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Blutseele

Blutseele

Titel: Blutseele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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Auftragsgespräch hatte die Ehre des Hauptkamins in der Mitte des Raumes verdient.
    Vincet schob sein Schwert in den Gürtel. Seine Flügel zitterten vor Kälte, während er die Decke betrachtete.
    »Ähm, möchtest du dich setzen?«, fragte Jenks wieder, als er mit dem Zunder zurückkehrte. Vincet ließ sich vorsichtig auf einer Kissenecke neben dem kalten Kamin nieder. Wilderei war ein ständiges Problem in der Pixiegesellschaft, auch wenn dadurch nie echte Kriege angezettelt wurden. Selbst Jenks, der daran gewöhnt war, die Regeln zu beugen, fühlte ein besitzergreifendes Aufwallen, als Vincets Augen durch den dämmrigen Raum huschten.
    »Ich habe gehört, dass du in einem Schloss aus Eichenholz lebst«, sagte Vincet ehrfürchtig. »Wo sind denn alle?«
    Jenks beobachtete ihn, während er die Feuersteine gegeneinander schlug und die Worte zu Ehren der ersten Pixies murmelte, die eine lebende Flamme gestohlen hatten. So bat er um ein fruchtbares Jahr. Eigentlich hätte Matalina an seiner Seite sein müssen, wenn er die erste Flamme des Jahres im Herd zündete. Er spürte einen sorgenvollen Stich, während er sich fragte, ob er gerade das Falsche tat.
    »Im Moment leben wir in der Kirche«, erklärte er, als der Funke auf das verkohlte Leinen fiel und dort glühte, bis er kleine Ballen Löwenzahnsamen hinzufügte. »Aber wir ziehen diese Woche aus.« Hoffe ich.
    Vincets Flügelschlag verstummte. »Ihr lebt drinnen. Mit … Großen?«
    Lächelnd fing Jenks an, kleine Stöcke über die Flamme zu stapeln. Dann bewegte er instinktiv die Muskeln an seiner Flügelbasis, um seinen Staub so zu verändern, dass er entflammbar wurde. Sofort flackerte das Feuer auf, und kleine Funken stiegen wie Motten in die Luft. »Den Winter über, damit wir keinen Winterschlaf halten müssen. Ich habe Schnee gesehen«, erzählte er stolz. »Er brennt förmlich auf der Haut und lässt deine Finger blau werden.«
    Vielleicht könnte ich einen der Lagerräume in ein Büro ver wandeln?, dachte er, während er die ersten größeren Äste auf das Feuer legte und dann aufstand. Doch dann verzog er bei dem Gedanken an den Schmerz in Matalinas Augen, wenn immer wieder Fremde ihr Zuhause entweihten, das Gesicht. Sie war eine wunderbare Frau, die nichts sagte, wenn ihm seine fairystaubverrückten Pläne durch den Kopf schossen. Es wäre besser, Rachel zu bitten, einen umgedrehten Blumentopf am Rand seines Grundstücks neben dem Tor zu vergraben. Und dann ein Schild aufzuhängen oder etwas in der Art. Wenn er Cincinnatis Pixies helfen wollte, sollte er sich auch darauf vorbereiten.
    »Ich brauche deine Hilfe«, sagte Vincet wieder, und Jenks’ Staub leuchtete hell genug, um dem Feuer Konkurrenz zu machen.
    »Ich greife nicht in Grundstücksstreitigkeiten ein«, erwiderte Jenks. Er konnte sich einfach nicht vorstellen, was der junge Pixie sonst wollen könnte.
    »Darum würde ich nicht bitten«, erklärte Vincet gekränkt, während gelber Staub von seinen Flügeln rieselte. »Wenn ich mein Stück Boden nicht verteidigen kann, habe ich auch nicht verdient, es zu bestellen. Mein Anspruch ist stark. Meine Frau und ich besitzen Land, haben drei verängstigte Kinder aus dem letzten Jahr und sechs Frischlinge. Gestern hatte ich noch sieben.«
    Der junge Pixie sprach mit ruhiger Stimme, doch gleichzeitig verzog er schmerzerfüllt das Gesicht. Jenks sah sein Leid und lehnte sich zurück. Es beeindruckte ihn, dass Vincet schon im zweiten Jahr der Vaterschaft war und es bereits geschafft hatte, drei Kinder großzuziehen. Ihn und Ma talina hatte es zwei Jahre gekostet, um ihre ersten Frischlinge über den Winter zu bekommen, und im dritten Winter hatte kein einziger Frischling die kalte Jahreszeit überlebt. »Es tut mir leid«, sagte er. »Zu dieser Jahreszeit ist es schwer, Nahrung zu finden.«
    Vincet hielt den Kopf voll Trauer gesenkt. »Es geht nicht um Nahrung. Wir haben genug, und Noel und ich würden jederzeit hungern, um unsere Kinder zu ernähren. Es ist die Statue.« Er hob den Kopf. Beim Anblick von Vincets gehetzter Miene stieg Sorge in Jenks auf. »Du musst mir helfen – du arbeitest mit einer Hexe zusammen. Es ist Magie. Die Statue treibt meine Tochter im Schlaf in den Wahnsinn. Und letzte Nacht, als ich sie nicht habe schlafen lassen, hat die Magie einen meiner Frischlinge getötet.«
    Jenks bewegte die Flügel zur Hitze des Feuers hin. Sie vertrieb die Kälte, die sich in seine Knochen geschlichen hatte. Eine Statue? Jenks lehnte sich vor und

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