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Blutzeichen: Deadly Sins 2 - Roman (German Edition)

Blutzeichen: Deadly Sins 2 - Roman (German Edition)

Titel: Blutzeichen: Deadly Sins 2 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allison Brennan
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Kelch wiederzukriegen. Ich …«
    Nicole wirbelte herum. »Was? Du … wer … Ich wusste es!«
    »Dass du eine Soziopathin bist? Nein, die ist wohl eher deine Schwester. Tja, anscheinend liegt das in den Donovan-Genen.«
    »Du bist immer noch eine Hexe, das versteckst du nur gut.«
    »Nein«, widersprach Moira, »ich bin keine Hexe. Ich rufe keine Dämonen an oder belege andere mit Zaubern. Was ich weiß, verdanke ich einer höheren Macht.«
    Nicole prustete vor Lachen. »Oh, oh!« Sie konnte nicht sprechen, denn es machte sie geradezu hysterisch, dass Moira andeutete, Gott hätte etwas mit ihren Fähigkeiten zu tun.
    Zuerst ärgerte Moira sich über Nicoles Reaktion. Dann aber wurde ihr klar, dass sie Nicoles schrägen Humor für sich nut zen konnte. Sie stemmte sich mühsam in eine sitzende Position hoch, die gefesselten Hände hinter sich. Tränen liefen Nicole über die Wangen, machten ihre Sicht verschwommen, und Moira zurrte hektisch an ihren Fesseln.
    »Das ist so ein Quark!«, kicherte Nicole und wischte sich die Augen trocken.
    Moira wurde sauer. »Wie bitte? Du rufst Dämonen, glaubst aber nicht an Gott?«
    »Ach, der ist sicher irgendwo. Aber interessiert ihn, was hier läuft? Nein. Und selbst wenn, was hat das mit mir zu tun? Die Macht, die ich durch meine Kontakte nach unten gewinne, übertrifft alles, was passieren könnte, weil ein weit entfernter Gott ach so traurig ist.«
    Nicole sah sie an, schüttelte den Kopf und sagte: »Du nimmst doch nicht allen Ernstes an, im Himmel würde sich irgendjemand für dich interessieren – nach allem, was du gemacht hast!?«
    Innerlich krümmte Moira sich vor Schuldgefühlen. Sie hatte so viele Menschen verletzt, wie sollte ihr vergeben werden? Wer könnte sie jemals lieben?
    Wieder schloss sie die Augen und stellte sich Rafe vor, den Mann, der ihr versteinertes Herz aufgemeißelt hatte. Der Mann, um dessentwillen sie überleben wollte, auch nachdem diese Schlacht vorbei war. Der Mann, der sie auf ein Morgen hoffen ließ.
    Wie konnte Rafe sie lieben?
    Gott hat dir bereits vergeben, aber du dir selbst noch nicht.
    Moira riss die Augen auf. Das war Pater Philips Stimme, hell und klar, obwohl er nicht hier war. Sie hörte ihn! Er war gestorben, weil er nach Santa Louisa gekommen war, um sie zu retten und ihnen allen eine Chance zu geben, das Böse zu bekämpfen, das Fiona in die Welt rief. Moira durfte ihn nicht enttäuschen!
    Sie arbeitete weiter an ihren Fesseln.
    Nicole seufzte. »Ich sehe, was du machst, Moira, und es ist zwecklos.«
    Sie kam zu der Geisterfalle hinüber und bückte sich, um Moiras Fesseln strammer zu ziehen.
    Blitzschnell lehnte Moira sich nach hinten, trat Nicole gegen die Brust und sprang auf. Ihr Gleichgewicht war beeinträchtigt, weil ihre Hände nach wie vor auf dem Rücken zusammengebunden waren. Rückwärts stolpernd wand sie ihre Arme aus dem gelockerten Tau, und es fiel zu Boden.
    »Ich will dich nicht umbringen«, stellte sie klar.
    Doch Nicole stürmte schon mit dem Athame in der Hand auf sie zu. Von dem Schnitt in ihrem Arm wusste Moira, dass der Zeremoniendolch sehr scharf war. Sie drehte sich weg, konnte aber nicht verhindern, dass die Klingenspitze sie an der Schulter erwischte.
    Sie sprang aus dem Weg und rannte zu ihrer Jacke in der Zimmerecke. Zwar waren ihre Dolche nicht mehr da, aber sie hatte noch ein Ass im Ärmel: die Teufelsschellen. Hierbei handelte es sich um eine dünne Bleikette, mit der man gewöhnlich Besessene fixierte, damit sie sich während des Exorzismus nicht verletzten. Hier und jetzt hatte Moira eine andere Verwendung für sie.
    Nicole stockte kurz und lachte wieder, nun jedoch weniger prustend. »Denkst du, dass du mir etwas tun kannst?«
    Sie stimmte einen Singsang an, und Moira fragte sich, wer mit der Geisterfalle gerufen werden sollte.
    »Wo ist Fiona?«, fragte Moira, obwohl ihr bewusst war, dass sie schnellstens weglaufen sollte. Weglaufen, einen Wagen aufbrechen und zu Jacksons Kirche rasen. Aber vorher musste sie es wissen. »Wo hat sie sich verkrochen?«
    »Warte ein paar Stunden, dann bringe ich dich zu ihr, und du kannst sie persönlich fragen.«
    Ein verlockendes Angebot. Moira hatte keine Ahnung, wo Fiona sich versteckte, Nicole schon oder würde es zumindest herausfinden. Könnte Moira sich einen Plan überlegen, der sie nahe genug an Fiona heranbrachte, um diesem Wahnsinn ein Ende zu setzen …
    Aber ihr fehlte die Zeit. Leben standen auf dem Spiel, und Rafe brauchte sie.
    »Ominae ominae de

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