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Blutsvermächtnis (German Edition)

Blutsvermächtnis (German Edition)

Titel: Blutsvermächtnis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Felsing
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einem Monster mutieren.
    „Du wirst einen Traum träumen, dessen Richtung ich dir vorgebe.“
    Was?
    „Du wirst Szenen aus der Vergangenheit hervorrufen, die ich sehen will.“
    Nein!
    „Du wirst deinen Visionen Platz einräumen und mich daran teilhaben lassen.“
    Nein!
    „Du wirst eine Prägung durchführen.“
    Nein!
    „Doch, du wirst all das tun!“
    Er war in ihrem Kopf. Nevaeh wusste genau, dass sie nur gedacht und nicht laut gesprochen hatte. Der Kerl bemächtigte sich ihrer Gedanken!
    Schon spürte sie, wie ihr die Kontrolle weiter entglitt. Weiter und weiter.
    Nein!
    Der innere Aufschrei warf ein Echo durch ihren Schädel.
    Das Gefühl in ihrem Kopf ähnelte Jasons Angriff am Dockweiler Beach, als bohrte sich etwas Unnatürliches hinein. Sie sträubte sich, kämpfte dagegen an, doch Fields Kräfte waren stärker als Jasons. Fremde Impulse durchbrachen ihren Willen, versuchten, ihn zu lähmen. Eiskalte Schellen schnappten zusammen, brutaler Schmerz breitete sich hinter ihrer Stirn aus. Dennoch bäumte Nevaeh sich innerlich auf. Wie ein Tauziehen rissen die Kräfte an ihrer mentalen Energie, schüttelten die Gehirnzellen durcheinander, auf der einen Seite Fields unbeugsames Trachten, auf der anderen Seite ihr erlahmender Widerstand.
    Schockwellen jagten durch ihren Körper, ließen Arme und Beine zucken, brachten ihren Rumpf dazu, sich aufzubäumen. Die Schwäche wuchs mit jedem neuerlichen Aufbegehren. Sie schrie, sie kreischte, sie gebärdete sich wie wild. Ihre schweißnassen Hände rutschten am Rand der ledernen Liege ab, ein Ruck durchfuhr sie, als stürzte sie ins Bodenlose. Bitte nicht, dachte sie. Bitte lass ihn aufhören. Sie gab alles, rief die letzten Reserven zusammen, schleuderte sie wie ein Wurfgeschoss der Blockade entgegen, die ihr mehr und mehr des Verstandes raubte.
    Da riss jäh das innere Seil.
    Ihre Gedanken flogen davon, für Sekunden losgelöst und Nevaeh wusste, dass sie aufgeben musste, oder sterben. Fields Wille würde sie töten. Ihr Geist revoltierte gegen seine Herrschaft und würde eher dem Tod entgegenstrebenals aufzugeben. Sie bäumte sich ein letztes Mal auf, schrie Fields ein Nein ins Gesicht.
    Wie an einem Bungeeseil bremste sich der Fall ihrer Seele ins Nichts. Kurz vor dem
Point of no return
stoppte das Davontreiben, verharrte, zitterte, bis unendlich langsam der Zug in die Gegenrichtung an Kraft gewann und ihren Geist zurück in den Körper sog.
    Nevaeh hyperventilierte. Gierig schnappte sie nach Luft, das Blut rauschte in den Ohren und in ihrem Brustkorb breitete sich ein trommelndes Dröhnen aus. Der Sauerstoffmangel trieb sie einer Bewusstlosigkeit entgegen, ihr Blickfeld verschwamm zusehends.
    Der Druck in ihrem Gehirn ließ nach, Erleichterung breitete sich aus. Die furchtbare Angst wich und gab ersten Fragen Platz. Wer hatte aufgegeben? Fields oder sie?
    Sie forschte in ihrem Inneren nach der Blockade, nach dem fremden Willen. Er war fort. Ihre Kraft war bis zur Neige verbraucht. Doch sie hatte nicht aufgegeben, wusste es mit einer Klarheit, die ihr erneut Schwindel bereitete. Nur eine Sekunde länger – und sie hätte dem Tod ins Auge geblickt. Es musste Fields sein, der den Kampf aufgegeben hatte. Tot würde sie ihm nichts nutzen.
    Ihr Blick erfasste ihren Peiniger, riesig und dunkel ragte sein Körper neben ihr auf. Sein Brustkorb hob und senkte sich in raschen Bewegungen. Er ballte die Hände zu Fäusten und streckte die Finger wieder. Nevaeh rechnete jeden Moment mit einer weiteren Attacke. Fields Poren sandten einen Geruch aus, der die geballte Explosivität der Situation zum Ausdruck brachte. Er roch … kalt. Metallisch und ein wenig nach Bittermandel.
    „Nevaeh.“
    Klang sein Tonfall verändert? Beinahe bittend, doch Nevaeh traute ihm nicht. Blitzte da nicht ein schlangenhaftes Funkeln in seinem Blick? Sie versuchte, von ihm abzurücken, doch ihre Glieder waren wie gelähmt. Einen weiteren Angriff würde sie nicht überstehen. Wusste er das nicht? Warum schnappte er nicht zu? Die Bewegungen seiner Hände wurden ruhiger. Nevaeh bemerkte, dass seine Finger lang und schlank waren und ein anderes Händepaar mit den gleichen Eigenschaften erschien vor ihren Augen. Elia. Nevaeh stöhnte auf, ein Stich fuhr ihr in die Seite. Elia hatte sie getäuscht und betrogen und im Stich gelassen. Er war ein Verbrecher. Warum ihr Gehirn ausgerechnet diesen Vergleich heranzog, verstand sie nicht.
    Sie wartete auf das Ende. Bilder von Dad und Noah zogen ihr durch den

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