Blutzeichen: Deadly Sins 2 - Roman (German Edition)
wert.«
»Wir haben einen Bekannten besucht, der einige Infor mationen über Wendy Donovan und ihren Zirkel hat. Denen gehen wir nach.«
»Nelson erhielt eben einen Anruf über Spuren im Erickson-Fall.«
»Was für Spuren?«
»Sie haben im ganzen Schlafzimmer Fingerabdrücke ge funden.«
»Von wem?«
»Weiß ich nicht. Von einer Kellnerin aus dem Velocity. Nelson und ich sind derzeit nicht so dicke, also lässt er mich im Dunkeln, bis er mit dir gesprochen hat. Aber er hat noch eine andere Zeugin, eine Nina Hardwick, die behauptet, dass Ericksons Frau eine Hexe ist. Er glaubt ihr nicht, doch ich konnte ihn überzeugen, dass wir beide möglicherweise gegen dieselbe Sekte oder denselben Kult ermitteln. Immerhin denkt er darüber nach.« Skye presste eine Hand in ihren verspannten Nacken und blickte aus dem Fenster. Junge Männer und Frauen in allen erdenklichen Looks, von Jeans und Designerhem den bis hin zu Flatterkleidern und gebügelten Tuchhosen, waren auf dem Weg in einen der vielen Clubs, unter anderem ins Velocity.
»Wo ist der Detective jetzt?«, fragte Moira.
»Auf dem Weg zum Apartment der Verdächtigen.«
»Allein?«
»Er trifft sich dort mit seinem Partner. Was ist, Moira?«
»Du musst ihn aufhalten! Ich weiß, wer Craig Monroe getötet hat. Es war Nadine Anson, eine der Kellnerinnen aus dem Club, und sie war besessen. Sie war auch letzte Nacht bei Erickson, also schwebt Detective Nelson in Gefahr.«
»Das musst du mir erklären.«
»Dafür ist keine Zeit! Ich habe ihre Adresse.«
»Moment mal, Moira! Woher weißt du, wer Craig Monroe umgebracht hat?«
»Ich habe es gesehen. Das kann ich dir jetzt nicht erklären, aber du musst mir vertrauen, Skye!«
Diese Situation geriet zusehends außer Kontrolle. Skye wünschte, sie müsste nicht umgehend nach Santa Louisa zurück. Andererseits, was konnte sie schon ausrichten? Sie sollte sich auf das konzentrieren, was sie am besten konnte: Polizistin sein. Sie konnte Lily beschützen. Gegen Dämonen kämpfen konnte sie nicht.
»Moira, halt den Ball bei Nelson flach! Er ist ein guter Polizist. Ihm geht dieser Fall nur nahe.«
»Ich werde brav sein.«
»Melde dich bei mir – möglichst oft!«
»Alles roger, Sheriff«, gab Moira ein bisschen zu lässig zurück, und beendete das Gespräch.
Skye steckte ihr Handy ein und wartete auf Rod Fielding. Sie hoffte, dass sie das Richtige tat, denn sie wurde das Gefühl nicht los, dass sie Moira und Rafe den Wölfen zum Fraß vorwarf.
VIERZEHN
B eschienen von der Straßenlaterne über ihm, hockte Jeff Johnston auf seinem Motorrad vor dem Nobelapartmenthaus, in dem Nadine Anson wohnte, eine Meile vom Velocity entfernt. Grant fuhr hinter ihm in eine Parklücke, und noch ehe er den Motor abgestellt hatte, war sein Partner vom Motorrad gesprungen und reichte ihm den Bericht der Spurensicherung.
»Danke«, murmelte Grant, den scheußliche Kopfschmerzen plagten. Vor über einer Stunde war die Sonne untergegangen. Grant hasste den Winter. Das Wetter war immer gut in L.A. , doch die frühe Dunkelheit konnte er nicht leiden.
Er las die Zusammenfassung und guckte sich den Computerausdruck vom Abgleich der Fingerabdrücke an. Dieser war deutlich genug, um vor Gericht zu bestehen. Die Abdrücke aus Ericksons Schlafzimmer passten außerdem zu einem Teilabdruck an dem Müllcontainer, neben dem Craig Monroes Leiche gefunden worden war. Dieser war allerdings nicht prozessverwertbar, weil es sich nur um einen kleinen Teilabdruck handelte.
Und falls Nadine Anson bei der Orgie mit Ericksons Frau dabei gewesen war – wie Nelson aus dem Foto schloss, das Nina Hardwick ihm gegeben hatte –, könnte sie behaupten, ihre Fingerabdrücke befänden sich in Ericksons Schlafzimmer, weil sie Pam Ericksons Geliebte war.
Womit Nelson zwar hinreichend Indizien hätte, um Mrs. Erickson und Miss Anson zur Befragung vorzuladen, aber wohl kaum genug, dass sich ein Staatsanwalt auch bloß die Akte ansah.
Grant seufzte. »Wir haben keine Beweise, dass Erickson er mordet wurde. Der Pathologe wird Herzstillstand in den Toten schein schreiben, sofern der große Drogentest nichts ergibt.«
»Wir können Anson festnageln, weil sie Ericksons Tod nicht gemeldet hat. Falls sie ihn hätte retten können und es nicht tat, kriegen wir sie wegen Totschlags dran. Und falls er schon tot war, ist sie wegen Behinderung der Justiz dran.«
»Dann bekennt sie sich schuldig und schlägt einen Deal gegen eine Bewährungsstrafe vor. Und der Staatsanwalt wird
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