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Blutschuld (Krieg der Magier) (German Edition)

Blutschuld (Krieg der Magier) (German Edition)

Titel: Blutschuld (Krieg der Magier) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Garibaldi
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bis ich dessen Spitze erreichte und auf der anderen Seite wieder leicht hinab stieg. Als ich das Ende des Hügels erreichte und an einem zwar eingeschneiten aber durchaus noch erkennbaren Weg stehen blieb, erkannte ich, dass sich die Quelle der Magie direkt vor mir befand, jedoch nichts sichtbar war.
    Das war seltsam. Klar konnte ich zwei magische Quellen direkt vor mir spüren, doch ich konnte nichts sehen. Oder konnte ich noch nichts sehen? Ich kniff meine Augen leicht zusammen und begann mich auf mein Blickfeld zu konzentrieren. Obwohl ich keine Ahnung hatte wie ich es tat, funktionierte es und meine dämonischen Augen boten mir einen Anblick den ich erst einmal verdauen musste.
    Nun sichtbar, konnte ich sehen wie sich zwei Meter vor mir zwei Gestalten befanden, im Nahkampf miteinander ringend, ohne dass jemand der zwei in der Lage schien einen Vorteil zu erringen.
    Einen weiteren Augenblick benötigte ich, um zu erkennen, dass die Gestalten selbst mit meiner dämonischen Sicht halb durchsichtig waren, durch ihre dunklen Uniformen hindurch. Es handelte sich klar um Soldaten die miteinander rangen. Nein, es handelte sich um Geistersoldaten, gefangen in einem ewigen Kreislauf bestehend aus Kampf.
    Ungläubig was sich mir da bot sah ich einfach zu ohne zu reagieren. Es verging ein Moment ehe mir klar wurde, dass ich sie nun nicht nur sehen konnte, sondern auch hören. Ich hörte die Geister wie sie sich gegenseitig Beleidigungen auf Deutsch und Russisch zu riefen, und ich vernahm die Geräusche die ihr Kampf verursachte.
    Es musste sich also um Soldaten handeln, welche im zweiten Weltkrieg gefallen waren. Zumindest erschien mir diese Erklärung am Einleuchtendsten . Was wiederum bedeutete, dass ich mich vermutlich irgendwo in Russland befand, was, gelinde gesagt, sehr interessant war.
    Ich konnte nun also Geister sehen und hören. Das war etwas, das ich nur sehr selten gehört hatte. Es war auch unter Magiern nicht alltäglich Geistern zu begegnen. Im Regelfall handelte es sich bei solchen Begegnungen um sehr starke und durchaus bösartige Poltergeister. Normale Geister, so war zumindest die Theorie, konnten einfach nicht erkannt werden. Dies schien nun jedoch nicht mehr für mich zu gelten.
    Ich sah, wie der offenbar deutsche Soldat dem Russen einen Schlag auf den Kopf verpasste und diesen damit zu Boden schickte. Wie oft hatten die Geister dieses Spiel wohl schon gespielt? Was mussten Sie tun um von ihrem Elend erlöst zu werden?
    Ich hob meine Hände, richtete die Handflächen auf die beiden Geister und erzeugte kleine Luftwirbel, welche die Geister umschwärmten, erfassten und voneinander trennten. Und zu meiner Überraschung funktionierte das sogar. Meine Winde waren in der Lage die Geister zu berühren und zu beeinflussen. War dies schon immer so gewesen, und ich hatte dies bloß nicht gewusst? Oder war dies auch eine neue Fähigkeit welche ich meinem Vater verdankte?
    Der Deutsche wandte sich mir sofort zu, schien zu versuchen aus meinem Wirbel auszubrechen, doch schaffte es nicht. Der Russe wurde durch meinen Wirbel aufgehoben und sozusagen wieder auf die Beine gestellt, wenn auch etwas über dem Boden schwebend. Und ein Moment verstrich in dem die beiden Geister mich mit ausdruckslosem Gesicht anstarrten und ich zurück starrte, abwechselnd auf den deutschen Soldaten, und dann auf den Russen.
    Ich ließ meine Hände herab sinken, da ich sie sowieso nicht benötigte um die Luftwirbel aktiv zu halten. Ich hätte sie auch nicht benötigt um die Wirbel zu erschaffen, doch hatte ich die Bewegung aus bloßer Gewohnheit ausgeführt . Längst benötigte ich für solch kleinen Zauber keine Gesten mehr, doch es würde wohl eine Zeit dauern, bis ich mich an diese neuen Umstände, diese neuen Fähigkeiten die ich noch nicht begriff gewöhnt hatte.
    Langsam schritt ich auf die Geister zu, welche nur einen Meter voneinander entfernt in der Luft schwebten, jedoch klar getrennt durch meine Luftwirbel.
    Der Russe, ich wusste selbst nicht woran ich seine Herkunft identifiziert hatte, sagte irgendetwas zu mir, doch spätestens danach war mir klar, dass er wirklich ein Russe sein musste. Ich verstand kein Wort. Es dauerte einen Moment ehe ich begriff, dass ich gerade einen Geist gehört hatte - ein Geist hatte mit mir gesprochen. Es war vollkommen egal ob ich die Sprache verstanden hatte, der verdammte Geist hatte mit mir gesprochen, und ich hatte es verstanden...naja...gehört.
    Der russische Geist sah mich eindringlich an,

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