Blutschuld (Krieg der Magier) (German Edition)
zu dem Spiegel, legte meine Handflächen darauf und konzentrierte mich auf das Wasser.
Ich spürte, wie mein Vater mir seine Handflächen auf die Schultern legte, seine Hände waren ungewöhnlich warm, und wie mich unvermittelt eine seltsame Energie durchfloss. Und auf einmal konnte ich spüren, wie mich das Element des Wassers verlassen hatte. Ich wusste nicht wieso, doch es war so. Ich sah auf und starrte auf das bizarre Bild, das sich mir im Spiegel bot.
Im Spiegel sah ich ein Spiegelbild von mir, nein, es war kein Spiegelbild. Es war ein Abbild von mir, das jedoch vollkommen aus Wasser bestand und mich ansah, und dann auf einmal verschwand.
„Was war das?“ fragte ich, während ich meine Hände von dem Spiegel nahm.
„Das war dein Wasser, das nun den Kampf gegen Dimitri führen wird bis du bereit bist ihn direkt zu bezwingen!“
Ich wandte mich zu meinem Vater um. „Und dann?“
Mein Vater sah mich mit einem freundlichen Lächeln an. „Dann kannst du Dimitris Seele vernichten und dir dein Element zurückholen, doch dafür bist du noch nicht stark genug.“
Ich konnte Dimitris Seele vernichten? Ich konnte mir mein Element zurückholen? Was sollte ich noch alles erfahren das mich vollends überfordern sollte? Ich kam mit der Situation schon seit Minuten nicht mehr klar.
„Und nun,“ sagte mein Vater „ist es Zeit, dass du gehst!“
„Du meinst aufwachen?“
„Exakt!“ bestätigte mein Vater. „Doch wisse, dass mir noch einige Kreaturen Gefallen schulden und es ihnen bestimmt ist dich zu unterstützen und beschützen, wie es der König der Vampire getan hat, doch in Avalon wird dir niemand helfen können außer du selbst!“
Und bevor ich auf diese Worte reagieren konnte erwachte ich und verlor die Verbindung zu meinem Vater.
14
Mit einem brüllenden Kampfschrei stürzte Hochexekutor Juliano Setp den Gang entlang und hinab auf die wartenden Vampire zu. Fast schon unbewusst hatte der Magier einen Luftzauber gewirkt, der kleine Luftstöße von ihm weg fliegen ließ und ihn, dank seiner Verbindung mit seinen Zaubern, trotz der absoluten Dunkelheit die das Licht der Alten verursachte, seine Umgebung wahr nehmen ließ.
Zwar konnte der Magier den Rauch nicht sehen, doch er roch und schmeckte ihn, als er durch den Gang hinab lief. Das Feuer dass der Magier entfesselt hatte, hatte dafür gesorgt, dass sämtliche Vampire die sich darin befunden hatten in Rauch aufgegangen waren. Offensichtlich waren diese Vampire nicht immun gegen das Feuer. Doch nur weil die Vorhut der Vampire schwach gewesen war bedeutete dies nicht, dass nicht auch stärkere Vampire sich dort unten verbergen mochten. Dies war sogar hochgradig anzunehmen, hatte doch irgendeine Kreatur das Licht der Alten benutzt. Und dies war wahrlich nicht eine Kraft die ein normaler Vampir beherrschen konnte.
Mit großen Schritten nahm der Hochexekutor die letzten Stufen und sprang in den Raum, der sich am Ende des Ganges befand. Sein Luftzauber offenbarte ihm schnell, dass die Vampire von seinem Feuer zurück gewichen waren, sich jedoch in einem Halbkreis nur wenige Schritte vor dem Hochexekutor aufgebaut hatten und darauf warteten zuschlagen zu können.
Wutendbrand wie der Magier war zögerte er nicht lange, wirbelte um sich selbst und erzeugte dabei einen soliden Feuerstrahl, der sich durch die ersten Vampire des Halbkreises fraß und unter dem Aufschrei der Getroffenen nach wenigen Augenblicken lediglich Staub und Asche übrig ließ.
Der Abstand des Magiers zu seinen Gegnern war soeben größer geworden.
Motiviert von seinem bisherigen Erfolg begann der Hochexekutor seine Hände nach vorne schnellen zu lassen und einen Feuerzauber nach dem anderen zu entfesseln, die sich durch die Vampire fraßen und einen vernichtenden Pfad erzeugten.
Setp spürte, wie die Vampire geschockt zurück wankten. Offenbar hatten sie nicht damit gerechnet derart angegriffen zu werden. Bisher hatten die Monster noch nicht einmal eine Chance erhalten den Hochexekutor anzugreifen, und es mussten bereits deutlich über einem Dutzend der dunklen Kreaturen gefallen sein. Wenn dies so weiter ging würde Setp leichtes Spiel haben. Die Bedenken des jungen Hochinquisitors Jönsson waren wohl unbegründet gewesen. Was waren schon einhundert Vampire?
Doch wie so oft kam der Hochmut vor dem Fall. Als Setp spürte wie seine Magie auf einen Vampir traf der dabei nicht zu Asche zerfiel zögerte er, nur unmerklich, und eröffnete den Vampiren dabei eine Möglichkeit
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