Blutzeichen: Deadly Sins 2 - Roman (German Edition)
herumzuspielen.«
»Sie haben ihn umgebracht!«, schrie Nina und wollte sich auf Pam stürzen.
»Nina!«, brüllte Rafe, der versuchte, sich von der Wand abzustemmen. Leider war der Dämon zu stark und hielt ihn dort fest. Rafe begann mit einem Exorzismus, hatte aber seine liebe Not, die Worte zu sprechen, weil ihm der Brustkorb zusammengedrückt wurde.
Aus dem Augenwinkel sah er, wie Jeff sich an den Dämon heranschlich. Rafe wollte ihm zurufen, doch der Dämon drehte sich schon langsam zu ihm, als Jeff seinen Taser zog. Dem Dämon war deutlich anzusehen, dass er Jeff töten wollte – und auch würde, wenn er erst einmal Grants Antwort hatte. Bis dahin brauchte er Grants Wohlwollen, und dessen Partner umzubringen, würde ihm nicht helfen.
Statt Jeff das Genick zu brechen, feuerte er einen Energiestrahl auf ihn ab, sodass Jeffs Elektroschocker sich gegen ihn selbst richtete. Zuckend fiel der Polizist zu Boden und schlug mit dem Kopf an die Kante einer Kirchenbank. Als die Zuckungen aufhörten, rührte er sich nicht mehr.
Grant starrte ihn entgeistert an. Der Dämon behauptete: »Es geht ihm gut. Und das bleibt auch so, wenn du mir sagst, dass du mich willst.«
»Nein!«, schrie Rafe so laut er konnte.
Der Dämon kniete vor dem Kreis und säuselte sehr verführerisch: »Du leidest, Grant, das sehe ich. Ich kann dir helfen. Du liebst diesen Körper.« Er strich mit den Händen über Julies dünnes Kleid. »Du verzehrst dich nach Befriedigung. Ich sehe, wie sehr du schwitzt. Warum verweigerst du dir die Ekstase? Warum verweigerst du dir überhaupt etwas? Du willst mich! Du brauchst mich!«
»Julie«, raunte Grant gequält. Seine Kleidung war klamm vor Schweiß, seine Augen wirkten glasig, wie betrunken. Er rang mit seinem Drang, mit demselben primitiven Drang, der Kent Galion dazu gebracht hatte, eine Frau zu vergewaltigen und zu töten und über eine andere herzufallen. Aber Grant verlor den Kampf. Rafe wollte ihn warnen, brachte jedoch keinen Ton heraus. Er bekam kaum noch Luft.
»Ich will dich!«, brüllte Grant.
Wendy lachte.
Nina stieß Pam beiseite und schrie: »Nein, Grant!«
Ohne hinzusehen, katapultierte der Dämon Nina neben Rafe an die Wand.
»Ich schätze, ich gewinne.« Wendy lachte immer noch, als sie durch die Kirche schritt. Sie näherte sich dem Altar und murmelte Unverständliches vor sich hin.
Dann lächelte sie. »Hier ist er. Ich wusste es doch!«
Sie hob den Kelch hoch und ging zu Grant. Vor ihm stellte sie das satanische Gefäß auf den Boden und hielt ihre Hände in die Höhe.
»Lasset die Spiele beginnen!«
DREIUNDDREISSIG
A ls Moira bei der Grace-Harvest-Kirche ankam, waren die Türen versiegelt – nicht verschlossen, sondern mit einem über natürlichen Siegel versehen. Schwach drang dämonischer Schwefelgestank durch die Ritzen des alten Gemäuers.
»Verdammt!« Moira sah zum Himmel hinauf, den der Sonnenuntergang rot, rosa, orange und lila färbte. Für einen Moment, einen Sekundenbruchteil nur, war sie von der majestätischen Schönheit fasziniert. Wie lebendig und hoffnungsvoll sie war! Dann sagte Moira: »Ich könnte hier unten ein bisschen Hilfe gebrauchen.«
Sie schob ihre Enttäuschung und ihre Angst beiseite und konzentrierte sich auf das Böse innerhalb dieser Mauern. Rafe war drinnen, und sie würde ihn nicht sterben lassen! Auch niemanden sonst. Sie lief einmal um die Kirche herum, suchte nach einem Weg hinein und kollidierte mit Jackson Moreno, der nass und voller Schlamm war.
Du hast mir letzte Nacht etwas weggenommen. Das will ich wiederhaben.
Bei Galion hatte Moira gedacht, dass Wendy von dem Kelch sprach, aber hatte sie diesen nicht extra erwähnt? Jackson war mi nutenlang allein gewesen, während Rafe und Moira in Wendys Altarraum einbrachen. Was hatte er während dieser Zeit getan?
»Jackson …«, begann sie, fragte jedoch nicht, denn das musste warten.
»Sie haben die Türen versiegelt. Ich habe ein Kellerfenster eingeschlagen.«
»Dann muss ich dadurch rein. Zeigen Sie mir, wo!«
»Ich habe die umgekehrte Falle noch nicht ganz fertig.«
»Zeigen Sie mir, wo ich reinkomme, und machen Sie sie dann fertig! Die da drin stecken in Schwierigkeiten. Nicole will ihre Schwester reinlegen. Wenn der Dämon es schafft, Grant zu töten, sterben alle. Ich muss das verhindern!« Ganz zu schweigen davon, dass der Dämon Wollust freikäme – wieder einmal.
Jackson führte sie auf die Rückseite der Kirche, wo sich eine schmale Kellerluke befand. »Seien Sie
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