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Blutsvermächtnis (German Edition)

Blutsvermächtnis (German Edition)

Titel: Blutsvermächtnis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Felsing
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Gott, nicht auszudenken.
    „Ich wäre vorsichtig an Ihrer Stelle“, sagte Korhonen.
    Fields versuchte, Korhonen am Hals zu packen, doch der Agent wich zurück. Er griff in seine Jackentasche und zog blitzschnell etwas hervor. Seine Faust schoss nach vorn, eine Spritze umklammernd.
    „Kaliumchlorid.“ In Korhonens Tonfall lag ein drohender Unterton. „Ich denke, auch für Sie durchaus tödlich in dieser Konzentration.“
    „Woher wollen Sie das wissen?“ Fields lachte höhnisch und trat einen weiteren Schritt auf Korhonen zu.
    „Oh, wir Finnen sind über vieles informiert. Unsere Ahnen auf dem Land geben seit Generationen altes Wissen weiter. Mein Urgroßvater hat Typen wie Sie zum Frühstück verspeist. Sie wollen es also auf einen Versuch ankommen lassen?“ Unerschrocken hielt er Fields Blick stand.
    Adrenalin puschte Nevaeh. Wollte sie warten, bis die nächste Attacke, egal ob von Fields oder Korhonen, sie umbringen würde? Lebenswille sprudelte in ihren Adern. Angst um Noah und Dad. Sie musste hier raus. Nur wie?
    „Was wollen Sie, Korhonen?“ Fields ging rückwärts in den Raum zurück und zwang sie, zur Seite auszuweichen.
    „Oh, das ist ganz einfach.“
    Sie schob sich an der Wand entlang Richtung Tür.
    „Für Ihre freundliche Bezahlung gestatte ich Ihnen, dass Sie Ms. Morrison dazu bringen, Ihren Plan auszuführen.“ Korhonen schnellte mit zwei langen Schritten auf Nevaeh zu und riss sie an den Haaren zurück. „Danach gehört sie mir.“
    Sie schluckte heiße Tränen. Sie hatte es gewusst, dass sie Korhonen nicht trauen konnte. Schmerz und Wut vermischten sich zu geballter Kraft, doch die Faust in ihrem Haar machte jeden Widerstand zwecklos.
    „Aber zunächst noch eine Warnung, Fields.“ Korhonen stieß einen Pfiff auf den Fingern aus. Die Men in Black betraten steifbeinig das Zimmer.
    „Wagen Sie es nicht, in meinen Kopf einzudringen.“ Der DPA-Leiter zog zwei weitere Spritzen aus der Jackentasche. „Meine Begleiter werden Sie schneller mit Kaliumchlorid vollpumpen, als sie rülpsen können, mein Freund.“ Er behielt eine Spritze in der Hand, die Bodyguards griffen zu den beiden anderen.
    „Mr. Fields bittet um eine Leibgarde“, sagte er und ein diabolisches Grinsen zog um seine Mundwinkel.
    Die Schwarzgekleideten nahmen Fields in die Mitte.
    „Und unsere liebe Nevaeh“, er streichelte ihr mit den Fingerspitzen durch das Gesicht, „wird gleich in liebliche Träume verfallen, nicht wahr, meine Gute?“
    Sie biss ihm in die Hand. Ihre Zähne gruben sich unabsichtlich in ihre Wange, als Korhonens Ohrfeige sie traf. Blut rann in ihren Mund und sie schluckte.

Atacamawüste – Chile
    „C richton.“
    „Ja, Herr?“
    Selbst hier draußen war sein treuer Gefährte jederzeit zur Stelle. Elia lehnte den Kopf in den Nacken und blickte in den Himmel. Die Sterne verblassten bereits und übergaben dem Tag das Kommando.
    Für ihn jedoch würde sich ein letztes Mal das Schauspiel zeigen, wenn das Licht die Schlucht flutete und die Dunkelheit verscheuchte. Er sandte seinen Geschwistern des Himmels einen Abschiedsgruß, winkte der Mondgöttin Selene zu und blinzelte dem Sonnengott Helios entgegen, während Eos, die Göttin der Morgenröte, sich langsam zurückzog. Ob sich seine Seele mit den Geschwistern vereinen würde?
    Elia besann sich, dass er seinen Butler schon viel zu lange warten ließ. Er straffte sich und suchte Crichtons Blick. „Zahlt das Personal aus, Crichton. Alle, bis auf Maria. Stellt den Leuten Fahrzeuge zur Verfügung, sodass sie nach San Pedro zurückkehren können. Gebt ihnen eine anständige Extraprämie und verpflichtet sie zum Stillschweigen.“ Elia fuhr sich erschöpft mit der Hand über das Kinn. „Ach, was soll’s“, fügte er leise hinzu. „Es spielt sowieso keine Rolle mehr.“
    „Herr?“
    „Ruft mich, wenn sie fort sind und bringt anschließend Morrison in die Bibliothek.“
    „Jawohl, Herr.“
    Elia starrte auf seine Hände. Sie zitterten. Etwas, das ihm so fremd war wie die Tränen kurz nach dem Erdbeben, die er mit Fassungslosigkeit quittiert hatte.
    Seine Entscheidung stand fest. Er wollte die Menschen nicht gefangen halten, sie von ihren Familien trennen und Kummer und Leid verantworten. Auf der anderen Seite hatte er auch keine Kraft, sie gehen zu lassen und sich mit Mestors Gebeinen an einen anderen Ort auf der Welt zurückzuziehen. Zwölf Jahrtausende hatte sein Sohn hier geruht, und daran würde sich nichts ändern – ebenso wenig wie an der

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