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Blutspur in East End

Blutspur in East End

Titel: Blutspur in East End Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Hogan
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angehalten werden. Das wäre jedenfalls mein Tipp.“
    „Und warum?“, fragte Carol.
    „Keine Ahnung. Vielleicht hat er eine Ladung im Van, auf die kein Bobby einen Blick werfen soll.“
    Brent musste den Fuß vom Gas nehmen, um nicht zu nahe an den Lieferwagen heranzukommen. Es ging durch den Blackwall-Tunnel auf die andere Seite der Themse. Dort fuhr der Van rückwärts an die Laderampe eines Lagerhauses. Die ganze Straße lag wie ausgestorben da. Brent parkte seinen Wagen mit reichlichem Abstand, damit sie nicht entdeckt wurden.
    „Was ist das für ein Lager? Was steht auf dem Schild dort, Brent?“
    „Vergiss es, ich kann es auch nicht lesen. Nicht auf die Entfernung. Und ein Fernglas habe ich nicht.“
    „Okay, dann gehe ich kurz nachsehen“, entschied Carol.
    „Das ist viel zu gefährlich!“, warnte Brent sie.
    „Aber Jeanie und Eric sind doch ausgestiegen und in das Lager gegangen.“
    Bevor Brent protestieren konnte, hatte Carol das Auto verlassen. Sie spürte, dass die Lösung des Rätsels zum Greifen nahe war. Ob Eric Ulmer in das Lagerhaus eingebrochen war? Danach hatte es nicht ausgesehen, aber auf die Distanz war das schwer einzuschätzen. Carol eilte auf das Haus zu, wobei sie einige geparkte Autos als Deckung benutzte. Wenn die Verfolgten wieder aus dem Gebäude kamen, würden sie Carol entdecken. Sie konnte sich unmöglich als harmlose Spaziergängerin tarnen, denn in dieser Gegend war nachts absolut nichts los. Hier reihten sich gesichtslose Gewerbeobjekte aneinander. Es gab Werkstätten, Lager und Mini-Fabriken. Aber keine Apartments und Wohnhäuser, von Bars, Discos oder sonstigem Nachtleben ganz zu schweigen.
    Das Schild an dem Lagerhaus war nur von einer kleinen überdachten Lampe beleuchtet. Carol würde näher treten müssen, um es entziffern zu können. Sie verharrte wie ein sprungbereites Raubtier. Carol lauschte, aber aus dem Inneren des Gebäudes war kein Laut zu hören. Sie rannte auf das Lagerhaus zu. Wenn sich die Tür jetzt wieder öffnete, würden Jeanie und Eric sie sehen. Es gab weit und breit keine Versteckmöglichkeit.
    Auf dem Schild waren chinesische Schriftzeichen zu sehen. Und darunter stand in lateinischen Buchstaben: Lin Fang. Import/Export.
    Carol blieb vor Erstaunen der Mund offen stehen. Eine chinesische Firma? Aber was trieben Jeanie und Eric mitten in der Nacht dort drinnen?
    Plötzlich ertönte eine laute männliche Stimme aus dem Inneren des Gebäudes.
    „Die verdammte Schiebetür klemmt schon wieder! Hilf mir doch mal, Jeanie!“
    Carol erschrak beinahe zu Tode, bis sie begriff: Die beiden waren durch eine schmale Metalltür hineingegangen und wollten jetzt aber das Lagerhaus durch die große Schiebetür an der Laderampe wieder verlassen. Carol hatte keine Zeit zu verlieren. Sie musste zurück zum Auto.
    So schnell war sie noch nie gerannt. Atemlos erreichte sie den Honda Civic. Brent hatte bereits die Beifahrertür geöffnet. Sie ließ sich auf den Sitz fallen und verriegelte die Tür von innen. Kurze Zeit später wurde langsam die Schiebetür geöffnet. Jeanie und Eric begannen damit, große in Plastikfolie eingeschweißte Pakete in den Lieferwagen zu verladen.
    „Das war ganz schön riskant, Carol. Ich wollte dir schon zu Hilfe kommen.“
    „Ja, das war knapp. Aber es hat sich gelohnt, hoffe ich.“
    Carol erzählte Brent, was auf dem Schild stand. Und sie fügte hinzu: „Ich kann mir allerdings nicht erklären, was das alles soll.“
    „Aber ich vielleicht. Das hängt davon ab, wohin die beiden als Nächstes fahren.“
    Was Brent wohl damit meinte? Aber jetzt war keine Zeit für lange Erklärungen. Jeanie und Eric waren nämlich schon fertig mit dem Einladen. Sie stiegen wieder in das Führerhaus des Vans und fuhren los. Brent folgte ihnen so unauffällig wie möglich. Nichts deutete darauf hin, dass sie die Verfolgung bemerkten. Angespannt schaute Carol aus dem Autofenster. Sie kannte sich nach wie vor nicht wirklich in London aus. Dennoch kamen ihr die Straßenzüge allmählich wieder bekannt vor, nachdem der Van und der Honda Civic erneut durch den Blackwall-Tunnel gerollt waren.
    „Sind wir jetzt wieder in den Docklands?“, fragte sie Brent.
    „Yep.“
    „Was haben die vor? Ich kapiere das überhaupt nicht. Da vorne geht es doch zum Spizo’s , oder?“
    Brent antwortete nicht, sondern verlangsamte das Tempo seines Autos. Nachdem der Van hinter der Boutique gehalten hatte und Eric Ulmer herausgesprungen war, fiel ihm eine Pistole aus der

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