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Blutschuld (Krieg der Magier) (German Edition)

Blutschuld (Krieg der Magier) (German Edition)

Titel: Blutschuld (Krieg der Magier) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Garibaldi
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einfach keine andere Wahl mehr. Er wusste nicht was ihm offenbart werden würde oder wann er jemals wieder aus dem Raum heraus kommen würde, oder gar ob ihm dies überhaupt würde gelingen können. Doch in jedem Fall würde der Magier es versuchen.
    Und so betrat Setp die Brücke, ebenfalls aus massivem Gestein, welche zu dem Raum der Orakel führte, und folgte ihr, bis er ihr Ende erreichte. Im Gegensatz zu der Brücke welche zu der Bibliothek der Magier führte, endete diese nicht am Ende des Sees an der Wand, welche diesen komplett umkreiste, sondern an einem massiven Felsen welcher aus dem See selbst heraus ragte und den Weg der Brücke zu der äußeren Mauer unterbrach. In dem Fels befand sich keine Tür, die Öffnung war jedoch von einer dicken Nebelschicht verdeckt. Setp blieb stehen, betrachtete den Felsen, der gut zwei Mann hoch war, und sah dann die sich bewegenden Nebelschwaden in der türförmigen Öffnung im Fels an.
    Tief holte der Magier Luft, sammelte sich, und machte zwei Schritte nach vorne, bis er mit seinem Oberkörper und seinem Gesicht in die Nebelschwaden eintauchte, und zu seiner Überraschung nichts weiter bis auf Nebel sah.
    Der dichte Nebel war vollkommen undurchdringlich und der Magier zögerte einen Moment, ehe er weiter ging und vollends darin eintauchte. Nach wenigen Schritten, hinein ins Ungewisse, blieb der Hochexekutor stehen und drehte sich einmal um sich selbst. Der Ausgang oder der Eingang, je nachdem wie man das sehen wollte, war nirgends mehr erkennbar und er war vollkommen eingeschlossen von dem Nebel der nicht den Hauch eines Blickes auf etwas anderes zuließ.
    „Hallo?“ sagte Setp fragend in den Raum hinein. „Orakel?“
    „Hochexekutor Juliano Setp!“ erklang sogleich eine Antwort. Es gelang dem Hochexekutor nicht zu bestimmen aus welcher Richtung die Stimme kam. Lediglich die Tatsache, dass es sich um eine weibliche Stimme handelte, und dass diese fast schon flüsterte, konnte der Magier klar ausmachen.
    „Verräter des Rates!“ erklang eine andere Stimme, männlich, aber ebenfalls unbestimmbar betreffend der Richtung aus der sie kam.
    „Verräter?“ fragte Setp irritiert.
    „Noch nicht!“ antwortete die weibliche Stimme, noch immer ohne dabei eine Richtung preis zu geben.
    „Ich bin kein Verräter!“ sagte Juliano Setp bestimmt.
    „Noch nicht!“ antwortete die männliche Stimme lediglich.
    „Ich würde niemals den Rat verraten!“ Setp drehte sich um sich selbst und versuchte Spuren der Geister auszumachen.
    „Und doch wirst du es!“ antworteten sowohl die männliche als auch die weibliche Stimme zugleich.
    „Wer seid ihr?“ Doch niemand war zu sehen.
    „Wir sind deine Zukunft!“
    „Wir sind deine Gegenwart!“
    „Wir sind deine Vergangenheit!“
    „Wir sind deine Wahl!“
    „Wir sind deine Qual!“
    „Wir sind was du bist!“
    „Wir sind was du sein wirst!“
    „Wir sind was du sein könntest!“
    „Wir sind was du nicht bist!“
    „Wir sind was du niemals sein wirst!“
    Mit jedem Satz wechselten sich die Stimmen ab, und mit jedem Satz begann Juliano Setp ein sehr schlechtes Gefühl zu beschleichen und stärker zu werden. Was meinten diese Orakel, die Geister verstorbener Magier damit?
    „Wer seid ihr?“ wiederholte sich der Hochexekutor, als die Stimmen verstummten. Dass er dabei seine Hände zu Fäusten geballt hatte bemerkte er nicht einmal.
    „Wir sind dein Stolz!“
    „Wir sind deine Schande!“
    „Wir sind dein Verdienst!“
    „Wir sind dein Versagen!“
    „Wir sind dein Glaube!“
    „Wir sind dein Wissen!“
    „Wir sind dein Anfang!“
    „Wir sind dein Ende!“
    Ein anderer Mann, ein schwächerer Mann, hätte anhand dieser sich abwechselnder Stimmen der Orakel und der Worte die sie sprachen zu wanken oder zu zittern begonnen. Sein Anfang und sein Ende? Was wollten die Orakel ihm sagen?
    „Ihr wisst, warum ich hier bin?“ fragte Juliano Setp und ignorierte damit die vorherigen Sätze der Orakel.
    Die weibliche Stimme begann zu antworten. „Du suchst die Zukunft!“
    „Und vergisst die Vergangenheit!“ ergänzte die männliche Stimme.
    „Was soll das heißen?“ brüllte Setp fast schon. Er hasste solche Spielchen. Normalerweise würde er sich so etwas nicht gefallen lassen, doch was sollte er nun tun?
    „Wir sind was nach dir kommt!“
    „Wir sind was vor dir war!“
    „Wir sind deine Zukunft!“
    „Wir sind deine Gegenwart!“
    „Wir sind deine Vergangenheit!“
    „Was soll dieser Blödsinn?“ brüllte Setp

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