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Blutzeichen: Deadly Sins 2 - Roman (German Edition)

Blutzeichen: Deadly Sins 2 - Roman (German Edition)

Titel: Blutzeichen: Deadly Sins 2 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allison Brennan
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soll!«
    »Noch nicht. Aber du weißt ebenso gut wie ich, dass die Zeit kommen wird, da eine Entscheidung unvermeidbar ist. Jeder von uns, der sich … auf jemanden einließ, musste sich über kurz oder lang zwischen dem Orden und dem Privatleben entscheiden. Das war nie angenehm, und für gewöhnlich endet es tödlich.«
    »Das brauchst du mir nicht zu erklären«, gab Anthony erzürnt zurück. »Bevor Peter getötet wurde, war er mein Bruder.«
    »Ja, Peter. Er war nicht nur dein, sondern unser aller Bruder. Doch deine Zuneigung zu ihm trübte deine Urteilskraft, genau wie deine Zuneigung zu Raphael sie jetzt trübt.«
    »Was soll das heißen?«
    »Es heißt, dass du blind bist, was Raphael angeht. Wir wissen nicht, was in dem Krankenhaus mit ihm geschehen ist, was diese Hexer mit ihm gemacht haben könnten oder was er jetzt tut. Sieh dir an, was in den letzten zwei Wochen passiert ist – objektiv, nicht durch die rosa Brille –, und du wirst erkennen, dass er auf einem schmalen Grat balanciert. Ich weiß nicht, in welche Richtung er fallen wird, aber fallen wird er, und er wird andere mit sich reißen.«
    Anthony schlug mit seiner Faust auf das Lenkrad. »Es ist ihre Schuld!«
    Ricos Magen zog sich zusammen. Er durfte Anthony nicht einweihen, noch nicht. Aber bald müsste er es erfahren. »Ich verstehe deine Feindseligkeit Moira gegenüber, doch sie ist unverzichtbar für unsere Mission. Ohne sie können wir weder Fiona schlagen noch die Conoscenza zerstören.«
    »So gut ist sie nicht.«
    Rico hätte Anthony widersprochen, nur war es zwecklos. »Es gibt Dinge, die wir zu diesem Zeitpunkt nicht vollständig durchschauen. Deshalb forschen wir unermüdlich weiter. Und dein Treffen mit Dr. Lieber ist wichtig, um unsere Wissenslücken zu schließen.«
    »Wonach forschen wir? Es wäre hilfreich, wenn du mich auf dem Laufenden hieltest.«
    »Ich würde dir alles erzählen, was ich weiß, Anthony, nur könnte es deine Urteilskraft beeinträchtigen. Und ich möchte nicht, dass du mit festen Vorstellungen zu dem Gespräch gehst. Von Italien aus fliegst du nach Olivet. Dort treffen wir uns und stimmen unsere Informationen ab. Ich muss noch einiges erledigen, aber bis du wieder in den Staaten bist, habe ich Antworten für dich.«
    »Geht es bei dem, was du ›erledigen‹ musst, um Moiras Blut?«
    »Ja«, antwortete er schlicht.
    Anthony erwartete mehr, doch Rico schwieg.
    »Ich muss los, sonst verpasse ich meinen Flug«, sagte Anthony schließlich.
    »Sei vorsichtig, Anthony! Wir leben in gefährlichen Zeiten.«
    Rico nahm den Tabernakel und sah Anthony nach, als er wegfuhr. Zu schnell, weil er verärgert war.
    Anthonys Wut war schon immer sein wunder Punkt ge wesen.
    Rico ging zu seiner Maschine. Dort sicherte er den Dämon in seinem Gefängnis, das spirituell verstärkt war, um eine Flucht zu verhindern. Dennoch zerrte der Flug allein mit dem Dämon selbst an Ricos Nerven.
    Aber er tat immer das Notwendige – egal, wie hoch das Risiko oder der Preis war.

SECHS

    M oira war noch nie in einer Leichenhalle gewesen.
    Sie hatte Tote gesehen, jedoch nie miterlebt, was mit ihnen geschah, nachdem sie gestorben waren.
    Und irgendwie wollte sie es auch nicht wissen – okay, sie wollte es definitiv nicht wissen.
    Dieses Problem schien Skye nicht zu haben. Moira war zwischen Reihen von Toten in einem sehr kalten, sehr gro ßen, sehr sterilen Raum der Gerichtsmedizin von Los Angeles hindurchgegangen, einer zierlichen Schwarzen mit einem Nasenring folgend, die sich als Fern vorgestellt hatte. Fern Irgendwas. Die Atmosphäre war so beklemmend gewesen, dass Moira sich nicht einmal mehr an den Nachnamen erinnerte, den die junge Frau genannt hatte. Diesen höhlenartigen Raum hatte Fern als die Gruft bezeichnet, und allein dieses Wort reichte schon, um Moira hochgradig nervös zu machen. Tote lagen unter weißen Laken in Dreierreihen übereinander; mittels Knopfdruck ließen sich die Bahren nach unten oder oben fahren.
    »Ich will später verbrannt werden«, sagte Moira unver mittelt.
    Fern grinste ihr zu. »Wahrscheinlich wandert Ihre Leiche trotzdem zuerst durch die Gerichtsmedizin.«
    »Super!« Sie rang sich ein Lächeln ab, das sich allerdings komisch anfühlte und Skyes Blick nach auch komisch aussah. Der Sheriff beäugte sie mit einer Mischung aus Sorge und Verwunderung. Moira hörte beinahe, was Sky dachte: Du bist fast draufgegangen, als du einem Dämon entgegengetreten bist, aber bei ein paar Toten flippst du aus?
    Moira

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