Mund drückte. Es war schwer zu erkennen, welche es war, weil seine Hand ihr Gesicht verdeckte, aber er glaubte sich zu erinnern, dass es die letzte war. Oder die vorletzte, bevor diese kleine Schlampe entkommen war. Er spürte eine köstliche Anspannung in den Lenden, als er beobachtete, wie sie noch einmal zuckte und dann reglos war. Tohar gefiel diese Stelle am besten.
    Riedwaan Faizal trieb ihn vor sich her. Ein blendender Schmerz durchfuhr ihn, als Faizal ihm die Arme wieder hochriss.
    Â»Sie haben mir die Schulter ausgerenkt«, ächzte Tohar entrüstet.
    Â»Ach, du meine Güte«, sagte Faizal mit einem bösartigen Unterton. »Dort, wo Sie hinkommen, wird das Ihre geringste Sorge sein. Ein gut aussehender Typ wie Sie amüsiert sich da bestens.« Ihm dämmerte langsam, was Faizal meinte. Sie brachten ihn ins Gefängnis.
    Â»Machen Sie sich schon mal darauf gefasst, schön langsam in den Arsch gefickt zu werden«, sagte Faizal so leise, dass nur Tohar es hören konnte. »So was ist da eine ganz alltägliche Nummer.«

    Riedwaan hielt das Band aus der Kamera hoch und steckte es wieder in die Tasche seines Jacketts. »Interessantes Anschauungsmaterial, da bin ich mir sicher. So gut wie ein Geständnis.«
    Â»Ich verlange meinen Anwalt, ohne ihn sage ich gar nichts«, sagte Tohar. »Und ich bin mir sicher, dass Ihre Drohungen ihn besonders interessieren werden.«
    Riedwaan brachte Tohar zum wartenden vergitterten Gefangenentransporter. »Mal sehen, wie Sie sich morgen früh fühlen.« Er übergab ihn den Kollegen. »Phiri soll ihn einbuchten. Der flippt vor Freude aus, wenn er die Honneurs machen darf.«
    Riedwaan wandte sich ab. Er sah, dass Clare mit Joe Zulu sprach, und ging zu ihnen hinüber.
    Â»Gut gemacht, Clare«, sagte Riedwaan. Er nahm sie in den Arm, und Clare schmiegte sich erschöpft an ihn.
    Â»Musst du nicht die ganzen Formalitäten erledigen?«
    Â»Das macht Phiri. So etwas tut er liebend gern. Da ist er endlich mal sinnvoll beschäftigt. Wir haben die Videos, deshalb wird ein Geständnis kaum nötig sein.« Riedwaan hatte die Kassetten im Schrank gesehen. »Der Schrank hatte ein Vorhängeschloss. Und alle waren in eine herzförmige Schachtel gepackt. Hochzeitsvideos.«
    Â»Die Schlüssel«, murmelte Clare. »Die Blumen.« Sie sah zu Tohar hinüber. Er stritt sich mit Rita Mkhize, weil er nicht einsteigen wollte. Rita drehte sich nach Joe Zulu um, der ihr zur Hilfe gekommen war. Gemeinsam verfrachteten sie Tohar in den Transporter. Rita schlug die Tür zu. Clare hörte Tohar aufjaulen, als die schwere Tür ihn am Bein traf.
    Â»Entschuldigung, Sir«, sagte Rita spöttisch. Sie stieg
ein, und der Motor wurde angelassen. Clare und Riedwaan atmeten auf, als der Transporter verschwand.
    Clare setzte sich auf den Boden. Sie wollte nach Hause, fühlte sich aber nicht imstande, sich vom Fleck zu rühren. Sie schaute Riedwaan zu, der Formulare ausfüllte und mit Joe Zulu sprach. Joe hatte die Videokassetten eingepackt und sollte sie Phiri übergeben. Clare hoffte, es möge genügend Beweise für eine Verurteilung Tohars geben, so dass es den Eltern der ermordeten Mädchen erspart bliebe, auf dem Bildschirm ansehen zu müssen, wie ihre Töchter starben. Riedwaan klopfte sich die Taschen ab. Clare wusste, dass er nach seinen Schlüsseln suchte. Sie sagte sich, es sei das Beste, wenn er nach Hause fuhr. Dann musste sie nicht auf Zehenspitzen um das Herz eines anderen Menschen herumlaufen. Allein war das Leben einfacher. Wenn sie zu Hause war, würde sie ihr Bett abziehen und in sauberer Wäsche schlafen.
    Â»Ist alles in Ordnung mit dir?« Riedwaan half Clare auf die Beine.
    Â»Mir fehlt nichts«, sagte sie. »Jetzt, wo es vorbei ist, bin ich einfach leer.«
    Riedwaan streichelte ihr die Wange, fuhr ihr dann über den Nacken. »Soll ich dich nach Hause bringen?«, fragte er.
    Clare war zu erschöpft, um zu widersprechen. Sie nickte und ließ sich von ihm zu ihrer Wohnung begleiten, überhörte die anerkennenden Pfiffe der uniformierten Kollegen, die noch eine Weile am Tatort beschäftigt sein würden. Sie ließ sich in den Schlaf sinken, wachte nur einmal kurz auf. Das Gefühl warmer Hände auf ihrer Haut, das

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