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Blutsdaemmerung - Licht Und Schatten

Blutsdaemmerung - Licht Und Schatten

Titel: Blutsdaemmerung - Licht Und Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Rauch
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Tür - sofort sahen Max und ich uns an.
"Erwartest du jemanden?" fragte er und seine Augen wurden schmal.
"Nein, du?"

Ein Schauder fuhr mir durch die Glieder, wir wussten beide, wer draußen stand - es war Julian!
"Du bleibst hier." befahl er, sprang auf und lief zur Tür.
"Was willst du?" hörte ich ihn Julian fragen. Seine Stimme klang wie knackendes Eis.
"Wo ist sie?!" Julian war stinksauer. Er hatte seinen Zähne entblößt und starrte Max an, als würde er ihn am liebsten in kleine Stücke reißen.
"Sie will dich nicht sehen." erwiderte Max tonlos.
Da ertönten wieder Tamaras schreckliche Schreie aus dem Keller.
Julians Augen weiteten sich und er ballte die Fäuste. Sein Körper begann vor Wut zu zittern. "Was hast du ihr angetan? Ich werde dich zerfetzen!" schrie er und sprang mit einem Satz auf Max zu.
Ich stand im Flur und musste alles hilflos mit ansehen. Doch Max war anscheinend auf Julians Angriff gefasst.
Blitzschnell packte er seinen Arm und warf ihn die Stufen hinunter.
Julian rappelte sich sofort wieder auf, seine Augen funkelten vor Zorn. "Wenn ich mit dir fertig bin, ist nichts mehr von dir übrig!" drohte er mit gefletschten Zähnen.
Max sprang die Stufen hinab und stand ihm nun gegenüber, er knurrte leise und sein ganzer Körper stand unter Spannung.
Minutenlang verharrten sie so, jeder den Blick fest auf seinen Gegner gerichtet.

Dann gingen sie plötzlich aufeinander los.
Sie bewegten sich mit einer wahnsinnigen Geschwindigkeit, der ich kaum folgen konnte.
Julian hatte es auf Max´ Kehle abgesehen und dieser schaffte es nur mit Mühe, ihn abzuwehren. Einen Moment sah es so aus, als würde Julian die Oberhand gewinnen. Doch dann hörte ich ein Zischen in der Luft und sah wie Julian gegen einen der Bäume geschleudert wurde. Als er aufschlug krachte es fürchterlich und ich fragte mich ob das der Baum oder Julians Körper gewesen war.
Er fiel zu Boden und kam nur mit Mühe wieder auf die Beine.
Anscheinend hatte es ihm einige Knochen zertrümmert, denn sein rechter Arm hing in einem merkwürdigen Winkel herab.

Zwar hatte ihn das nur kurzzeitig verletzt, jedoch schien es, als sei ihm klar dass er den Kampf so nicht gewinnen konnte. Max stand einige Meter weiter und hatte seine drohende Körperhaltung noch nicht aufgegeben.
Julian knirschte mit den Zähnen und hielt sich den Arm.
"Wir sehen uns wieder!" rief er, immer noch außer sich vor Wut. Dann war er drehte er sich um und verschwand in der Dunkelheit.
Ich lief sofort zu Max. "Geht es dir gut?" rief ich aufgeregt und meine Stimme überschlug sich fast.
"Ja ja, alles in Ordnung. Ich habe nichts abbekommen." Er hatte seine kampfbereite Haltung gelöst, wischte sich Grasbüschel und Laub von den Klamotten und schlenderte nun mit mir zum Haus zurück, als wäre nichts gewesen.
"Ich hoffe dieser Idiot hat eingesehen, dass er nicht die geringste Chance hat." knurrte Max, als er die Tür hinter uns geschlossen hatte.
Ich war immer noch sehr aufgewühlt. Den Angriff eines anderen Vampirs hatte ich zum ersten Mal mitbekommen und war bestürzt. "Hoffentlich muss ich nie gegen einen von uns kämpfen." seufzte ich und spürte, wie sich bei diesem Gedanken meine Kehle zuschnürte.

Julian tauchte zum Glück nicht wieder auf und wir konnten uns wieder auf Tamara konzentrieren.
Zwei Tage nach Julians Angriff hatte sich ihr Zustand kaum verändert.
"Darf ich nach ihr sehen?" Ich warf Max einen bittenden Blick zu.
"Warte noch ein bisschen, du kannst jetzt nichts für sie tun. In den Phasen, in denen sie klar Denken kann, wird sie dich mit Sicherheit beschimpfen und beleidigen und Sachen sagen, die ihr später sicher unglaublich leid täten." Er legte mir seine Hand auf die Schulter, "Hab noch etwas Geduld."
"Also gut. Ich gehe jagen, irgendwie muss ich mich ablenken." erwiderte ich und Max nickte nur. Ich musste raus aus diesem Haus, in dem Tag und Nacht die gequälten Schreie von Tamara zu hören waren. Es war kaum auszuhalten so untätig herum zu sitzen. Ich öffnete die Tür und trat hinaus.
Die Nacht war kühl und ich hoffte, den Kopf frei zu bekommen, wenn auch nur für einen kurzen Moment. Die sechs Meilen bis zu dem Waldrand, in dem ich jagte lief ich extra langsam um etwas Zeit zu gewinnen.

Ich fühlte das matschige Laub unter meinen Füßen und atmete die unterschiedlichsten Gerüche ein.
Ein Mensch hätte den Wald wohl als sehr still wahrgenommen, doch ich konnte jedes Rascheln, jeden kleinsten Laut hören.
Dennoch empfand ich es als angenehm und

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