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Bluttat

Bluttat

Titel: Bluttat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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hat auch einige ihrer Mandanten gevögelt. Sie wissen, mit was für Mandanten sie es zu tun hatte?«
    »Bedürftige.«
    »Mörder, Räuber, Drecksäcke. Stellen Sie sich das mal vor: Sie bleibt lange im Büro, um für einen Penner die Beine breitzumachen, während ich mich abstrample, um ihr den Lebensstil zu ermöglichen, an den sie gewöhnt ist. Ich hasste die Filmindustrie und blieb dabei, weil ich sie unbedingt beeindrucken wollte. Wissen Sie, wo wir uns kennen gelernt haben?«
    »Wo?«
    »Ihre Ermittlungen gehen nicht so weit zurück? Wir haben uns im Palisades Vista Country Club kennen gelernt, in dem ihre Familie Mitglied war und in dem ich als Handtuchträger arbeitete, um mein Studium zu finanzieren. Ich habe reiche Leute mit in Flaschen abgefülltem Wasser bespritzt, während sie sich in der Sonne drehten wie Hühnchen am Bratspieß. Ich hätte mir denken können, wie es kommen würde, als Sydney ihren reichen Freund im Speisesaal sitzen ließ, um es mit mir in einer Cabana zu treiben. Wir sind ab und zu miteinander ausgegangen, bis ich mein Examen machte und einen Job in der Poststelle der CAA bekam und sie überzeugte, mich zu heiraten.«
    »War es ihre Idee, dass Sie in die Filmindustrie gehen sollten?«, fragte ich.
    »Ich hatte einen Magister in Englisch, der ungefähr so nützlich ist wie ein zweiter Blinddarm. Es klang interessant, und ich war gut darin. Hauptsächlich hab ich es Sydneys wegen getan. Ich war verrückt nach ihr.« Er zupfte an seiner Schürze. »Ihr Vater hat mir den Job in der Poststelle verschafft, aber ich hab mir das Recht verdient zu bleiben. Hab wie ein Galeerensklave geschuftet und mich von den übelsten Leuten beschimpfen lassen, die Sie sich vorstellen können. Ich hab mehr produziert als all die Dilettanten von den Eliteunis, die es zum Spaß machten, bin schnell die Leiter raufgefallen und hab viel Geld verdient, während Sydney ihr Studium an der Uni beendete. Was das Studium betraf, war sie immer klug, Summa-Examen, dann legte sie eine Pause ein, um die Jungs zu bekommen, und wir sind alle nach Berkeley umgezogen, damit sie die Boalt Law School besuchen konnte. Ich blieb in L.A. und flog an den Wochenenden hoch, damit ich bei ihr und den Jungs sein konnte. Das waren Fixpunkte in meinem Terminkalender, die 16-Uhr-Maschine am Freitag nach Oakland, um den Nebel zu vermeiden, der Rückflug spät am Sonntag. Die Jungs haben sich eigentlich gut entwickelt. Sie können sie beide nicht ausstehen. Es dauerte nicht lange, bis die Ehe den Bach runterging - wir haben uns gegenseitig angeödet. Aber die Ehen in meinem Umkreis schienen auch nicht besser zu sein, also hab ich mir keine großen Gedanken gemacht.«
    »Bis zu dem Laborbericht«, sagte ich.
    »Der Laborbericht kam später. Was der ganzen Sache die Krone aufsetzte, war, dass ich sie dabei erwischte, wie sie es mit Daney trieb. In meinem Haus, in meinem Bett, während mein Bademantel und meine Hausschuhe auf dem Stuhl daneben lagen.« Er lachte. »Das totale Klischee. Ich hatte ein Meeting bei Fox TV, bei dem es um ein Drehbuch ging. Die debile Kuh, die es einberufen hatte, brach es schnell wieder ab, weil sie erfuhr, dass meine Demographie nicht richtig lag. Das heißt, meine Projekte waren für eine Zielgruppe mit einem IQ gedacht, der höher als der einer Gurke war. Ich hatte mit einem längeren Meeting gerechnet und den Autor mitgebracht, den armen Schwachkopf. Also bin ich nach zehn Minuten wieder draußen, meine Stimmung ist nicht die allerbeste, und ich beschließe, nach Hause zu gehen und ein bisschen zu schwimmen und in der funkelnagelneuen Sauna zu schwitzen, die ich hab einbauen lassen. Als ich zur Tür reinkomme, höre ich von oben Stöhnen und Ächzen und gehe ins Schlafzimmer - das ich gerade für ein Vermögen hatte neu einrichten lassen, ich kann Ihnen sagen, unser Haus in Brentwood war vom Feinsten. Die Tür steht weit offen, und Sydney und dieser Pisser machen die Ziege mit den zwei Köpfen.«
    Seine Stimme war so laut geworden, dass Passanten zu uns herüberschauten. Er strich seine Schürze glatt und ließ die Knöchel knacken. »Ich schreie, Sydney öffnet die Augen. Dann schließt sie sie wieder und macht weiter . Ich laufe hin und schlage Daney auf den Rücken und in den Nacken, und er will runter von ihr, aber sie hat ihn zwischen ihren Beinen eingeklemmt. Ich haue ihm auf den Rücken, auf den Kopf, überallhin, wo ich einen Faustschlag landen kann, und er versucht sich krampfhaft freizustrampeln, aber

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