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Blutsdaemmerung - Licht Und Schatten

Blutsdaemmerung - Licht Und Schatten

Titel: Blutsdaemmerung - Licht Und Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Rauch
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knapp.
"Zwei Wodka Lemon." rief ich ihr aufgrund des Lärms entgegen.
Sie lächelte, nickte und trabte davon.
Kurz darauf brachte sie mir zwei Gläser. Ich erwiderte ihr Lächeln, ließ ihren Verstand in dem Glauben ich hätte bereits bezahlt, nahm sie und ging.
Es war immer noch ein eigenartiges Gefühl das zu tun. Aber da sie nicht protestierte, nahm ich an, dass es geklappt hatte.
"Wohin möchtest du zuerst?" fragte Julian als ich ihm sein Glas reichte.
"So lange wir nicht wieder da hin gehen, wo wir uns kennengelernt haben, ist es mir egal. Aber die Musik dort war grauenvoll." bat ich ihn und verzog das Gesicht. Er nickte mit einem spöttischen Grinsen, nahm meine Hand und ich folgte ihm.

Als wir durch den Eingang traten, trafen mich die menschlichen Gerüche mit voller Wucht. Die Luft war stickig und der Schweiß schien von der Decke zu tropfen. Plötzlich fiel mir ein, dass ich seit Tagen kein Blut mehr getrunken hatte. Unwillkürlich versteifte sich mein ganzer Körper.
"Was ist los?" Julian hatte sofort bemerkt, dass ich mich unwohl fühlte.
"Ich...na ja...ich bin hungrig!" Fast panisch bemerkte ich diesen Umstand.
"Ganz ruhig, okay. Wann hast du denn das letzte Mal etwas getrunken?" Wollte er wissen.
"Vor vier, fünf Tagen. Aber nicht besonders viel." Ganz genau wusste ich es selbst nicht mehr.
Ich schloss die Augen und versuchte mich zu konzentrieren. Aber so sehr ich es auch wollte, ich schaffte es nicht. Das einzige was ich noch riechen konnte war Blut - sehr viel Blut!
Ich konnte spüren, wie meine messerscharfen Zähne hervortraten und stöhnte.
Julian sah besorgt zu mir, bemerkte meinen Gesichtsausdruck und packte mich am Arm.
Er zerrte mich durch das Gedränge die Treppe hinauf, stieß die Tür auf und ich stolperte nach draußen - frische Luft!
Heftig atmend lehnte ich mich an eine Wand.
"Ich...ich war kurz davor..." Ich konnte nicht weitersprechen und versuchte verzweifelt mich wieder unter Kontrolle zu bekommen. Julian nickte nur, er wusste zu was ich fähig wäre.
"Atme die frische Luft ein und versuch an etwas anderes zu denken. Das ist schwer, ich weiß, aber du musst dich konzentrieren." Julian hatte meinen Arm nicht losgelassen.
Ich atmete ein paar Mal tief ein und aus. Gerade war ich dabei, mich etwas zu beruhigen, da torkelten zwei Mädchen an uns vorbei. Sie waren etwa achtzehn Jahre alt. Weil sie eigentlich noch keinen Alkohol bekamen, fragte ich mich, wie sie so betrunken sein konnten. Kichernd bogen sie in eine Seitenstraße ein.
Julian blickte den beiden hinterher und sein Gesicht bekam einen eigenartigen Ausdruck. Er wandte den Kopf wieder zu mir und sah mir tief in die Augen.
"Nein, das kannst du nicht von mir verlangen!" zischte ich.
"Ist es dir lieber wieder hineinzugehen und ein Blutbad zu veranstalten? Du musst so schnell wie möglich Blut trinken!" fauchte er.
Ich protestierte - vergeblich! Sein Gesicht hatte sich zu einer Fratze verzogen, die nichts menschliches mehr erkennen ließ und ich begriff - er war bereits auf der Jagd!
"Nein...ich...aber wir könnten doch in ein Krankenhaus..." flehte ich verzweifelt. Bevor ich meinen Satz beenden konnte war er um die Ecke gerast. Ein paar Sekunden später hörte ich einen kurzen aber dennoch fürchterlichen Aufschrei.
Oh bitte nicht - nein!

Wie von Sinnen rannte ich Julian hinterher. Als ich ihn eine Straße weiter eingeholt hatte, erstarrte ich vor Schreck!
Es war ein grauenvoller Anblick!
Eines der beiden Mädchen hockte wimmernd auf der Straße, das andere hing leblos in Julians Armen.
Langsam trat ich ein paar Schritte auf ihn zu. Ich wollte ihm gut zureden, vielleicht war sie ja noch nicht tot.
Da stieg mir der Geruch ihres Blutes in die Nase, dass aus der Bisswunde an ihrem Hals herausströmte.
Ich kämpfte dagegen an, die Kontrolle zu verlieren...aber ich war doch so hungrig...
Nein!, rief ich mich zur Vernunft, es dürfen wegen mir keine Menschen sterben!
Ich atmete geräuschvoll ein - vielleicht nur einen kleinen Schluck? Ich musste sie ja nicht gleich töten...
Julian blickte zu mir auf. "Ihr Blut ist zwar nicht das Beste - aber du wirst satt davon."
Meine Kehle brannte und ich starrte wie hypnotisiert auf das Blut, das an ihrem Hals herunterlief und auf die Straße tropfte.
Das andere Mädchen schluchzte und flehte uns an, sie zu verschonen, aber ich achtete kaum noch auf sie.
Zögernd machte ich noch einen Schritt auf Julian zu - oh Gott, der Geruch war nicht auszuhalten! Nur ein kleines bisschen...?!
Da warf Julian mir

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