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Blutsvermächtnis (German Edition)

Blutsvermächtnis (German Edition)

Titel: Blutsvermächtnis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Felsing
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Träume erfüllen können. Glück bescheren für sich und andere, um wiederVertrauen in die Liebe und das Leben zu fassen. Aber die Splitter waren zu klein und hatten dennoch verheerende Kraft. Sie saßen wie Stachel in den Seelen der Frauen und vernichteten sie. Das haben wir nicht so erwartet – und es gibt unter den Göttern manche, die machen sich einen Spaß daraus, die Vorhersehungen durcheinanderzubringen. Es musste sich in einer Seele erst ein Trümmerstück finden, das groß genug war, in seiner Trägerin ausreichend Stärke hervorzubringen, um …“
    „Damit habt ihr nur Unglück gebracht.“
    „Es war so nicht geplant, geliebte Euphrosyne. Nevaeh!“
    Nevaeh. Heaven. Der Himmel hatte sogar ihren Namen vorherbestimmt.
    „Du hast die Kraft, die Wunden zu heilen. Du bist diejenige, in der sich das größte Stück deiner alten Seele wiederfindet, und damit verfügst du neben der Gabe der Dream Shaperinnen über einen Großteil deiner ehemaligen Kräfte. Das Auge des Himmels lässt dich in die Vergangenheit und in die Zukunft blicken.“
    „Ich beherrsche die Gaben nicht. Ich bin ein Mensch!“ Verzweiflung schlug über Nevaeh zusammen und Tränen rannen ihre Wangen hinab. Zahlreiche Fragen brannten ihr auf der Zunge.
    „Wie viele Frauen werden noch durch die Seelensplitter leiden?“
    Poseidons Augen verdunkelten sich. „Es gibt noch Millionen Splitter, die neue Seelen verderben können, Nevaeh. Aber sie werden heilen, wenn du zu deinem Selbst findest.“
    „Und woher wollt ihr das wissen? Wenn nicht mal die Götter in der Lage sind, das Schicksal zu steuern!“
    „Du wirst viele Schwestern haben und ihr werdet eure Aufgabe auf der Erde gemeinsam in Angriff nehmen.“
    Wollte sie das? Konnte sie das? Und was sollte das überhaupt sein?
    „Oh, es ist selbstverständlich dir überlassen, was du mit deinen Gaben anfängst. Du kannst sie nutzen, um gegen Hades, den Gott der Unterwelt, und seine immer stärker werdende Macht anzutreten oder selbst deinen Weg wählen.“
    „Das soll meine Bestimmung sein? Ich kann damit nichts anfangen.“
    „Das wirst du, sobald die Zeit gekommen ist.“
    Eine viel brennendere Frage als die um ihre Zukunft raubte Nevaeh den Atem aus der Kehle, ließ ihre Worte nur als Hauch über die Lippen fließen.
    „Was ist mit Elasippos?“
    „Das kann ich dir sagen, geliebte Nevaeh. Er erfuhr die Härte des himmlischen Gerichts. Atlantis fiel dem zum Opfer, Elasippos Existenz samt seiner Familie und seinem gesamten Volk.“
    Oh nein. Das hatte sie niemals gewollt. Ganz sicher nicht.
    „Verzeih ihm und an seiner Seite wirst du Erfüllung finden, deine Göttlichkeit zurückerlangen. Du kämpfst seit zwölf Jahrtausenden darum, dich wiederzufinden. Es ist Zeit, dass du die Kraft aufbringst. Gib nicht auf. Sei stark. Erweise dich als wahre Tochter des Zeus. Ihr habt beide lange genug gelitten.“
    Nevaeh taumelte, ihre Beine gaben nach und sie sank auf die Knie.
    „Ja, schon sagt mir gerührt dein Blick, mir sagt es die Träne:
    Euphrosyne, sie ist noch von dem Freunde gekannt
.
    Sieh, die Scheidende lieht durch W«ald und grauses Gebirge
,
    Sucht den wandernden Mann, ach! in der Ferne noch auf;
    Sucht den Lehrer, den Freund, den Vater, baket noch einmal
    Nach dem leichten Gerüst irdischer Freuden zurück.“ 22
    „Leuchte ihm auf dem finsteren Pfad zu seinem Selbst. Es ist an der Zeit, ihm den Weg zu bereiten. Und dir, mein Sternchen.“
    Nevaehs Herz teilte sich. Die eine Hälfte badete in uralter Liebe und innigem Sehnen. „Warum musste er so lange leiden?“ Sie fing die Edelsteine ihrer Tränen mit den Händen auf.
    „Kleines Menschlein.“ Poseidon streichelte ihr Haar. „Mag es für Menschen unbarmherzig klingen und eine grausame Strafe darstellen, zwölf Jahrtausende Buße zu tun. In den Augen der Götter ist das nicht mehr als ein Wimpernschlag.“ Er beugte sich zu ihr herab und küsste sie auf die Stirn. „Vielleicht zwei.“
    Die zweite Hälfte ihres Herzens wand sich, kämpfte gegen sauer schmeckende Wut, gegen salzige Perlen des Schmerzes, scharfe Verurteilung. In einer Stunde größter Not und Gefahr hatte Elia sie im Stich gelassen, ihr wie Euphrosyne die kalte Schulter gezeigt. Der Tag, die Stunde, die Minute, die sie vorausgeahnt hatte, in der sie die Bitterkeit und sämtliche Emotionen der Geschmacksnuancen seines Kusses zu schmecken bekommen würde, war gekommen und sie fühlte sich zu zerrissen, um eine Entscheidung zu treffen.
    Poseidon schwieg, und

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