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Blutsdaemmerung - Licht Und Schatten

Blutsdaemmerung - Licht Und Schatten

Titel: Blutsdaemmerung - Licht Und Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Rauch
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milde Nacht und sicherlich würden viele Tiere in den Wäldern unterwegs sein.

    ***

Als der Morgen anbrach, stand ich im Badezimmer und kämmte mir die Haare.
Ich würde also wieder zur Schule gehen. Wer hätte das gedacht.
Valentina hatte die Gedanken sämtlicher Lehrer manipuliert und nun warteten sie sozusagen auf mich.
Sie klopfte an die Tür.
"Bist du soweit? Wir müssen los." trällerte sie fröhlich. Ihr schien das ganze Studentengetue ziemlich gut zu gefallen.
"Einen Moment noch!" Ich zupfte meine Bluse zurecht, atmete einmal tief durch und öffnete dann die Badezimmertür.
"Toll siehst du aus." Sie strahlte mich an.
Valentina trug ihre blauen Kontaktlinsen, das hatte sie schon am ersten Schultag gemacht.
Sie fand ihre grünen Augen immer zu auffällig und jetzt, da wir beide in die gleiche Schule gingen, hätte das vermutlich nur für unnötiges Aufsehen gesorgt.
Ich mochte meine neue Augenfarbe und war froh, keine Linsen tragen zu müssen.
Wir liefen die Treppe hinunter und Max wartete bereits auf uns.
"Na Tamara, bereit für deinen großen Tag?" Ein Lächeln umspielte seine Lippen.
"Sicher." antwortete ich knapp und warf mir so lässig wie möglich meine Tasche über die Schulter. Valentina saß schon draußen im Explorer und winkte ungeduldig.
"Dann bis später!" rief ich Max zu und lief zum Wagen.
Ich öffnete die Beifahrertür und setzte mich in einer einzigen geschmeidigen Bewegung auf den Sitz.
"Ach, da wäre noch etwas." Valentina sah mich an, "Versuch dich unter Menschen etwas langsamer zu bewegen." Sie lachte.
Ich schlug mir mit der Hand gegen Stirn.
"Das hätte ich fast vergessen, danke!" kicherte ich nervös.
Sie trat das Gaspedal durch und wir rauschten aus der Einfahrt.

Die Fahrt zur Universität dauerte normalerweise fünfundvierzig Minuten, doch dank Valentinas Fahrweise waren wir bereits nach fünfundzwanzig Minuten da.
Und sie hatte Angst, wir würden zu spät kommen. Ich lachte in mich hinein.
Wir stiegen aus und ich knallte die Tür zu. Vor Nervosität wohl etwas zu fest, denn sofort blickten sich viele der Schüler auf dem Parkplatz nach uns um.
Valentina lief voraus zum Schulgebäude und ich folgte ihr, weil ich keine Ahnung hatte wo ich hin sollte.

Es war wie erwartet. Die Leute blieben stehen und ich spürte ihre neugierigen Blicke auf mir. Manchen stand der Mund offen und andere vergaßen zu atmen.
Ich konnte es mir nicht verkneifen ihre Gedanken zu hören.
    Wow, die sind wohl von der Modelakademie geworfen worden....wie eingebildet die aussehen....ob das die neue Schülerin ist, sie ist mindestens genauso schön wie die andere...zwei echte Sahneschnittchen...warum ist sie so bleich - ich habe gehört, sie kommt aus Florida...

Ich schüttelte unauffällig den Kopf und verkniff mir ein Lachen.
Wir bahnten uns den Weg in das Hauptgebäude und Valentina brachte mich zur Verwaltung.
"Ich warte hier auf dich." sagte sie und schob mich in das Büro.
Hinter dem Tresen saß eine dunkelhaarige kleine Frau, die mich freundlich anstrahlte.
"Sie müssen Miss Goldman sein, herzlich Willkommen." begrüßte sie mich überschwänglich.
Ich lächelte höflich zurück "Ja, die bin ich."
Sie kramte ein Stück Papier aus einem Aktenordner und reichte es mir.
"Bitte füll das im Laufe des Tages aus und bring es nach der letzten Stunde wieder zurück. Den Kursplan hat deine Freundin ja bereits für dich mitgenommen." erklärte sie und strich sich durch die kurzen Haare.
Ich nickte nur - immer noch lächelnd.
"Schön, dann wünsche ich dir einen guten Start." sagte sie und vertiefte sich wieder in ihre Arbeit.
Ich murmelte ein "Danke", öffnete die Tür und trat erleichtert aufatmend auf den Flur.
Ihr menschlicher Geruch hatte mir kaum etwas ausgemacht und außerdem hatte ich vorsichtshalber die Luft angehalten.
Draußen wartete Valentina schon ungeduldig. "Komm Tamara, wir haben in den ersten beiden Stunden zusammen Geschichte bei Mr. Harper." Sie zog mich am Ärmel.
Die Flure lehrten sich langsam und auch wir liefen schnell zu unserem Klassenraum.
Ich versuchte nicht daran zu denken, dass ich gleich in einen Saal voll mit Menschen treten würde.
Valentina öffnete die Tür und wir gingen hinein. Es saßen schon alle an ihren Plätzen und nun fuhren etwa zwanzig Köpfe gleichzeitig herum und starrten mich an, wie die Schüler auf dem Parkplatz vorhin.

Mr. Harper lächelte und winkte mich zu sich.
"Du musst Tamara sein, ihr seid spät dran. Wir fangen gleich an - setz dich neben Valentina, der Platz

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