Blutschuld (Krieg der Magier) (German Edition)
wütend und erzeugte einen Luftzauber, welcher den Nebel um ihn herum hinfort wirbelte. Doch kaum verzog sich der Nebel, und gab dabei den Blick auf nichts als bloßen nackten Stein frei, kam er auch schon wieder angekrochen und umhüllte den Magier erneut innerhalb von Sekunden vollständig.
„Wer seid ihr?“
„Wir sind was du suchst!“ antworteten nun die beiden Stimmen gleichzeitig.
„Und was suche ich?“ Setp musste sich beherrschen nicht erneut seiner Wut nachzugehen. Er musste sich beherrschen. Dies war ein heiliger Ort und er wusste nicht was ihm blühte, sollte er sich nicht beherrschen.
„Erkenntnis!“ sagte die männliche Stimme und antwortete damit äußerst klar auf die Frage des Hochexekutors.
„Dann sagt mir was ich wissen muss um diesen Wahnsinn zu beenden!“ Obwohl er die Worte formulierte wusste der Magier selbst nicht welchen Wahnsinn er meinte. Zu viel war im Gange, um sich konkret auf bloß einen Sachverhalt zu beziehen. Zu viel stand auf dem Spiel, und der Hochexekutor war verwirrt und wusste schon gar nicht mehr was die Fragen waren nach denen er eigentlich suchte.
„Du suchst die Zukunft?“ fragte die weibliche Stimme und stellte damit die erste Frage der Orakel. Das überraschte Juliano Setp. Damit hatte er nicht gerechnet und zögerte eine Sekunde ehe er zu seiner Antwort ansetzte, zu der er jedoch nicht mehr kam, reagierte das männliche Orakel doch schneller.
„Die Wahrheit liegt nicht in deiner Zukunft!“
„Wo dann?“ fragte Juliano Setp. „In meiner Vergangenheit?“
Ein Moment der Stille verging in der die Stimmen der Orakel sich nicht meldeten. Dann zugleich und vollkommen synchron antworteten die Orakel. „In deiner und in eurer!“
„Was meint ihr mit eurer?“ fragte der Hochexekutor berechtigt. Er hatte nicht den Hauch einer Ahnung was das bedeuten sollte. Alleine schon die Aussage der Vergangenheit machte keinen Sinn, doch wer war mit eurer gemeint?
„Du musst eure Vergangenheit ergründen um deine Zukunft zu verstehen!“
Das war eine ungewöhnlich klare Aussage, doch leider keine Antwort auf die Frage wessen Vergangenheit denn damit eigentlich gemeint war. „Wessen Vergangenheit?“
„Die Vergangenheit der Magier!“ sagte die männliche Stimme.
„Die Vergangenheit der Vampire!“ ergänzte die weibliche Stimme.
„Die Vergangenheit der Dämonen!“ sprachen beide Stimmen zugleich.
„Dann zeigt mir was ich wissen muss, lasst es mich sehen!“ rief Setp und hob seine Hände flehend an. „Lasst mich wissen was ich tun muss, was ich wissen muss!“
„So sei es!“ sagte die weibliche Stimme
„So sei es! Wiederholte die männliche Stimme.
„So sei es! Sprachen schließlich beide zugleich, ehe die Magie des Raumes der Orakel Juliano Setp erfasste und ihm die Sprache raubte, die Sinne verwirrte, den Körper versagen lies und seinen Geist hinfort trug, in die Vergangenheit, die Gegenwart und Zukunft zugleich.
23
Langsam aber doch war mir kalt geworden und ich begann wieder klarer zu denken, als während meiner nun unsäglich erscheinenden Taten mit den Geistern und den Gnomen. Oder waren es Trolle gewesen?
Jedenfalls freute sich mein Körper auf die warme Behausung auf die Maria und ich zusteuerten, während sich mein Kopf nach Schlaf sehnte. Nein, nicht Schlaf, niemals Schlaf, nur die ruhende Meditation. Auch wenn mein Vater mir nicht länger feindlich gesinnt zu sein schien, so wollte ich ihm nicht begegnen. Ich würde nicht schlafen gehen, ich würde nur in Form meiner Meditation ruhen, hatte diese doch viele Jahre durchaus ausgereicht um meinen Bedarf an Erholung zu decken. Auch in Zukunft und heute würde dies ausreichend sein. Doch es dämmerte mir, noch bevor ich die schwere Holztür des Hauses aufzog, um Maria die Tür aufzuhalten, dass ich nicht so bald zu meiner Meditation kommen würde. Ich erinnerte mich an die Magier die sich in dem Haus befanden, und spürte diese auch bevor ich sie durch die offene Tür hindurch sah. Einen Moment lang schrie das hungrige Monster in mir auf und wies mich auf die Magie hin, die ich rauben konnte, doch im Gegensatz zu den Geistern und Trollen konnte ich die Stimme die eigentlich keine war dieses Mal sehr schnell nieder ringen und ignorieren. Ich lächelte freundlich als ich Maria mittels einer Geste anbot vor mir durch die Tür zu treten, sah ihr dabei zu und folgte ihr schließlich. Dass am Ende doch einiges an Schnee auf meinem Kopf und meinen Schultern, ja auch meiner
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