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Blutsdaemmerung - Licht Und Schatten

Blutsdaemmerung - Licht Und Schatten

Titel: Blutsdaemmerung - Licht Und Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Rauch
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Ellenbogen.
"Auf jeden Fall. Dann jagen wir zusammen." grinste er.
"Wann wirst du uns verlassen?" Val sah mich traurig an.
"Ich besorge mir erstmal einen fahrbaren Untersatz, dann hole ich meine Sachen. Je schneller ich jetzt gehe desto einfacher ist es. Glaub mir."
Ich strich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht, die an ihrer feuchten Wange klebte.
"Du kannst sicher eins von Max´ Autos..."
"Nein." Ich schüttelte den Kopf und unterbrach sie, "Es wird Zeit, dass ich für mich selbst sorge."
Sie nickte nur stumm.

Max brachte mir einen Zettel mit der Adresse von Benjamin und Andrew. Ihr Loft befand sich mitten in Manhattan.
Das kam mir sehr gelegen, denn ich hatte mir letzte Nacht im Internet auch schon eine Wohnung gesucht.
Ein Penthouse, direkt am Hudson River Park. Von dort aus war Manhattan in fünfzehn Minuten mit dem Auto zu erreichen. Wenn ich rannte würde es wahrscheinlich nur zehn Minuten dauern.
Ich steckte den Zettel in meine Tasche und straffte die Schultern. "So, ich werde mir jetzt mal ein Auto besorgen."
"Darf ich dich begleiten? Wer weiß wann wir das nächste mal zusammen shoppen können." Val lächelte vorsichtig.
"Klar." Es freute mich, dass sie mitkam. Valentina hatte eine Schwäche für schöne Autos und würde mich sicher gut beraten.
"Wo möchtest du hin?" fragte Val, als wir in den Explorer stiegen.
"In die Olden Avenue. Da gibt es ein Autohaus." erwiderte ich und sah sie überrascht an, als sie in schallendes Gelächter ausbrach.
"Was ist so komisch?" fragte ich sie irritiert.
Sie hörte aprubt auf zu lachen und runzelte die Stirn. "Tamara, die haben nur Gebrauchtwagen."
"Und?"
"Du kannst jedes Auto haben, das dir gefällt und gehst zu einem Gebrauchtwagenhändler? Das sieht dir wieder ähnlich." Sie kicherte.
"Was ist, wenn ich dir sage, dass genau dieser Händler einen Chrysler Crossfire SRT-6 auf dem Gelände stehen hat. Baujahr 2007, also einer der letzten die produziert wurden. Er hat 335 PS und es wurden nur 11.800 Meilen draufgefahren."
"Welche Farbe hat er?" fragte Val trocken.
"Schwarz." erwiderte ich und sah sie prüfend an.
"Na ja, wir können ihn ja mal anschauen." Sie räusperte sich kurz, klappte ihren Mund zu, der während meiner Ausführungen zu dem Auto offen stand und startete den Motor.

Ein paar Minuten später fuhren wir auf den Hof des Autohändlers und da sah ich ihn schon.
Der Lack hatte nicht die kleinste Macke - das würde mein Auto werden.
Kaum waren wir aus dem Explorer gestiegen, öffnete sich schon die Tür des Verkaufraums und ein kleiner, schwarzhaariger Mann mit Halbglatze und Schweißflecken unter den Armen kam auf uns zu gelaufen.
"Guten Tag die Damen, was kann ich für Sie tun." säuselte er in triefend freundlichem Ton. Mir stellten sich die Nackenhaare auf. Von jemand wie ihm hätte ich selbst in meiner schlimmsten Zeit nicht einen Tropfen Blut trinken wollen.
Valentina verzog ihr Gesicht zu einem übertrieben freundlichen Lächeln.
"Guten Tag, Mr. Cole." zwitscherte sie zurück. Seinen Namen las sie von dem kleinen Schildchen ab, das er sich an die Brusttasche seines durchgeschwitzten Hemdes geklemmt hatte.
Es war Ende Januar und eiskalt, wie konnte man da so schwitzen? Es erstaunte mich immer wieder aufs Neue, wie die Menschen mit den Unzulänglichkeiten ihrer zerbrechlichen und anfälligen Körper zurechtkamen.
Ich konnte mich selbst kaum noch daran erinnern, dass ich selbst einmal in so einer sterblichen Hülle gefangen war. Valentina stieß mich an. "Meine Freundin Tamara interessiert sich für Ihren Crossfire."
Sie nickte in Richtung des Wagens, der hinter der großen Glasscheibe im Inneren des Autohauses stand.
Es dauerte anscheinend einen Moment bis Mr. Coles Gehirn die Situation erfasst hatte. Jedenfalls kam es mir endlos vor.
"Oh...ähm...ach ja? Äh...gern, folgen Sie mir." stammelte er und schon bildeten sich glänzende Schweißperlen auf seiner hohen Stirn.
Ich konnte hören, wie sie aus seinen Poren heraustraten. Er wischte sich unbeholfen mit dem Handrücken darüber.
Ich würde ihm nicht die Hand geben - aber zum Glück musste ich das ja auch nicht.
Valentina und ich folgten ihm durch die gläserne Tür in die Verkaufshalle.
Ich ließ meine Hand leicht über den glänzenden, schwarzen Lack gleiten. Ich fühlte winzig kleine Erhebungen, die den menschlichen Fingern wohl verborgen blieben.
"Gefällt er Ihnen?" fragte Mr. Cole.
Als ob einem dieser Wagen nicht gefallen könnte.
Ich nickte. "Ich nehme ihn." sagte ich und sah zu ihm auf. Sein

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