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Blutsbrueder

Blutsbrueder

Titel: Blutsbrueder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan B. Hunt
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konnte.
    »Keine Blutsverwandtschaft kann inniger sein. Der Kleine war mein Bruder. Verdammt.«
    Lili fühlte seinen Schmerz und hätte ihn so gerne getröstet. Doch für diesen Verlust gab es keine Worte. Tief in ihrem Inneren befürchtete sie das gleiche wie Thunder. Storm würde nicht mehr wieder kommen.
    »Die letzten beiden Wochen waren ein einziges Chaos«. Seine Stimme klang rau, »so viel Leid, Schmerz und Tod.« Verbittert zog er Lili erneut an sich. Er atmete den Duft ihres Haares ein, das nach Sommer und Sonne roch. Genauso wie ihr ganz eigentümlicher Duft nach Vanille, beruhigte ihn das ein wenig.
    Doch tief in seinem Herzen hatte er zum ersten Mal in seinem Leben Angst.
    Noch nie hatte sich Thunder vor irgendetwas gefürchtet, er scheute keinen Kampf, ging nie zurück, nur vorwärts. Mehr als einmal hatte er dem Tod ins Auge gesehen und ihm getrotzt. Kein Einsatz war ihm zu gefährlich, keine Schlacht zu blutig gewesen.
    Aber jetzt hatte sich eine Frau in sein Herz geschlichen, hatte es im Sturm erobert und den Beschützer in ihm auf den Plan gerufen. Alles, was er jetzt noch war, war er nur für Lili. Er würde für ihre Sicherheit kämpfen, denn sie war sein Leben.
    Die Verbindung durch das Band der Liebenden bestimmte nun seinen Herzschlag, seine Atmung und sein ganzes Leben, für jetzt und alle Zeit.
    Das wusste er so sicher, wie er seinen Namen kannte. Der große schwarze Krieger biss die Zähne zusammen bei dem Gedanken, Chan Ko könnte Lili jemals wieder in seine Gewalt bekommen.
    Denn so viel war sicher, Storm hatte zwar die Klinik dem Erdboden gleichgemacht, aber der geisteskranke Irre war noch am Leben.
    Rock und Thorn waren im Passion gewesen, weil sie Storm dort vermutet hatten, und konnten in Erfahrung bringen, dass er nie dort aufgetaucht war.
    Er drückte Lili so fest an sich, dass sie kaum atmen konnte.
    Sie wand sich in seinen Armen und erst, als sie leise stöhnte, wurde er sich bewusst, dass er sie beinahe zerdrückt hätte. Sie war so klein und zart.
    Und sie war sein. Dieses wunderbare zerbrechlich aussehende Wesen, diese Frau, mit dem Herzen einer Löwin, hatte ihn, den furchterregenden Thunder, gezähmt.
    Der Killer in ihm zog sich zurück, sobald sie ihn auch nur ansah. Sie war sein Rettungsanker in dieser schweren Stunde, wo alles im Ungewissen war.
    Der blonde Krieger, der ihm wie ein Bruder war, machte allen Sorgen. Am meisten aber fehlte er Thunder.

    So wie Rock und Thorn ein eingeschworenes Team waren, so waren Storm und Thunder es auch. Der eine hätte dem anderen blind sein Leben anvertraut und ohne zu zögern, wären sie füreinander gestorben.
    Er wünschte sich so sehr, dass Storm einfach zur Tür hereinspaziert kam, als wäre nichts gewesen. Der freche, blonde Bruder, mit dem man so gut Spaßkämpfe ausfechten konnte und der eine klaffende Lücke hinterließ.
    Lili, die sich wieder an ihn geschmiegt hatte wie ein Kätzchen, nachdem er seinen eisenharten Griff gelockert hatte, murmelte leise an seiner Brust. »Ich liebe dich so sehr, mein Gott, wie ich dich liebe ...«
    Was war das Leben doch voller Ironie. Da hatte er die Frau seines Lebens gefunden und seinen Bruder verloren.
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52. Kapitel

    »Wird er wieder kommen?«
    Rock, der auf einem Hocker neben Ivys Krankenbett saß und ganz in Gedanken versunken war, richtete sich auf, als er ihre leise Stimme hörte.
    Sie lag blass in ihrem Bett und sah ihn fragend an.
    Er räusperte sich und versuchte zuversichtlich zu klingen, als er ihr antwortete.
    »Natürlich kommt er wieder. Der Kleine ist ausgerastet, was ich verstehen kann. Aber er wird sich wieder beruhigen und dann nach Hause zurückkehren. Wir sind seine Familie, wo soll er sonst hin?«
    Traurige Augen blickten zu ihm hoch. Es kostete ihn Mühe, diese mutige Frau anzusehen und nicht zusammenzuzucken beim Anblick der frischen Wunde auf ihrem hübschen Gesicht.
    Ihr Haar, das sie sonst zur frechen Punkfrisur gestylt hatte, sah unordentlich aus und hing strähnig herunter.
    Kein Wunder. Sie hatte furchtlos gekämpft und es den Eindringlingen nicht leicht gemacht. Er zollte ihr seinen ganzen Respekt.
    Ivys Augen waren schon wieder zugefallen und ihr regelmäßiger Atem verriet ihm, dass sie bereits erneut in tiefen Schlaf gesunken war.
    Das war gut. Lili hatte im erklärt, dass sie Ivy in eine Art Heilschlaf versetzt hatte. Sie brauchte viel Ruhe und er würde dafür sorgen, dass sie diese auch bekam.
    Er rutschte auf dem Hocker hin und her, um eine bequemere

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