Blutsdaemmerung - Licht Und Schatten
spürte die zarte Berührung seiner weichen Lippen an meinem Hals und erschauderte.
"Wie soll ich dir da etwas abschlagen." lachte ich und kämpfte mich aus seiner Umarmung frei. "Dann muss ich mich später aber noch umziehen - falls ich etwas Passendes finde." Ich sah an mir herunter.
"Kein Problem, wir besorgen dir einfach etwas - komm!" Schon hatte er meine Hand gepackt und bevor ich protestieren konnte, zog er mich mit sich.
Er fuhr mit mir in die South Street, in der sich die Boutiquen aneinanderreihten.
Julian parkte den Wagen, stieg aus und ging betont langsam um das Auto herum, um mir die Tür aufzuhalten.
"Und wie bitte soll ich mir jetzt etwas Neues kaufen? Ich habe wegen meines Vampirdaseins den Job verloren." erinnerte ich ihn.
Er grinste geheimnisvoll. "Das lass mal meine Sorge sein."
Ich war immer noch nicht dahinter gekommen, wie sich die Vampire einen solchen Lebensstil leisten konnten. Sie alle besaßen tolle Kleider, schicke Autos, Wohnungen, Häuser.
Die einzige Erklärung wäre die Gedankenmanipulation gewesen, aber taten sie das wirklich?
Ich würde es wahrscheinlich gleich erfahren.
Wir betraten einen Laden mit schicken Designersachen, die ich mir nie im Leben hätte leisten können.
"So, such dir etwas Schönes aus, ich bin der Meinung du solltest den gesamten Inhalt deines Kleiderschranks auswechseln."
Ich blickte an mir herunter, mit meiner Jeans und dem Pulli fiel ich hier sofort auf.
Eine Verkäuferin kam lächelnd auf uns zu, dann musterte sie mich und verzog das Gesicht. "Da braucht jemand eine neue Garderobe?" Sie klang pikiert und es war mehr eine Feststellung als eine Frage.
Ihr Blick fiel auf Julian, der in seinen tollen Sachen einen harten Kontrast zu mir bildete.
...wahrscheinlich ein Millionärssöhnchen, der sich einen neuen Zeitvertreib gesucht hat...
Natürlich konnte ich ihre abfälligen Gedanken hören und zog empört eine Augenbraue nach oben. Was bildete die sich eigentlich ein! Julian legte mir beschwichtigend seine Hand auf die Schulter und ich löste mich langsam aus meiner verkrampften Haltung.
Wenn du wüsstest, was ich dir antun könnte!, dachte ich, während ich brav hinter der Verkäuferin herlief. Bei diesem Gedanken musste ich lächeln - sie fasste das als freundliche Geste auf und erwiderte mein Lächeln. Schließlich wollte sie ja etwas verkaufen.
"Hier entlang bitte - Sie haben ungefähr Größe 36?" fragte sie scheinheilig.
"Ja, das müsste passen." Ich knirschte mit den Zähnen, doch ich blieb freundlich.
Sie zog ein paar sehr schicke Kleider heraus und begleitete mich zur Umkleide. Ich probierte sie an und freute mich, denn die meisten passten auf Anhieb. Julian betrachtete mich mit einem verzehrenden Blick, als ich ihm die Sachen präsentierte. Er stand wahrscheinlich kurz davor, mir in die Umkleide zu folgen. Ich grinste ihn frech an, bevor ich wieder hinter dem Vorhang verschwand. Es machte mir großen Spaß, ihn so rasend zu machen.
"Gut", sagte er schließlich, "die nehmen wir alle."
Die Verkäuferin strahlte und packte meine neuen Sachen in verschiedene Tüten.
"Das macht dann 7438,50." erklärte sie, als sie die Preisschilder in die Kasse eingetippt hatte. Mir blieb die Luft weg - doch Julian grinste nur, legte ein dickes Geldbündel auf den Tresen und überreichte mir meine Tüten.
"Vielen Dank, beehren Sie uns bald wieder." Die Dame sagte brav ihren Satz auf und wir verließen das Geschäft.
"Ich will jetzt
sofort
wissen warum anscheinend alle Vampire den Lebensstandart eines Neureichen führen und mir noch keiner erzählt hat, wie das funktioniert!" fauchte ich, als wir wieder auf der Straße standen.
"Ich war gestern auf einer Bank und habe Geld abgehoben."
Unschuldig blickte Julian mich an.
"Ja klar, und ich bin die Feenkönigin aus Nimmerland." Trotzig schob ich das Kinn vor.
"Also gut, ich erkläre es dir. Aber es wundert mich, dass dir dein lieber
Max
", Er sprach den Namen betont langsam und abfällig aus, "noch nicht gezeigt hat, wie das mit der Gedankenmanipulation funktioniert."
Ich konnte es nicht leiden, wenn er so von Max sprach. Deshalb fiel ich ihm sofort ins Wort. "Er hat es mir schon erklärt und ich habe es auch einmal versucht. In dem Club, in dem wir uns kennen gelernt haben - ich habe dem Mädchen hinter der Theke eingeredet sie soll uns zuerst bedienen." erklärte ich ihm und war schon ein bisschen stolz darauf, dass es damals gleich so gut funktioniert hatte.
"Ja und dann hast du den Drink wahrscheinlich trotzdem
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