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Blutsvermächtnis (German Edition)

Blutsvermächtnis (German Edition)

Titel: Blutsvermächtnis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Felsing
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Inneren.“
    Varela bedachte Crichton und Morrison mit intensiven Blicken. Mit dem Fuß trat er in Richtung des Butlers. Sand und Steinchen wirbelten hoch und flogen bis vor ihre Beine. „Der da, zu mir.“ Er winkte Crichton heran. „Wie ich sehe, Morrison, haben Sie sich auf wundersame Weise erholt. Um nicht zu sagen, verjüngt. Mein Kompliment.“ Er spuckte in den Sand und fixierte Elia. „Sagt eurem Lakaien, dass er seinen Arsch herbewegen soll.“
    Elias Gedanken rasten. Er sah sich gezwungen, Varelas Befehlen zu gehorchen. Zunächst. Der Zeitpunkt würde kommen, und sobald der Kerl auch nur den geringsten Fehler machte … er nickte Crichton zu und dieser trat gemessenen Schrittes auf den Coronel zu.
    „Gürtel“, lautete sein Befehl an die Blonde. Mit einem Arm langte sie in den Rucksack, zog einen Gürtel mit Sprengstoffpäckchen hervor und warf ihn Crichton vor die Füße. Eine Rolle Panzertape flog hinterher. „Umbinden und gut festkleben.“
    Machtlos verfolgte Elia, wie Crichton die Aufforderung befolgte.
    „Funktioniert über dieselbe Frequenz.“ Varela schob seinen Arm nach vorn und wedelte mit der Fernzündung.
    „Was haben Sie vor? Was soll das?“, stieß Morrison aus, erhielt jedoch anstelle einer Antwort nur einen verächtlichen Blick.
    Varela ging rückwärts zu einem abgeflachten Felsbrocken, rutschte mit dem Gesäß hinauf und ließ ein Bein baumeln. „Wir werden jetzt alle gemeinsam hineingehen und binnen einer Stunde mit der Mumie zurückkommen.“
    Die Blonde reichte ihm einen kleinen Sack, den Varela an seinem Gürtel einhakte. Er ließ den Riemen mit der Maschinenpistole von der Schulter rutschen und griff stattdessen nach einer kleineren Waffe.
    Auch vor Joshua auf dem Boden landeten Gürtel und Panzertape.
    Elia würde es nicht schaffen, Varela und die Blonde gleichzeitig zu überwältigen. Selbst seine übermenschliche Geschwindigkeit ließ es nicht zu, beiden die Zünder aus der Hand zu entwinden und sie zu sichern. Seine Gedanken überschlugen sich.
    „¡Arrea!“
    Varela schob ihn voran, Joshua und Noah folgten und hinter Crichton bildete die Blonde das Schlusslicht. Elia musste Zeit schinden und in der Dunkelheit der Höhle fiel es nicht auf, dass er nur langsam voranging. Varelas Taschenlampe beleuchtete nur wenige Yards und der Coronel schien nicht misstrauisch, dass sie sich nicht schneller bewegten.
    Ein nicht jugendfreier Fluch tobte ihm durch den Schädel. Es gab keinen Weg, Varela aufzuhalten. Nicht, solange dieser keinen Fehler beging. Elia konnte nur hoffen, dass sein Plan an irgendeiner Stelle eine Lücke aufwies, eine Ungenauigkeit.
    „Stehen bleiben.“
    Er schloss die Tür zu dem Tunnel.
    „Wo ist das Dienstmädchen?“
    „Zuletzt war sie in meinem Büro.“
    „Ruft sie oder führt uns dorthin.“
    Sie fanden Maria noch an Ort und Stelle. Sie stand wie von Medusas Anblick zu Stein verwandelt neben der Tür. Nur ihre knetenden Finger bewegten sich. Varela riss sie am Arm zu sich heran und drückte ihr die Pistole ins Genick. Marias Augen drohten ihr aus den Höhlen zu fallen.
    Der Coronel drängte sie zur Tür.
    „Ich gehe recht in der Annahme, dass es einen Weg zu der Grabkammer gibt? Vorwärts! Und denkt daran – die Zeit läuft.“ Er bewegte demonstrativ seinen Arm mit der Uhr am Gelenk. „Zehn Minuten sind bereits um. Deckt Euch mit Schaufeln und Hacken ein – nur zu.“ Er grinste und brüllte ein „¡Arrea!“ den zuvor ruhig gesprochenen Worten hinterher.

     
    Noahs Augen brannten wie seine Haut. Erstere vor Wut, Letztere vor Glut. Dankbar hatte er draußen zur Kenntnis genommen, dass sich Crichton so hinstellte, dass sein Schatten ihn traf, denn seine Arme und sein Oberkörper waren bereits knallrot. Sobald sie die Höhle betreten hatten, schüttelten Kältewellen seinen Oberkörper. Ein Sonnenbrand stellte allerdings wohl die harmloseste Verletzung dar, die er sich hier einholen konnte.
    Im Korridor schloss er geblendet die Augen, öffnete sie wieder und langsam gewöhnten sich seine Augen an das Licht. Er betrachtete Joshua von Kopf bis Fuß, wollte auf ihn zustürzen und ihn umarmen, doch eine drohende Gebärde von Nancy hielt ihn zurück. Mit dem Versuch, sich einzureden, dass er eine Fata Morgana vor sich gehabt hatte, als er Dad aus dem Gestrüpp treten sah oder die Sonne ihm einen Stich verpasst haben musste, hatte er auf dem Weg hierher das Verrücktspielen seiner Sinne erklärt. Er schluckte, vergeblich bemüht, seine rasenden

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