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Blutzeichen: Deadly Sins 2 - Roman (German Edition)

Blutzeichen: Deadly Sins 2 - Roman (German Edition)

Titel: Blutzeichen: Deadly Sins 2 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allison Brennan
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Noch dazu Fantasien, die er niemals ausleben würde, weil sie illegal waren oder er nie eine Frau dazu bringen würde, das mitzumachen.
    Mitmachen? Warum fragen? Nimm dir einfach, was du willst! Nimm es!
    Die rote Ampel vor ihm hatte er fast übersehen, rammte den Fuß auf die Bremse und schaffte es gerade noch, nicht die beiden Teenager zu überfahren, die bereits die Straße überquerten. Grant registrierte nur vage, wie ihm der Kleinere von beiden den Stinkefinger zeigte, denn er war wie erstarrt und in Gedanken ganz woanders. In seinem ganzen Leben hatte er keine Frau vergewaltigt, nicht einmal annähernd, bis letzte Nacht. Und das war Julie gewesen, seine Julie. Es war eine Vergewaltigung gewesen, grob, rücksichtslos. Ihm war völlig egal gewesen, was sie empfand, ob es für sie angenehm war, hatte sich einfach genommen, was er brauchte. Bei dem Gedanken, wie nahe dran er gewesen war, eine Frau zu nötigen – und das völlig reuelos –, brach ihm der Schweiß aus, und er zitterte.
    Er senkte seinen Kopf auf das Lenkrad. Irgendetwas stimmte mit ihm nicht. Er war krank. Vielleicht hatte er Fieber oder halluzinierte. Das hätte seine perversen Gedanken erklärt.
    Hinter ihm wurde wild gehupt. Er schrak hoch und blickte sich um. Die Ampel war grün. Eilig fuhr er über die Kreuzung und dann rechts ran. Sein Atem ging schwer. Er musste sich zusammennehmen. Dieses Unwohlsein, der Schmerz, die Migräne, die Visionen von seiner ersten Liebe, von den Nutten, von Julie und von Moira O’Donnell – das war nicht er.
    Grant lehnte seinen Kopf wieder auf das Steuer und kon zentrierte seine Willenskraft darauf, diesen Schmerz zu stoppen. Sein Penis war immer noch hart und tat weh. Er versuchte, sich anders hinzusetzen, was nur seine Migräne verschlimmerte.
    Nach Hause. Er musste nach Hause und das ausschlafen … was immer es war. Aber er sollte Moira treffen in … das Ziffernblatt auf seiner Uhr verschwamm. Schon zwei. Er war zu spät.
    Was, wenn Julie in ernsten Schwierigkeiten steckte? Die Vorstellung, dass sie auf ähnlich entsetzliche, grausame Weise sterben könnte wie Nadine, war so beklemmend, dass ihm fast die Luft wegblieb. Er wollte sie nicht so verlieren, wollte nicht mitansehen, wie sie sich das Haar ausriss, vor ihm austickte und um sich schlug, bis sie von einem Bus überrollt wurde.
    Er rief sie an. Vielleicht konnte er mit ihr reden und zu ihr in die Wohnung kommen. Er konnte nicht ins Palomar gehen, solange er sich so fühlte.
    Beim dritten Klingeln wollte er schon auflegen, als sie sich meldete. »Grant.«
    Das war nicht Julies Stimme. »Wer ist da?«
    »Wendy. Julie ist ziemlich sauer auf dich. Sie will nicht mit dir sprechen.«
    Säure brodelte in seinem Magen. Er hatte es gewusst! Er hatte sie verletzt, auch wenn sie es geleugnet hatte.
    »Bitte, gib sie mir! Ich muss mit ihr reden.«
    »Sie arbeitet. Lass sie in Ruhe!«
    »Verdammt, gib sie mir!«
    Wendy legte auf. Sie legte einfach auf?
    Aber wenigstens wusste Grant jetzt, dass Julie im Club war. Er konnte hinfahren und mit ihr reden.
    Sein Polizisteninstinkt sagte ihm, dass irgendetwas nicht stimmte. Die Toten, die alle in Beziehung zueinander standen, die anderen, die alle mit ihnen zu tun gehabt hatten. Ausge nommen George Erickson, doch dessen Ehefrau kannte Wendy Donovan. Die Fotos. Womit das Ganze …
    Sein Kopf explodierte unter einer neuen Schmerzwelle. Die Indizien lagen glasklar vor ihm. Er fühlte sie, konnte sie jedoch nicht zusammenfügen.
    Grant betrachtete sein Spiegelbild im Rückspiegel. Seine Augen waren blutunterlaufen, als hätte er die letzte Nacht durch gesoffen. Sein Gesicht war gräulich und eingefallen, sein hellbraunes Haar dunkel vor Schweiß.
    Das Handy vibrierte. Es war Moira O’Donnell. Er wollte nicht mit ihr reden, aber, verflucht, er hätte schon vor fünf Minuten im Palomar sein sollen!
    »Nelson«, meldete er sich.
    »Unterwegs?«
    »Ich bin spät dran. Wir können das morgen nachholen.«
    »Ich habe Informationen, die Sie brauchen. Geben Sie mir nur zehn Minuten.«
    Er wollte das nicht. »Na gut, aber ich muss noch woanders vorbeifahren. Kann eine Stunde dauern.« Er drückte den Knopf, ehe sie widersprechen konnte.
    »Zuerst muss ich Julie finden«, murmelte er vor sich hin.
    Ohne hinzusehen, startete er den Motor und bog in den Verkehr ein. Die Fahrer, die er beinahe gerammt hätte, hupten erbost, was Grant nicht beachtete. Er würde mit Julie sprechen, und allein dieser Gedanke linderte seine mörderischen

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