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Blutsdaemmerung - Licht Und Schatten

Blutsdaemmerung - Licht Und Schatten

Titel: Blutsdaemmerung - Licht Und Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Rauch
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Schuldgefühle nicht abstellen.

"Max wird mir den Kopf abreißen." flüsterte ich.
"Ach, nun mach dir doch deswegen keine Sorgen. Das konnte niemand ahnen, nicht mal er. Besser wir reden gleich mit ihm und erklären alles. Und falls er es doch vorhat, werde ich mich ihm in den Weg stellen." Dorian lachte und ich fiel in sein Lachen mit ein.
Dann wurde meine Miene wieder ernst.
"Er hätte vollkommen recht, wenn er böse auf mich ist. Es ist nicht das erste Mal, dass ich Mist baue und außerdem war er die ganze Zeit über dagegen, dir zu verraten was wir sind. Ich war egoistisch und deshalb ist es meine Schuld."
Dorian schüttelte den Kopf. "Aber ich wollte es unbedingt, trotz aller Warnungen. Na komm, wir gehen nach unten und bringen es hinter uns."
Ich nickte und folgte ihm zur Treppe.
Hoffentlich behielt Dorian Recht und Max würde nicht allzu verärgert über die ganze Situation sein.

Valentina kam gerade aus der Küche und Max saß im Wohnzimmer. Er schien schon auf uns zu warten. Wahrscheinlich hatte er unser Gespräch mit angehört. Das war der Nachteil unserer Fähigkeiten, man hatte so gut wie keine Privatsphäre.
Und tatsächlich, er saß in einem der Sessel und hatte die Arme auf die Lehnen gelegt. Seine Augen blitzten und sein Mund war nur ein grimmiger Strich.
Ich wollte gerade Luft holen, und ihm alles erklären da polterte er schon los.
"Was habe ich dir gesagt?! Es gibt nur diese eine Liebe zwischen uns Vampiren! NICHT zwischen einem Mensch und einem Vampir! Hättest du zur Abwechslung auf mich gehört, könnte Dorian sein Leben einfach weiterführen. Stattdessen haben wir es ihm genommen, obwohl es nicht hätte sein müssen!"

Ich versuchte etwas zu sagen, doch er hob die Hand.
"Und ja - ich bin der Meinung, diesmal warst du egoistisch! Die Sache mit Julian habe ich dir längst verziehen. Du warst ein junger Vampir und ich hätte besser auf dich achtgeben müssen. Ich habe dich damals gehen lassen, es war also zum Teil auch meine Schuld. Aber jetzt - Ich habe dir immer wieder ins Gewissen geredet, aber gib es zu, du wolltest einfach nur über Julian hinwegkommen! Du hattest bei ihm dieses elektrisierende Gefühl bereits, stimmt´s?"
Ich blickte zu Boden und nickte betroffen.
"Wieso erzählst du mir so etwas nicht?! Wenn ich das gewusst hätte, wäre klar gewesen, dass diese Sache mit Dorian nur Einbildung war. Dein Verstand hat dir etwas vorgespielt. Das konntest du nicht wissen, aber ich hätte es dir sagen können, wenn ich gewusst hätte, wie deine Gefühle zu Julian wirklich sind!" Seine Stimme klang so hart und grob, dass ich bei jedem seiner Worte zusammenzuckte.
Valentina hatte sich hinter Max gestellt und legte ihm beruhigend eine Hand auf die Schulter. "Sei nicht so hart zu ihr." sagte sie sanft.
Max ergriff Val´s Hand und drückte sie.
"Tut mir leid Liebste, diesmal kommt Tamara nicht so einfach davon. Ich weiß ihr seid Freundinnen und du hast sie sehr gern, aber das was jetzt passiert ist kann ich nicht so einfach hinnehmen."
Er wandte sich wieder zu mir und sein Blick ruhte wütend auf mir.
Ich kämpfte mit den Tränen, er hatte recht! Er hatte so recht! Ich hätte auf ihn hören müssen. Und - ich hätte ihm von meinen wahren Gefühlen für Julian erzählen sollen. Ich konnte seine Wut verstehen, denn ich war selbst wütend auf mich.

Dorian, der bis jetzt dazu geschwiegen hatte, blickte erst mich und dann Max an.
"Gib ihr nicht die ganze Schuld, Max. Ich war genauso irregeleitet von meinen Gefühlen als ich noch ein Mensch war." Seine Stimme war vollkommen ruhig.
"Dafür kannst du aber nichts. Menschen sind einfach leicht zu beeinflussen. Das kann einem schnell glauben lassen, man hätte sich Hals über Kopf verliebt. Doch in Wirklichkeit fällt man nur auf eine große Lüge herein!" erwiderte Max und sah Dorian an.
"Und wie soll es jetzt weitergehen?" fragte dieser.
Max zuckte die Schultern. "Was geschehen ist, ist geschehen. Wir können es nun nicht mehr ändern."
Das war alles, was er dazu sagte und ich konnte die Niedergeschlagenheit in seiner Stimme hören.
"Ich...es tut mir so leid." stammelte ich.
"Das ändert aber nichts mehr Tamara." erwiderte Max hart und sah zu Boden.
Ich konnte meine Tränen nicht mehr zurückhalten, sie liefen mir über die Wangen. Ich wandte mich ab und rannte nach oben in mein Zimmer.

Ich fiel auf die Knie und schlang meine Arme um die Brust.
Was hatte ich nur angerichtet! Ich hatte aus purem Egoismus Dorian das Leben genommen! Max würde

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