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Blutseele

Blutseele

Titel: Blutseele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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oben.
    »Heiliger Dreck!«, rief Jenks und sauste höher. Aber die Frau war bereits auf ihre Statue gesprungen und benutzte sie, um einen weiteren Angriff auf Jenks zu starten. »Hey, Lady! Immer mit der Ruhe!«, schrie Jenks, als er zu einem nahe stehenden Baum schoss. Er erkannte seinen Fehler sofort, als Daryl in die Äste sprang und ihm folgte.
    »Ich bin eine Göttin!«, kreischte sie und hieb mit ihrem Schwert auf die Äste ein, während Jenks ihren Schlägen auswich. »Du wirst sterben, Pixie! Dein Name wird vergessen. Jeder, der sich mit Sylvan verbündet, ist nur ein Geist, der noch einen Körper trägt!«
    Jenks fragte sich, ob er vielleicht zu weit gegangen war. Ihr Schwert kam ihm bei jedem Schlag ein wenig näher, doch bevor er sich zurückziehen konnte, erstarrten plötzlich seine Flügel. Er erhaschte einen kurzen Blick auf Daryl, die ihren Atem in seine Richtung blies, dann fiel er durch die Blätter nach unten.
    »Nein!«, rief Jenks, als das Prasseln der Blätter unter seinem Rücken verschwand und er in den freien Fall überging. Er jaulte auf, als lange, dünne, graue Finger ihn fingen und in eine Duftwolke aus Eisen und trockenem Stein zogen. Über ihnen kämpfte Daryl darum, auf den Boden zurückzukehren.
    »Bis!«, sagte Jenks benommen, als er in die roten Augen des Gargoyles sah. »Verdammt. Wir müssen hier verschwinden!«
    »Nun, das habe ich doch die ganze Zeit gesagt«, meinte Bis trocken.
    In der Ferne hörte man eine Autotür zuschlagen. Das Aufheulen des Motors verriet, dass derjenige, der sich umgesehen hatte, wieder verschwand. Bis landete vor Angst zitternd auf Sylvans Statue. Daryl stand wieder auf dem Gehweg, und ihre stahlgrauen Augen schätzten ihre beiden Gegner ab.
    »Geht es dir gut?«, fragte Bis, während seine Krallen die Stirn der Statue verkratzten.
    »Ja«, antwortete Jenks, bewegte die Schultern und testete, ob er nicht noch ein wenig steif war. »Wir müssen dieses Miststück vom Garten wegschaffen, bevor es jemanden verletzt.«
    »Wie?«
    Bis zitterte. Seine Augen waren weit aufgerissen und wild. Grinsend hob Jenks ab und schraubte sich hoch in die Luft. »Ich werde sie dazu bringen, mir zu folgen«, sagte er zu dem Gargoyle, dann wandte er sich der Frau zu. »Hey, Leuchtauge! Was für ein Problem hast du mit Sylvan? Hat der Kerl engen Körperkontakt mit deinen Freundinnen aufgenommen?«
    Jenks vollführte ein paar anzügliche Bewegungen mit den Hüften, um sicherzustellen, dass sie ihn verstand. Daryl kniff die Augen zusammen. Ohne Warnung stürzte sie sich mit wehender Robe auf ihn.
    Die Adern voller Adrenalin schoss Jenks über die Wiese hinweg, um die Frau wegzulocken. Die Stadt war sehr nah. Er würde die Irre zwischen die Gebäude führen und dann abhängen. Die Bullen würden sie wegen Ruhestörung ein buchten. Die Inderland Security hätte sicherlich keine große Freude daran, eine Vertreterin einer für ausgestorben gehaltenen Spezies mit einem Göttinnen-Komplex festzusetzen, aber das war nun mal ihr Job.
    Lachend schoss Jenks über das Gras, das nachtdunkel unter ihm lag. Ein Windstoß bewegte seine Flügel, und er sah nach unten. Ein unheimliches Heulen umhüllte ihn, und voller Panik fand er sich in einem Wirbelsturm wieder.
    Jedes Gefühl für Richtung verschwand. Der Wind schleuderte ihn herum und schien sich fast bewusst darauf zu konzentrieren, seine Flügel zu verbiegen und ihm die Luft aus der Lunge zu pressen. Atemlos und vollkommen ohne Kontrolle über seinen Flug landete er auf dem Boden. Der Wind stürzte sich auf ihn und zwang ihn in die Knie. Mit ge schlossenen Augen drückte Jenks die Flügel auf den Rücken, während er mit einer Hand verzweifelt sein Schwert fester packte und sich mit der anderen am Gras festklammerte, um nicht wieder davongerissen zu werden.
    Doch so plötzlich wie der Wind gekommen war, ver schwand er in einem Kreischen wie von tausend Stimmen. Benebelt und immer noch auf den Knien sah Jenks auf.
    Daryl stand über ihm. Ihre silbernen Augen leuchteten in der Dunkelheit wie die einer Katze. Von der Luftverschmutzung asthmatisch keuchend hob sie ihren Fuß. »Du bist unhöflich, und du wirst sterben.«
    »Oh, Scheiße …«, flüsterte Jenks.
    Ein dunkelgrauer Gegenstand traf ihre Brust. Daryl stolperte und fiel auf den Rücken.
    »Bis!«, schrie Jenks, als der Gargoyle in der Luft drehte, ihn vom Boden riss und eng an seine Brust drückte. »Tink liebt eine Ente, du bist eine tolle Rückendeckung!«
    »Du kannst nicht

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