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Blutsbund 1 Tristan (German Edition)

Blutsbund 1 Tristan (German Edition)

Titel: Blutsbund 1 Tristan (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: catthemad
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Körper und brüllte: „Fass mich nicht an und verschwinde!“
    Er spürte, wie der Vampir sich zurückzog. Als er die Badezimmertür leise ins Schloss fallen hörte, drehte er sich um und sackte mit dem Rücken an der Wand zusammen. Laut schluchzend barg er sein Gesicht in seinen Händen. Tristan wusste nicht, wie lange er so unter der Dusche gesessen hatte, aber die Tränen waren irgendwann der Wut gewichen und nach diesem Gefühl machte sich eine schmerzhafte Leere in ihm breit. Mit zittrigen Beinen stand er auf, stellte das Wasser ab und stieg aus der Dusche. Er griff sich ein Handtuch und trocknete sich vorsichtig ab. Sein Körper tat bei Weitem nicht mehr so weh, wie in dem Moment, als Sergej ihn genommen hatte. Es war fast, als würde dieser sich extrem schnell von selbst regenerieren, wie die Wunde an seiner Schulter. Seine Seele hingegen fühlte sich geschundener, als sein Leib.
    Er band sich das Tuch um die Hüften und starrte auf die Tür, dann nahm er all seinen Mut zusammen und öffnete diese mit der Hoffnung, dass der Vampir seiner Aufforderung gefolgt war. Tristan schaute sich um und stieß erleichtert Luft aus, als er den Russen nirgends entdeckte. Kaum hatte sich das Gefühl der Furcht gelegt, machte sich erneut innere Leere in ihm breit. Er ging zum Schrank, suchte sich Sachen heraus und schaute auf die Uhr. Beruhigt stellte er fest, dass noch Zeit war, ehe er los musste. Diese klaren sachlichen Gedanken gaben ihm Halt, verschlossen das Geschehene unter einer Wolkendecke. Ihm fiel ein, dass er weder sein Motorrad noch das Auto zur Verfügung hatte und so griff er sich seine Tasche. Als er einen Blick in den Spiegel warf, stellte er fest, dass seine Augen zwar noch gerötet und verweint aussahen, aber sein Gesicht ansonsten eine Maske aus Stein war. Er konzentrierte sich mit seinen Gedanken auf die Uni, schob alles andere beiseite und machte sich auf den Weg.
    Wahrheiten
    Sergej lief im Wohnzimmer auf und ab. Er war verzweifelt, zitterte am ganzen Körper und wütend auf sich selbst. Der Vampir erinnerte sich nur dunkel an den Moment, als bei ihm die Sicherungen durchgebrannt waren. Nun stand er vor einem Haufen Scherben, die er selber verursacht hatte.
    „Was hast du?“, drang Dimas Stimme zu ihm vor. Dieser stand im Bademantel im Türrahmen und sah den anderen Vampir mit gerunzelter Stirn an. „Sergej, was ist los?“, fragte er erneut.
    Der Hüne hielt in seiner Bewegung inne und schaute seinen kleinen Bruder verzweifelt an.

    „Rede mit mir Sergej, was ist los?“, forderte Dimitrij mit strengerem Ton als zuvor.

    Sergej ließ sich in einen Sessel fallen und barg die Hände im Gesicht. „Ich hab Scheiße gebaut Dima.“

    Dimitrij kam näher und setzte sich gegenüber von Sergej auf die Couch. „Was ist passiert?“, fragte er leise.

    „Ich ... Tristan. Wie konnte mir das nur passieren?“ fragte Sergej verzweifelt.

    „Was passieren Bruder? Erzähl es mir von Anfang an“, forderte Dimitrij ihn sanft auf.
    Sergej holte tief Luft und begann zu erzählen, wie er gestern erst auf Tristan in dessen Wohnung gewartet hatte. Wie das Gefühl von Angst und Sorge ihn fast wahnsinnig gemacht hatte, dann den weiteren Verlauf als er Tristan abgeholt und nach Hause brachte.
    Er erzählte Dimitrij auch, dass er Tristan Blut von sich gegeben hatte, damit dieser sich schneller regenerierte. Sergej stockte kurz und erzählte ihm dann mit brüchiger Stimme von dem Morgen und davon, was er Tristan angetan hatte.
    „Dima, ich weiß nicht, wie das passieren konnte. Ich habe Tristan gar nicht mehr wahrgenommen, nur noch diese Wut und Verzweiflung in mir gespürt. Oh Gott Dima, es muss schlimm für ihn gewesen sein.“
    „Du warst schon immer aufbrausend und unbeherrscht Sergej. Egal ob im Krieg oder im Frieden, sobald bei dir Gefühle mit ins Spiel kommen, wirst du unberechenbar.“
    Der Hüne blickte seinen Bruder an und Dima glaubte, für einen Bruchteil von Sekunden, zorniges Funkeln über die Wahrheit seiner Worte zu sehen. Dima holte tief Luft. „Gib ihm einen Moment Zeit und versuche dann mit ihm zu reden Sergej. Was geschehen ist, kann ein Mensch wohl bei Weitem nicht so einfach wegstecken.“ Das war alles, was er leise von sich gab.
    Leere
    Tristan fühlte sich wie ein Schatten seiner selbst. Er hatte den Tag in der Uni hinter sich gebracht und dieser erschien ihm, wie durch eine dicke Nebelwand versteckt. Er war nur froh, dass er den Stoff so gut parat hatte und somit nichts vergeigt hatte,

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