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Blutstein

Blutstein

Titel: Blutstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johan Theorin
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hin?«
    »Diese Tat war geplant!«
    Marklund nickte.
    »Die Kriminaltechniker haben an einigen der Brandherde Papierreste
gefunden – Überreste von Dokumenten.«
    Per musste sofort an die aufgebrochene Kommode in Jerrys Wohnung
denken.
    »Dabei könnte es sich um alte Verträge mit den Models handeln«,
sagte er, »die bei Jerrys und Bremers Filmen und Zeitschriften mitgemacht
haben. Haben Sie schon mit einigen von denen gesprochen?«
    »Die sind nicht so leicht aufzuspüren«, gestand Marklund. »Es ist
uns bisher nicht gelungen.«
    »Nein, natürlich, die haben selbstverständlich auch nicht ihre
bürgerlichen Namen angegeben«, nickte Per. »Benötigen Sie Hilfe? Ich könnte
mich auf die Suche machen ...«
    Der Kommissar schüttelte energisch den Kopf.
    »Kommt nicht infrage, das ist unser Job.«
    Per sah zur Decke: Undank ist der Welten Lohn.
    »Aber wir gehen tatsächlich davon aus, dass die Tote ein ehemaliges
Modell war«, räumte Marklund ein.
    Per sah ihn an.
    »Ach, wirklich? Und wie hieß sie?«
    »Wir geben keine Namen raus, noch nicht.« Marklund schrieb eine
weitere Notiz auf seinen Block. »Erzählen Sie mir doch lieber ein bisschen über
Ihren Vater. Wie lange übt er diesen Beruf denn schon aus? Und was hat er davor
gemacht?«
    »Jerry hat über seine Vergangenheit wenig gesprochen, aber ich weiß,
dass sein Vater Pfarrer war und Jerry früh von zu Hause abgehauen ist und
Anfang der Fünfziger als Autohändler gearbeitet hat. Er war bestimmt sehr
talentiert. Einige Jahre später hat er eine Postkartenfirma gekauft und begonnen,
erotische Karten zu drucken. Die verkauften sich gut. In den Sechzigern hat er
dann mit der Herausgabe der Zeitschrift Babylon begonnen, die in Dänemark
gedruckt und dann mit kleinen Motorbooten nach Schweden eingeschmuggelt wurde.
Aber Anfang der Siebziger, als das Pornografie-Verbot in Schweden aufgehoben
wurde, hat er sofort eine Aktiengesellschaft gegründet, Mitarbeiter eingestellt
und seine Zeitschriften in ganz Europa verkauft.«
    »Damit begann das Goldene Zeitalter Ihres Vaters, kann man das so
sagen?«
    Marklund machte sich Notizen, während er die Frage stellte. »Und
diese Mitarbeiter, die er eingestellt hat, was wissen Sie über die?«
    »Nichts. Ein Typ war quasi immer mit dabei, der nannte sich Markus
Lukas, aber das klingt nach Pseudonym.«
    »Und dieser Bremer?«, hakte Marklund nach. »Was wissen Sie über Hans
Bremer?«
    »Auch nicht viel.«
    »Sind Sie ihm schon einmal begegnet?«
    Per verneinte.
    »Ich weiß nur das, was mir mein Vater im Lauf der Jahre erzählt hat.
Dass sie Ende der Siebziger zusammengearbeitet haben und Bremer damals in Malmö
lebte. Er war schnell und effektiv, und das schätzte Jerry sehr.«
    »Da wissen wir anscheinend doch mehr als Sie«, stellte Marklund
fest.
    »Und was?«
    »Ich darf Ihnen auch darüber keine Details verraten, aber Bremer war
in Malmö in die verschiedensten Geschäfte verwickelt. Diese Filme waren
offenbar nur ein Teil seines Tätigkeitsbereichs. Wir sind der Sache auf der
Spur und untersuchen gerade die anderen Geschäftsfelder.«
    »Soll das heißen, er war ein Gangster?«
    »Das habe ich nicht gesagt. Sind sie denn gut miteinander
ausgekommen, Bremer und Ihr Vater?«
    »Ich gehe davon aus, sie haben ja jahrelang zusammengearbeitet. Und
Jerry wollte nach Ryd fahren, um ihn dort zu treffen.«
    Marklund blätterte in seinen Aufzeichnungen.
    »Aber die beiden haben sich an jenem Tag gestritten, richtig?«
    »Das behauptet Jerry zumindest. Er hat auch gesagt, dass Bremer ihn
mit dem Messer verletzt hat, wenn ich ihn richtig verstanden habe. Aber wenn
Bremer gefesselt und eingesperrt gewesen ist, dann muss das ja jemand anders
gewesen sein!«
    »Haben Sie denn jemanden gesehen?«
    Per zögerte. Markus
Lukas , schoss es ihm durch den Kopf.
    »Ich bin mir nicht sicher ... ich hatte den Eindruck, dass ich
jemanden am Waldrand habe stehen sehen, nachdem ich aus dem Fenster gesprungen
bin. Da gibt es einen Waldweg, und ich habe auch frische Reifenspuren gesehen,
glaube ich.« Nach einem kurzen Zögern fuhr er fort: »Und dann bin ich auf den
Gedanken gekommen, dass Bremer seinen Wagen dort abgestellt haben könnte und
der Brandstifter vielleicht damit geflohen ist.«
    »Ach, tatsächlich?« Marklund blätterte erneut durch seine
Unterlagen. »Wie kommen Sie darauf, dass Bremer einen Wagen hatte?«
    Per sah ihn überrascht an.
    »Davon gehe ich aus, Bremer hat meinen Vater oft mitgenommen. Und
Bremer muss ihn doch

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