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Bluttat

Bluttat

Titel: Bluttat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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nichts davon mitbekommt, stimmt’s?«
    »Beth sagt, es mache Drew große Freude, Dinge vor Cherish geheim zu halten. Von kleinen Dingen, wie heimlich Donuts zu essen, bis hin dazu, dass er sie mit der Drecksarbeit sitzen lässt, während er mit seinen ›Assistentinnen‹ unterwegs ist.«
    »Okay«, sagte er, »vielleicht hat das eine Weile funktioniert, aber schließlich ist sie doch dahintergekommen.«
    »Und hat angefangen, mit Barney Malley zu schlafen.«
    »Ihre eigene Art zu sündigen.«
    »Wie kam Daneys Geldgier bei Demchuk ins Spiel?«, fragte ich.
    »Er machte eine Zeit lang Andeutungen, dass er ein Stück vom Kuchen bekommen sollte. Demchuk hat ihm Geld geliehen, um ihn hinzuhalten - kleine Beträge, die er nie zurückzahlte, sie schätzt, drei-, viertausend insgesamt. Seit kurzem ist er allerdings penetranter geworden. Hat einfach unverblümt nach seinem Anteil gefragt. Nachdrücklich darauf hingewiesen, dass von ihm die meisten ›Überweisungen‹ kommen. Hat durchblicken lassen, dass er anderswo hingehen könnte. Demchuk ist nicht der Typ, der gerne teilt. Und Daneys Timing hätte nicht schlechter sein können, weil Demchuk bereit ist, sich zur Ruhe zu setzen, und die Klinik verkaufen will. Sie hatte sich überlegt, ihn mit einer Leck-mich-doch-Zahlung abzufinden. Ich hab ihr gesagt, dass es nicht leicht sein würde, den Laden zu verkaufen, wenn die bösen Geschichten über Daney publik werden. Ich hab es so klingen lassen, als stünde das unmittelbar bevor. Demchuk versuchte, gelassen zu bleiben, aber ich konnte sehen, dass ich sie beeindruckt hatte. Deshalb war sie bereit, ihn in die Pfanne zu hauen. Indem sie mir den abgetriebenen Fötus von Valerie Quezada aushändigte.«
    »Sie hebt die auf?«
    »Nein, sie wirft sie hinter der Klinik in den Müll, was ein Verstoß gegen die Hygienevorschriften ist. Ich hab sie ihn wieder rausfischen und in Trockeneis packen lassen, und dann hab ich ihn zum Gerichtsmediziner gebracht, wo er zusammen mit Kristal Malleys Gewebeproben gelagert wird. Und da bin ich jetzt und atme den Duft der Verwesung und trinke County-Kaffee. Zu meiner DNS-Anforderung habe ich bislang keine Rückmeldung, aber jetzt sieht es so aus, als hätte ich noch ein anderes Päckchen an Cellmark zu schicken. Wenn wir Daneys DNS im Fötus feststellen, hab ich ein Geschenk für die Abteilung Sexualverbrechen an Jugendlichen, die Downtown gerade die Arbeit aufgenommen hat.«
    »Willst du sie einschalten?«
    »Noch nicht«, sagte er. »Erst wenn ich in der Mordsache mehr gegen Daney in der Hand habe. Aber die Pädophilie-Geschichte könnte sich als gutes Druckmittel erweisen.«
    »Wie lange kannst du damit noch hinterm Berg halten?«
    »Dass acht Mädchen in der Galton Street wohnen, beeinträchtigt meine Nachtruhe, aber ich kann es nicht riskieren, die Sache zu vermasseln, indem ich ohne Beweise irgendwelche Schritte unternehme. Erster Punkt der Tagesordnung ist: DNS-Material von Daney in die Finger zu kriegen. Irgendwelche Vorschläge, wie man das bewerkstelligen könnte?«
    »Triff eine Verabredung mit ihm, indem du ihm um den Bart gehst. Du hast einen Verdacht gegen Barnett Malley ernst genommen, aber Malley lässt sich nicht in die Karten schauen; frag ihn, ob er irgendwelche anderen Vorschläge hat.«
    »Der Teil trifft zu. Ich ermittle immer noch gegen Malley und finde absolut nicht das Geringste. Okay, ein Gespräch unter sechs Augen mit dem Dynamischen Drew. Und dann? Sollen wir seine Zahnbürste für die Probe klauen?«
    »Das ist der einfache Teil«, sagte ich. »Er mag Donuts.«

36
    Am nächsten Morgen regnete es, und die Temperaturen gingen auf fünfzehn Grad zurück. Letztendlich sprach L.A. doch für den Winter vor. Als Milo um zehn den zivilen Einsatzwagen auf dem Parkplatz des Dipsy Donut abstellte, hatte der Regen aufgehört, und der Vanowen Boulevard roch nach feuchter Wäsche.
    Drew Daney war schon da und trank an demselben Aluminiumtisch Kaffee. Exakt die Position, die er beim ersten Mal eingenommen hatte - ein Mann mit festen Gewohnheiten.
    Er hatte eine Dreivierteljacke aus braunem Kord an, und unter dem Hintern seiner Jeans hatte er eine Zeitung ausgebreitet, um die Feuchtigkeit der Bank aufzusaugen. Als er uns sah, lächelte er und winkte.
    Ein warmes Lächeln. Es zog einen silbernen Stoppelbart auseinander. Seine Augen bekamen Lachfältchen.
    Dies war das Gesicht des Bösen. Er hätte als Dressman für einen Werkzeugkatalog arbeiten können.
    Milo schüttelte seine Hand,

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