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Blutspur in East End

Blutspur in East End

Titel: Blutspur in East End Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Hogan
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ich gemerkt“, erwiderte er, während er sich aufzurichten versuchte.
    Carol stützte ihn schließlich ab und verfrachtete ihn auf sein Sofa. Stöhnend fasste er sich mit beiden Händen an den Hinterkopf.
    „Ist es sehr schlimm?“, fragte Carol besorgt.
    „Wenigstens blute ich nicht. Aber eine Beule wird mir wohl als Andenken an deinen Besuch bleiben. Ich habe immer noch nicht kapiert, was du eigentlich von mir willst.“
    In diesem Moment konnte sich Carol nicht vorstellen, dass Brent wirklich Tricias Mörder war. Wäre er es gewesen, dann hätte er ihr die spontane Attacke doch gewiss brutal heimgezahlt, statt auf dem Sofa seinen Schädel zu betasten. Oder täuschte er seine Schwäche nur vor, damit sie sich in Sicherheit wiegte? Sein Blick wirkte jedenfalls so, als ob er ihr nicht böse wäre. Und dafür musste es einen Grund geben.
    Carol wollte sich keine Lügengeschichte ausdenken, deshalb sagte sie Brent, dass sie ihn für den Mörder ihrer Freundin gehalten hatte.
    Brent war sprachlos. Es ging ihm inzwischen wieder etwas besser, jedenfalls waren seine Wangen nicht mehr ganz so bleich. Es dauerte ein paar Minuten, bis er den Mund öffnete.
    „Und jetzt, Carol? Glaubst du immer noch, ich hätte Tricia auf dem Gewissen?“
    „Ich bin mir nicht sicher. Ausschließen kann ich es jedenfalls nicht“, erwiderte sie.
    Brent atmete tief aus. „Wow, das ist eine heftige Ansage. Aber wenigstens bist du ehrlich. Das imponiert mir. Die Polizei hat mich verhört, so wie alle Teilnehmer der Jack-the-Ripper-Tour. Die Inspektorin wollte wissen, ob mir etwas Ungewöhnliches aufgefallen wäre. Ich sagte nein. Aber jetzt frage ich mich, ob diese Aussage richtig war.“
    „Wieso?“, hakte Carol nach.
    „Weil deine Freundin kurz mit mir geredet hat. Aber das ist doch nicht ungewöhnlich, oder?“
    „Das kommt darauf an.“ Carol holte ihr Handy hervor und zeigte die Schnappschüsse, die Feathers gemacht hatte.
    Brent warf ihr einen verblüfften Blick zu. „Du hast mich ja richtig ausspioniert.“
    „Sonst wäre ich wohl kaum heute hier“, entgegnete sie. „Also worüber hast du mit Tricia gesprochen?“
    „Wir haben nur kurz miteinander geplaudert. Tricia fragte mich, ob ich nach der Jack-the-Ripper-Tour noch etwas vorhätte. Ich antwortete, dass ich mit einer Frau verabredet wäre. Daraufhin zeigte sie mir sofort die kalte Schulter und würdigte mich keines Blickes mehr.“
    Carol musste zugeben, dass dieses Verhalten Tricia ähnlich sah. Ihre Freundin hatte es nie ertragen, wenn ein Typ, den sie toll fand, eine andere bevorzugte. Dann tat sie immer so, als ob sie sich nie für den Mann interessiert hätte.
    „Wie ist es denn mit dieser Frau gelaufen, Brent?“, fragte Carol misstrauisch, die von Brents Geschichte noch nicht völlig überzeugt war.
    „Nicht so besonders. Wir waren zum Essen im West End verabredet. Aber es stellte sich an dem Abend heraus, dass wir zu verschieden sind. Wir werden uns nicht wiedersehen.“
    „Wann hast du dich denn mit dieser Frau getroffen?“ Carol ließ nicht locker.
    „Gegen acht Uhr. Wir waren in einer Pizzeria und haben uns um zehn Uhr verabschiedet. Warum fragst du? Wegen meines Alibis?“
    „Genau. Tricia wurde nämlich kurz nach halb neun umgebracht. Wenn du verabredet warst, dann müsste dein Date die Angaben bestätigen können.“
    Brent lächelte plötzlich. „Okay, Carol. Die Frau heißt übrigens Valentine Boone. Lass uns gemeinsam zu ihr gehen, damit du merkst, dass ich kein Lügner bin. – Und danach werde ich dir noch etwas erzählen, das dich interessieren könnte.“
    Carol war erstaunt. Was konnte das wohl sein? „Warum sagst du es mir nicht gleich?“, bohrte sie nach.
    „Nein, nicht jetzt. Erst will ich dir beweisen, dass ich deine Freundin nicht getötet habe.“
    Carol war es nur recht, wenn sie Brents Alibi überprüfen konnte. Mittlerweile musste sie sich nämlich eingestehen, dass er ihr immer besser gefiel. Sie wollte ihn sich nicht als kaltblütigen Mörder vorstellen, obwohl er im Gegensatz zu Phil Gordon ein Motiv hatte. Wenn nämlich er Tricia angemacht hätte und abgeblitzt worden wäre, könnte er sie aus gekränkter Eitelkeit getötet haben.
    Brent und Carol begaben sich auf den Weg und fuhren per U-Bahn ins Zentrum von London. Dort arbeitete Valentine in einem großen Markt für Unterhaltungselektronik. Sie räumte gerade Spielkonsolen von einer Palette ins Regal. Brent ging direkt auf sie zu, während Carol ihm folgte. Valentine war von

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