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Blutschuld (Krieg der Magier) (German Edition)

Blutschuld (Krieg der Magier) (German Edition)

Titel: Blutschuld (Krieg der Magier) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Garibaldi
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und sah sich um.
    Schwer kam die Erkenntnis, als Daniel einsehen musste, dass er sich in einem gepanzerten Truck, ja einem wahrhaftigen Gefangenentransporter befand, sogar mit vergitterten Fenstern, und ihm gegenüber der Meister Nathans auf der ebenfalls gepolsterten Sitzbank saß.
    „Du hast versucht zu flüchten, oder?“
    Erneut holte Daniel tief Luft, ehe er Ian Cochrane genauer musterte. Der Meister Nathans sah geknickt und verletzt aus, obwohl er keine sichtbaren Verletzungen aufwies. Die sonst so noble und kraftvolle Erscheinung des Mannes war vollkommen verschwunden und hatte einer verletzten und geschlagenen Gestalt Platz gemacht.
    „Ja.“
    „Keine gute Idee, du hättest getötet werden können!“
    Irritiert sah Daniel sein Gegenüber an. „Das werden wir doch sowieso!“
    Mit einem breiten Lächeln im Gesicht legte Ian seinen Kopf gegen die metallische Wand des Transporters zurück. „Sei dir dessen mal nicht zu sicher.“
    Der junge Magier schluckte schwer. „Was heißt das?“
    „Noch sind wir nicht tot!“ antwortete Ian lediglich und nahm seinen Kopf wieder herunter. Mit einem durchdringenden Blick sah er Daniel in die Augen. „So einfach tötet man einen Blutmagier nun mal nicht!“
    Diese Worte saßen. Daniel benötigte einen Moment um zu verdauen was er da gehört hatte. Man hatte ihm bereits gesagt, dass Ian angeblich ein Blutmagier war, was einen unverzeihlichen Affront gegen die Gesetze der Inquisition darstellte und noch immer mit dem Tod bestraft  wurde.
    „Du bist also wirklich...“
    „Ein Blutmagier?“
    „Ja...“
    Ian lächelte, eher er antwortete. „In der Tat, das bin ich.“
    „Aber wie...“ begann Daniel, während er sich mit beiden Händen den noch immer höllisch schmerzenden Magen zu halten begann. „Ich meine...du bist doch...ein Hochinquisitor!“
    „Und eben  deshalb bin ich ein Blutmagier geworden!“
    Daniel blinzelte mehrmals und versuchte die Worte zu verstehen, doch sie ergaben keinen Sinn. Offensichtlich verriet der Gesichtsausdruck des jungen Magiers diesen Umstand, denn Ian Cochrane begann sich von selbst zu erklären.
    „Ich habe im Auftrag des Rates der Magier unzählige Menschen und Magier verletzt und getötet und viel Leid verursacht, wesentlich mehr als ich verhindert habe.“
    Das ergab eigentlich auch noch keinen Sinn, dachte sich Daniel.
    „Bis ich eines Tages eine Frau traf die ich unschädlich machen sollte, die mir jedoch zeigte, dass Blutmagie und auch Dämonenkinder nichts Böses sind und vollkommen zu Unrecht gefürchtet werden.“
    „Aber wieso sollte die Inquisition denn sonst ...“
    Daniel konnte nicht fertig sprechen, denn Ian unterbrach ihn. „Du nimmst an, dass die Inquisition gute Gründe dafür hat Blutmagier zu jagen und zu töten? Dann nimmst du wohl auch an, dass es gute Gründe gibt einen Halbdämon zu jagen und zu töten? Dann verrate mir doch was Nathan jemals getan hat und warum du es nicht für falsch hieltest sein Geheimnis zu bewahren?“
    Das saß. Das saß sogar sehr. Natürlich hatte Nathan niemals jemandem etwas getan, ganz im Gegenteil. Und inwiefern sollte von ihm eine Gefahr ausgehen? Das konnte sich Daniel noch immer nicht vorstellen. Und wenn die Inquisition Halbdämonen vollkommen zu Unrecht fürchtete und jagte, dann konnte dies doch auch durchaus auf Blutmagier zutreffen.
    „Du beginnst es zu verstehen oder?“
    Der junge Magier schüttelte ehrlich den Kopf. Er sah das Argument, doch er wusste bei weitem zu wenig über Blutmagier, Halbdämonen und auch über die Inquisition, um sich ein einwandfreies Bild dieser Sachen machen zu können. Er war aufgewachsen in dem Glauben, dass Blutmagier Anhänger von Dämonen und böse waren. Andererseits hatte man ihm Ähnliches von Dämonenkindern erzählt, doch Nathan hatte keinerlei bösartiges oder gefährliches Potential gezeigt. Doch bedeutete der eine Umstand auch die Richtigkeit des anderen?
    „Ich...ihr...ich meine, du...“
    „Ja?“
    „Stehst du in Verbindung mit Dämonen?“
    Ian begann schallend zu lachen und beruhigte sich erst nach einem Augenblick wieder. „Nein, nun wirklich nicht, aber ich nutze das enorme Potential des Blutes um meine Magie zu verstärken und Zauber zu wirken die sonst niemals möglich wären.“
    Erst in diesem Moment kam Daniel die eigentlich wichtigste Frage in den Sinn, die eigentlich von Anfang an am wichtigsten hätte sein müssen. Fast schon schrie er die Frage hinaus und starrte Ian dabei an, seine eigenen Schmerzen

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