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Bluttat

Bluttat

Titel: Bluttat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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Anzeigetafel korrekt ist.«
    »Du bist am Flughafen?«
    »Ich finde es toll hier. Eine Schlange von zwei Stunden an der Gepäckkontrolle, die von Kretins vorgenommen wurde. Ich musste meine Schuhe ausziehen, sie haben mein Handgepäck durcheinandergebracht und mich gefilzt. In der Zwischenzeit sind alle anderen, einschließlich eines Typen, der Osamas Zwillingsbruder hätte sein können, locker durchgesegelt.«
    »Muss an deinem gefährlichen Auftreten liegen.«
    »Wenn sie nur wüssten.«
    Detective Judy Weisvogel rief an dem Tag nicht an, aber als ich am nächsten Morgen vom Joggen zurückkam, fand ich eine Nachricht von meinem Telefonservice vor. Ich hatte gehofft, es wäre Allison. Sagte mir dann, dass Allison alle Hände voll zu tun hätte und mir ein bisschen Arbeit vielleicht auch guttäte.
    Ich erreichte Weisvogel an ihrem Schreibtisch.
    »Vielen Dank für Ihren Rückruf, Dr. Delaware. Sind Sie immer noch bereit?«
    »Bin ich.«
    »Soweit wir sehen, hatten Sie Recht. Er hat nur Valerie und Monica Strunk missbraucht. Valerie will nicht mit Ihnen reden, aber Monica scheint nichts dagegen zu haben. Sie wären eher in der Lage, das zu beurteilen, aber sie scheint mir furchtbar einfältig zu sein, nahezu geistig zurückgeblieben. Vielleicht ist es auch ein seelischer Schock.«
    »Das könnte hinkommen«, erwiderte ich. »Valerie war seine Nummer eins. Monica wurde nur als Ersatz hinzugenommen.«
    »Der Dreckskerl«, sagte sie. »Ich kann nicht behaupten, dass mir das, was mit ihm passiert ist, schlaflose Nächte bereitet.«
    »Wie hat Valerie die Nachricht aufgenommen?«
    »Sie weiß es noch nicht. Ich wusste nicht, ob ich es ihr sagen sollte - sie redet ja immer noch von ihm, als wäre er der Messias. Verdammtes Stockholm-Syndrom. Was meinen Sie?«
    »Finden Sie jemanden für sie, zu dem sie eine Art Beziehung hat, und fragen Sie ihn.«
    »Gute Idee. Sie hat keine Verwandten, von ein paar entfernten Onkeln und Tanten abgesehen, die nichts mit ihr zu tun haben wollen.«
    »Armes Kind«, sagte ich.
    »Die haben’s alle nicht leicht. Wann können Sie anfangen?«
    »Ich komme morgen vorbei.«
    »Großartig. Wir haben die Fürsorge eingeschaltet, und alle Mädchen sind in einem Jugendheim untergebracht worden. Geführt wird es von einer Pfingstkirche, aber die Verantwortlichen dort schreien und tanzen nicht im Gottesdienst, und von früheren Erfahrungen weiß ich, dass sie völlig in Ordnung sind.«
    Sie gab mir eine Adresse in der Sixth Street.
    »Um zehn bin ich da«, sagte ich.
    »Noch mal vielen Dank, Doktor. Was ihre langfristige Unterbringung angeht, greifen wir gerne auf Ihre Vorschläge zurück. Das Heim ist gut, aber es ist nichts auf lange Sicht. Und ich sehe nicht, wie wir sie zu neuen Pflegeeltern schicken können, ohne die wirklich sorgfältig unter die Lupe zu nehmen.« Sie lachte. »Jetzt rede ich wie eine Sozialarbeiterin.«
    »Gehört alles zum Job.«
    »Wenn man es nicht außen vor lässt«, sagte sie. »Und so weit bin ich noch nicht.«

46
    An diesem Abend rief Allison an. »Ich bin im Auto, zehn Minuten von dir entfernt. Kann ich vorbeikommen?«
    »Natürlich.«
    Ich ließ die Haustür offen. Sieben Minuten später schlenderte sie herein.
    Make-up, Schmuck, Haare offen und glänzend. Elegante weiße Seidenbluse, die sie in eine burgunderrote Hose gesteckt hatte. Wildledersandalen im gleichen Farbton mit kleinen Rheinkiesel-Schleifen. Winzige Goldkettchen quer über ihrem Spann.
    Sie nahm mein Gesicht in beide Hände und küsste mich auf die Lippen, aber der Kuss dauerte nicht lange.
    Wir setzten uns nebeneinander ins Wohnzimmer, Oberschenkel an Oberschenkel. Ich hielt ihre Hand. Sie berührte mein Knie.
    »Es kommt mir vor, als wäre es eine Ewigkeit her«, sagte sie. »Dass wir Spaß hatten.«
    »Es ist eine Ewigkeit her.«
    »Ich hab von Drew Daney gehört. Es kam in den Nachrichten - irgendwas mit dem Sepulveda-Stausee. Nicht viele Details.«
    »Möchtest du Details hören?«
    »Eigentlich nicht. Geht’s dir gut?«
    »Prima. Und dir?«
    »Mir auch.« Ihre Augen sahen müde aus.
    »Was ist los?«
    »Ich wünschte, ich könnte für ein bisschen Spaß sorgen, Alex, aber in zwei Tagen muss ich nach Connecticut. Grandma ist gefallen und hat sich die Hüfte gebrochen, und Wes sagt, der Unfall scheint sie auch geistig in Mitleidenschaft gezogen zu haben, sie ist nicht mehr wiederzuerkennen. Ich würde schon heute Abend in den Flieger steigen, aber ich muss mich auch noch um Beth kümmern. Es geht

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