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Blutschuld (Krieg der Magier) (German Edition)

Blutschuld (Krieg der Magier) (German Edition)

Titel: Blutschuld (Krieg der Magier) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Garibaldi
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mit seinen Augen die sowohl durchsichtig als auch blau waren, und wartete auf eine Antwort, die ich ihm nicht geben konnte. Zum einen hatte ich nichts verstanden, und zum anderen war ich noch immer viel zu überrascht und überrumpelt von der ganzen Situation. Und da war noch etwas anderes, etwas, das in mir zu pulsieren begonnen hatte als ich anfing diese magischen Quellen zu spüren. Ich war nicht bloß aus Neugier hierher gekommen. Etwas in mir war erwacht, etwas altes, etwas dunkles, etwas das kaum hörbar, nicht in Form einer Stimme, und doch wahrnehmbar schrie und mich zu beeinflussen versuchte. Handelte es sich um Dimitri? War mein Wasserelement nicht in der Lage ihn in Schach zu halten? War es das? Oder war es etwas anderes?
    Unweigerlich fiel mein Blick auf die Bauchregion des russischen Geistes und es verschlug mir die Sprache. Aus dem Bauch des Geistes ragte ein magisches Band, genau wie bei einem Vampir...
    Wie konnte das sein? Vampire waren tot...untot...was auch immer. Aber sie waren zumindest noch irgendwie lebendig, bestanden aus Fleisch und Blut...wenn auch hauptsächlich dem Blut anderer. Wieso verfügten Geister, die nicht körperlich waren, ebenfalls über ein magisches Band? Was bedeutete dies?
    „Kannst du uns wirklich sehen?“ erklang auf einmal eine Stimme.
    Aus den Gedanken gerissen, welche gedroht hatten sich in eine dunklere Richtung zu entwickeln als mir selbst lieb war, wandte ich meinen Blick von dem Russen ab und sah den Deutschen an.
    „Du siehst uns, oder?“
    Erneut war ich verblüfft. Nun hörte ich nicht nur einen Geist, nun verstand ich ihn auch. Innerlich schlug ich mir eine Sekunde später auf die Stirn. Natürlich verstand ich den Geist, war es doch ein Deutscher. Doch woher hatte ich das überhaupt gewusst? War es die Uniform? Ja...natürlich...doch es passte gar nicht zu mir solche Details so schnell aufzuschnappen und zu verarbeiten, und vor allem so nebensächlich.
    „Hallo?“
    Ich sah den Deutschen an und nickte. „Ja!“
    „Wer bist du?“ fragte der Geist neugierig.
    „Wer seid ihr?“ antwortete ich fragend.
    „Wieso kannst du uns sehen?“
    Auch der Russe brabbelte etwas, sichtlich aufgeregt, doch ich verstand es natürlich nicht.
    So würde das nichts werden, realisierte ich, und begann mich vorzustellen. „Ich heiß e Nathan und ich bin ein Magier!“
    Die Geister verstummten und sahen mich an. Dann fragte der Magier sarkastisch „Ein Magier? So was wie ein Zauberer?“
    „Für einen Geist ist das ganz schön engstirnig, oder?“
    Der Deutsche rümpfte die Nase und sah mich zornig an. Und damit hatte mir der Geist gerade eine Frage beantwortet, welche mich schon immer gequält hatte. Schon oft hatte ich mich gefragt, ob Geister sich ihrer Situation bewusst wären. Offensichtlich war dem so!
    Der Russe sagte etwas, und zwar in einem sehr scharfen Ton, woraufhin der deutsche Soldat durchzudrehen begann und aus meinem Zauber auszubrechen versuchte. „Verdammter Russkie!“ schrie der Soldat, sowie weitere Dinge denen ich gar nicht mehr lauschte. Ich sah, wie sich das halb durchsichtige Gesicht des Deutschen vor Hass verzerrte. Ich sah den Fanatismus in den Augen des Geistes, betrachtete die Uniform erneut, das Symbol das darauf prangte und für so unglaublich viel Unheil stand, und wusste Bescheid mit welcher Art Soldat ich es hier zu tun hatte. Es handelte sich um einen jener deutschen Soldaten, die damals aus Überzeugung gedient hatten, und offenbar auch dafür gestorben waren.
    Der Russe grinste hämisch, gefiel ihm doch die Situation, dass er hinter meinem Zauber unangreifbar war. Das war mir nun wirklich zu blöd, ich würde mir nicht ansehen wie zwei Geister aus dem zweiten Weltkrieg sich bekämpfen würden. Nein, nun wirklich nicht. Und Mitleid konnte ich auch keines Empfinden...Und das kleine Monster ohne Namen oder Gestalt, das sich in mir verbarg, schrie auf und wies mich darauf hin was ich zu tun hatte. Es war mehr unbewusst als bewusst, und so veranlasste ich mit meinen Gedanken den Luftzauber, in dem der deutsche Soldat steckte, zu mir zu gleiten und mir den Mann zu bringen. Es gab da etwas, das mich vor Neugier fast umbrachte.
    Kaum war der Deutsche in Reichweite streckte ich meinen Arm aus und schloss meine Finger um das Objekt der Begierde, das Band, das aus dem Bauch des Geistes kam. Und wie durch ein Wunder stießen meine Finger auf Widerstand und krümmten sich um diesen. Ich packte zu, sah wie der Geist mich anstarrte und seine Augen

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