Blutschuld (Krieg der Magier) (German Edition)
was ihr wirklich tut?“
„Es war ja wohl nicht gerade eine sonderlich alltägliche Situation!“ versuchte ich mich zu verteidigen. Dass der Vampir eine besondere Abneigung gegen uns Magier hatte, das hatte er ja durchaus schon das eine oder andere Mal durchklingen lassen. Allerdings war es auch keine große Besonderheit, dass wir Magier nicht sonderlich beliebt waren. Schließlich betrachteten wir uns als die Spitze der magischen Nahrungskette und als von Gott gesandte Boten, gesandt, um die Kreaturen der Finsternis zu vernichten. Es war mehr als nur verständlich, dass besagte Kreaturen uns hassten, verachteten und uns nach dem Leben trachteten.
Wobei...als Halbdämon, der enttarnt worden war, konnte ich mich kaum noch zu den Magiern zählen, sondern lief eher unter der Kategorie Kreatur der Finsternis. Das stimmte mich einen Augenblick sehr bedenklich, bevor ich mich wieder Dimitri widmete.
„Es gibt hier nicht genug Platz für uns beide!“ sagte ich forsch und starrte dem Vampir in die Augen. Unerwartet lachte dieser, breitete seine Arme aus und wies um sich herum.
„Ich sehe hier mehr als genug Platz!“
Ich sah den Vampir an und wusste nicht was ich sagen sollte. Wir befanden uns in einer Art Zwischenbewusstsein. Wie konnte man hier von Platz reden? Was wollte der Vampir tatsächlich? Er musste doch wissen, dass es keine Möglichkeit gab, dass er und ich in ein und demselben Körper würden leben können.
„Warum nicht?“ fragte der Vampir. Verdutzt sah ich ihn an und wusste nicht worauf sich diese Frage bezog.
„Warum sollten wir nicht beide in einem Körper leben können?“
Ungläubig musterte ich Dimitri, als dieser mit seinem Kopf nickte und ich zu verstehen begann.
„Genau!“
Der Bastard konnte meine Gedanken lesen! Doch wie? Weshalb? Wieso konnte ich nicht die seinen lesen?
Der Vampir lachte mich aus und ich konnte nichts dagegen tun. Ich wusste, dass ich in dieser Ebene der Existenz oder des Bewusstseins über keine Magie verfügte.
„Natürlich nicht!“ spottete Dimitri und verschränkte wieder seine Arme.
„Wir haben allen Platz der Welt hier!“
„Wie stellst du dir das vor?“ fragte ich den hämisch grinsenden Vampir.
„Ich werde deinen Verstand zertrümmern und wenn nichts mehr übrig ist deinen Körper übernehmen!“
Ach du scheiße, dachte ich mir. Gab es keine Möglichkeit für mich den Vampir loszuwerden?
„Nicht dass ich wüsste!“
Verdammt. Das nervte. Der Vampir antwortete auf meine Gedanken und lachte mich dabei aus, und während ich dies dachte wurde sein Grinsen nur umso breiter.
Das treibe ich dir aus, dachte ich und sprang ohne Vorwarnung auf den Vampir zu. Dieser machte nicht mal Anstalten auszuweichen, sondern wartete meinen Angriff ab, blieb gelassen stehen, und lachte, als ich durch den Körper des Vampirs hindurch glitt. Ich war einfach so vollkommen durch den Vampir hindurch gelaufen, und mir wurde bewusst, dass ich hier nicht wirklich einen Körper hatte. Ich befand mich auf einer Ebene des Bewusstseins, auf der mein Bewusstsein und das des Monsters miteinander kommunizieren konnten, jedoch nicht in der Lage waren sich etwas anzutun. Deshalb hatte der Vampir vermutlich auch nichts gegen mich unternommen, sondern mich lediglich verhöhnt.
„Du bist nicht der Hellste, oder?“
Erneut machte sich Dimitri über mich lustig, während ich mich zu ihm umdrehte.
„Was erwartest du von mir?“
„Gar nichts!“ antwortet der Vampir und ich glaubte ihm.
„Ich werde dich nicht meinen Körper übernehmen lassen!“
Der Vampir kam einen Schritt auf mich zu und beugte sich leicht zu mir vor. „Als ob ich dir da eine Wahl lassen würde! Ich habe deinen Verstand doch schon fast zerschmettert, dein Körper liegt schon wortwörtlich am Boden!“
Trotzig hob ich mein Kinn und erwiderte den kalten Blick des Ungeheuers vor mir.
„Ich werde dich austreiben, vollkommen egal wie!“
„Und wie willst du das machen?“ spottete Dimitri und lehnte sich wieder zurück.
Ich werde doch meinen Vater um Hilfe bitten müssen, dachte ich, und sah sofort wie sich der Blick des Vampirs verschärfte.
„Deinen Vater?“
Verdammt! Der Vampir wusste nichts von meinem dämonischen Vater!
„Dein Vater ist ein Dämon?“ der Vampir riss die Augen auf und starrte mich an. „Deshalb...“
So konnte sich der Spieß umdrehen, dachte ich. Der Vampir hatte wirklich nicht gewusst was ich war, und schien keine Ahnung über mein Verhältnis zu meinem Vater zu haben.
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