Blutzeichen: Deadly Sins 2 - Roman (German Edition)
hat.«
Skye musste an sich halten, um nicht den Kopf einzuziehen. Wie oft hatte sie Moira gesagt, dass die Waffe Probleme machen könnte? Aber Moira war stur, und sie fühlte sich ja vollkommen zu Recht bedroht. Deshalb hatte Skye ihr in ihrer Eigenschaft als Sheriff angeboten, ihr eine Erlaubnis zu besorgen, nur weigerte Moira sich, ihre Fingerabdrücke registrieren zu lassen. »Ich füttere meine Fingerabdrücke nicht in euer System!«, hatte sie bockig erklärt.
»Du könntest ausgewiesen oder ins Gefängnis gesteckt werden, wenn man dich ohne Erlaubnis erwischt.«
»Darauf lasse ich es ankommen.« Und so fort …
»Ich denke«, begann Skye nun.
Nelson fiel ihr sofort ins Wort. »Ich arbeite ununterbrochen, seit ich heute Morgen um sieben zu einem möglichen Mord gerufen wurde, der eventuell kein Mord ist. Zehn Stun den, in denen ich ein Sandwich im Gehen gegessen und so wenig Koffein gekriegt habe, dass es nicht mal eine Ratte wachhalten würde! Heute Abend fängt offiziell mein freies Wochenende an, und ich weiß jetzt schon, dass ich die nächsten achtundvierzig Stunden durchackern darf, weil mir eine hochrangige Behördenanwältin im Nacken sitzt, die behauptet, dass George Ericksons verdammte Frau eine Hexe ist und ihn mit einem Zauber belegt hat. Ich habe einen toten Studenten, bei dem weder Drogen noch Alkohol nachgewiesen wurden, und als Sahnehäubchen fährt mir auch noch ein Kleinstadt-Sheriff mit zwei Handlangern in die Parade, die keine Befehle verstehen!« Er rieb sich die Nasenwurzel und fragte: »Was wollten die beim Velocity? Die billige Ausrede, sie hätten sehen wollen, wo Monroe gestorben ist, kaufe ich ihnen nicht ab.«
»Sagten Sie Hexe? «, hakte Skye leise nach.
»Hexe? Oh ja, Hexe! Ich kenne Nina Hardwick seit über zehn Jahren, seit sie frisch von der Uni kam und anfing, für die Behördenaufsicht zu arbeiten. Es klingt total bekloppt, und jeden anderen als Nina hätte ich mit so einem Unsinn direkt in die Klapse geschickt. Aber sie ist nicht irgendeine durchgeknallte Zeugin. Sie ist eine der angesehensten Anwältinnen im Bezirk.«
»Dann könnte sie die Sekte meinen, von der ich Ihnen schon erzählt habe.«
Nelson blickte sie verdutzt an und nahm einen kräftigen Schluck von seinem Kaffee. Skye wusste, was er dachte, denn dasselbe hatte sie gedacht, als Anthony Zaccardi sie davon zu überzeugen versuchte, dass Dämonen existierten. Sie hatte ihm nicht geglaubt, bis sie erlebte, wie ihre beste Freundin von solch einer Bestie besessen wurde – und mitansah, wie sie von einem unsichtbaren Energieschwall quer durch das Zimmer geschleudert wurde.
Folglich hatte sie Nachsicht mit Nelson. »Moira O’Donnell, meine Beraterin, ist die Richtige, um das zu überprüfen, Detec tive. Sie haben recht, Moira hätte bleiben und Ihre Fragen be antworten sollen. Und ich sorge dafür, dass sie mit Ihnen redet. Sie kennt sich sehr gut mit diesem Kult aus und kann uns ziemlich schnell verraten, ob Ericksons Frau etwas mit seinem Ableben zu tun hat.«
Nelson schüttelte den Kopf. »Ich arbeite nicht mit Zivilisten. Und ich arbeite auch nicht mit Ihnen zusammen. Ich will, dass Sie verschwinden und Ihre Beraterin und deren Freund mitnehmen!«
Skye brauchte einen Moment, ehe sie begriff, dass er Rafe Cooper meinte. »Ich denke wirklich …«
Er würgte sie ab. »Ich würde mir wünschen, dass Sie verschwinden, aber leider bin ich sowieso im Eimer. Also, bringen Sie Moira O’Donnell morgen früh um Punkt acht zum Revier, dann sehen wir weiter! Ich will wissen, was in der Gasse los war. Sie erzählt, ein paar Teenager hätten sie so hart gegen die Mauer gestoßen, dass sie gute drei Minuten lang bewusstlos war. Das zu glauben fällt mir schwer – nein, es ist mir unmöglich! Wenn sie mir also dazu endlich die Wahrheit sagt, höre ich mir vielleicht an, was sie über diese Sekte weiß, deren Mitglieder sich für Hexen halten.« Wieder schüttelte er den Kopf. »Ich fasse nicht, dass das eben aus meinem Mund kam!«
»Ich finde nicht, dass Sie diese Sache allein bearbeiten sollten.«
»Ich habe Ihnen Jahre an Erfahrung voraus, Sheriff, und das in Los Angeles, nicht irgendwo in einem Hinterwäldlerkaff, wo das schlimmste Verbrechen darin besteht, dass Miss Mabel ihrer Nachbarin Miss Edith die preisgekrönten Tomaten klaut.«
»Das reicht, Nelson! Ich habe Ihre Super-Großstadt-Cop-Nummer gründlich satt! Sie brauchen meine Hilfe, und ich bin nicht hier, um Ihnen den Tatort zu zertrampeln oder Ihnen
Weitere Kostenlose Bücher